NTG24-Tagesbericht Platin vom 01.06.2023: Platin nach sehr positiven US-Preisindikatoren mit Stabilisierungs-Versuch
Platin-Käufe zunächst weiterhin zurückstellen
Am gestrigen Handelstag legte Platin um + 1,2 % auf 1006 USD zu und bemüht sich auch heute (11:25 Uhr) mit einem weiteren Aufschlag um + 1,2 % auf 1018 USD seit dem gestern und vorgestern markierten Doppeltief bei 997 USD um eine Bodenbildung aus seiner seit 11.05. eingeleiteten Korrektur heraus.
Angesichts der gestern vor allem unerwartet erfreulichen Preisdaten-Eingänge sowohl in den USA wie auch der Eurozone, was nun zweifellos verbesserte Perspektiven für eine möglicherweise beschleunigte, konjunkturstimulierende Lockerung der Zinspolitiken der FED und EZB eröffnen könnte, war die gestrige Erholung von Platin (TVC:PLATINUM) um + 1,2 % auf 1006 USD fraglos vollauf gerechtfertigt.
Platin von zunehmenden Preis- und möglichen Zinsentspannungs-Signalen gestützt
Denn nicht nur wurde gestern für die Eurozone auf ähnlichen Niveaus wie auch in Deutschland im Mai ein unerwartet starker Rückgang der Jahres-Inflationsrate von 7,0 % auf 6,1 % publiziert (Konsensprognose: 6,3 %), dem sogar auch die (wie gleichfalls in den USA) hartnäckig stabilere Kernrate ohne Berücksichtigung von Energie- und Nahrungsmittelkosten mit einem Rückgang von 5,6 % auf 5,3 % folgte (Konsensprognose hier: 5,5 %).
Sondern auch in den USA kam es gestern zu einer weiteren sehr günstigen Preisdaten-Vorlage, indem sich im Mai der Preisdruck im Industrie-Einkaufsmanager-Segment, charakterisiert durch den Wert des sog. ISM-Prices Paid-Subindexes schlagartig von 53,2 auf nur noch 44,2 zurückbildete, was mit diesem weit unter der kritischen Schwellenwert von 50 gesunken Niveau in den USA nun auch in diesem Segment ebenfalls bereits die Einleitung einer Disinflation signalisiert.
Dass dem gegenüber die gestern weiter relevant publizierten, jedoch insgesamt unspektakulär ausgefallenen US-Konjunkturdaten, wie z.B. die weitgehende Behauptung des ISM-Industrie-Einkaufsmanager-Gesamtindexes mit 47,1 auf seinem April-Niveau von 46,9 (genauso auch des entsprechenden S&P-Einkaufsmanager-Indexes), gleichfalls die im April gegenüber dem März unerwartet stark gestiegenen Bauausgaben (+ 1,2 %), der fast die Konsensprognosen deckende Eingang von 232.000 Wochenerstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wie auch die fast auf dem April-Niveau publizierte Zahl von 278.000 Unternehmens-Neueinstellungen im Mai gegenüber den genannten sehr erfreulichen Preisentwicklungen in den USA und der Eurozone völlig in den Hintergrund traten und damit auch dem gestrigen Kursanstieg von Platin in keiner Weise im Weg standen, war daher nur gerechtfertigt.
Die nunmehr daraufhin aus unserer Sicht ebenfalls völlig angemessenen, dahingehend verbesserten Perspektiveinschätzungen durch die Ökonomen des FED Watch-Tools, dass sogar nun schon fast mit einer 50 %-Wahrscheinlichkeit die Leitzinserhöhungsphase der FED bereits jetzt als beendet eingestuft wird und entgegen dem Vorhaben der FED, frühestens erst ab Anfang 2024 erste Leitzinssenkungen vorzunehmen, dies von den Ökonomen schon bereits ab dem 13.12. erwartet wird, teilen wir daher vollkommen.
Sollten alle weiteren Konjunktur- und Preisdateneingänge die aktuell sehr plausible, immer günstigere Prognoseeinschätzung des FED Watch-Tools künftig tatsächlich bestätigen oder sogar noch in positiver Hinsicht überbieten (so dass dann z.B. im allerbesten Fall vielleicht sogar auch schon an eine erste Leitzinssenkung ab dem 01.11. gedacht werden könnte), würde dies aus unserer Sicht nun eine sehr solide Basis für eine dann auch wieder völlig gerechtfertigte Erholungs-Fortsetzung in Platin darstellen.
Platin frühestens erst wieder ab Zonenüberwindung 1035 – 1040 USD kaufenswert
Nach den zurückliegenden Konjunktur- und Preisdateneingängen sowie den aus unserer Sicht künftig gerade inflationsperspektivisch auch sicher weiter zunehmend entspannten Dateneingangs-Vorboten stehen wir Platin im Hinblick auf dadurch möglicherweise erhöhte Zinslockerungs-Spielräume der FED wie auch EZB daher nun in jedem Fall nicht mehr so kritisch gegenüber, wie dies noch in den letzten Tagen aufgrund seiner konjunkturperspektivisch gerechtfertigten, ungebremsten Korrekturfortsetzung gegeben war.
Ein Ausbruch von Platin aus seinem im seit 10.05. ausgehend von knapp unter 1130 USD eingeleiteten Korrekturtrend wäre jedoch erst dann als vollzogen zu betrachten, wenn zumindest die Zone 1035 – 1040 USD signifikanter überwunden würde, wo sich derzeit zudem eine ausgeprägte Unterstützungs-Widerstands-Umwandlung seit dem 14.04. befindet.
Erst ab dieser Zonenüberwindung sollten unseres Erachtens selbst sehr risikobereite Anleger nun ggfs. wieder erste Platin-Käufe in Erwägung ziehen, da bereits bei aktuell 1053 USD schon wieder der nächste Widerstand in Gestalt des derzeit zudem deutlich fallenden Bollinger-Durchschnitts im Tageschart lauert.
Chart: Platin längerfristig
Platin auf TradingView
02.06.2023 - Matthias Reiner
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