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Platin mit enormem Nutzungspotenzial bei nachhaltiger Mobilität

Küssen neue Mobilitätstechnologien den Platinpreis wach?

NTG24 - Platin mit enormem Nutzungspotenzial bei nachhaltiger Mobilität

 

Die grüne Wasserstoffproduktion und Nutzung von Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen unterstreichen die Rolle von Platin bei der erheblichen Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen. Dies zeigt auch die neueste Analyse des World Platinum Investment Council (WPIC). Danach könnte der Ersatz von Erdgas durch grünen Wasserstoff in Kombination mit einem Wechsel von Verbrennungsmotoren zu Brennstoffzellen-Fahrzeugen bis zu 11 % der im Pariser Abkommen angestrebten Kohlendioxid-Emissionsreduzierung bis 2030 beisteuern.

Wenn man einen kurzen Blick auf die Kursentwicklung jener Aktien wirft, welche zu den Profiteuren des ,,grünen Umbaus der Weltwirtschaft‘‘ gehören, bekommt man eine Vorstellung davon, wie sich die Euphorie zukünftigen Wachstums schon heute in einer Kursvervielfachung Gestalt annimmt.

Dies gilt jedoch nicht im gleichen Maße für die Rohstoffe, die dazu notwendig sind. Dies zeigt auch ein Blick auf die langfristige Kursentwicklung von Platin (XC0009665545).

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Platin in US-Dollar auf TradingView

 

Dies überrascht insofern, weil der World Platinum Investment Council (WPIC) in der neuen Ausgabe seiner ,,Platinum Perspectives‘‘ zu dem Schlusskommt, dass Platin aufgrund seiner Verwendung in Protonenaustauschmembran-Elektrolyseuren (PEM) eine äußerst wichtige Rolle bei der Erreichung der globalen Dekarbonisierungs-Ziele spielen dürfte.

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Werbebanner EMH PM TradePEM-Elektrolyseure wiederum erzeugen, wenn sie mit erneuerbarer Energie betrieben werden, grünen Wasserstoff. Der WPIC betont nun, dass der emissionsfreie grüne Wasserstoff ein Energieträger ist, der in einer Reihe von Anwendungen als Ersatz für fossile Brennstoffe verwendet werden kann. So kann grüner Wasserstoff beispielsweise als Rohstoff für die Herstellung von Düngemitteln anstelle von Erdgas sowie als Kraftstoff für den Betrieb von Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen Verwendung finden.

Laut WPIC könnte grüner Wasserstoff, der mit platinbasierten PEM-Elektrolyseuren hergestellt wird, mehr als 10 % der im Pariser Abkommen festgelegten Ziele für die Verringerung der weltweiten Kohlendioxidemissionen (CO2) bis 2030 erfüllen, wenn er ausschließlich als Ersatz für die Verbrennung von Erdgas eingesetzt würde.

Das Pariser Abkommen sieht vor, dass die Emissionen zwischen 2020 und 2030 um durchschnittlich 7,6 % pro Jahr sinken müssen, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, oder mindestens um 2,7 % pro Jahr, um die globale Erwärmung auf 2 Grad zu begrenzen.

Im Jahr 2020 belief sich der weltweite CO2-Ausstoß auf 43,2 Gigatonnen, was bedeutet, dass bis 2030 eine CO2-Reduktion zwischen 8,2 Gigatonnen und 18,7 Gigatonnen erforderlich wäre, um die Erwärmungsszenarien abzumildern.

Der WPIC stellt fest, dass bei dem Umfang der derzeit geplanten Elektrolyseur-Projekte und unter der Annahme, dass der PEM-Marktanteil zwischen 31 % und 96 % liegt, bis 2030 zwischen 9 Mio. und 29 Mio. Tonnen platinbasierter grüner Wasserstoff produziert werden könnten.

Sollte dieser grüne Wasserstoff verwendet werden, um Erdgas zu ersetzen, z. B. für Heizzwecke und industrielle Endanwendungen, würde dies zu kumulativen CO2-Emissionseinsparungen zwischen 182 Mio. und 573 Mio. Tonnen bis 2030 führen.

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Werbebanner ClaudemusAm unteren Ende dieser Spanne entspricht dies 1 % der Einsparungen, die erforderlich sind, um die Ziele des Pariser Abkommens zur Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad zu erreichen, während es am oberen Ende der Spanne mehr als 10 % der zur Begrenzung der Erwärmung auf 2 Grad erforderlichen Reduktionen ausmacht. Es wird jedoch erwartet, dass sich der Ausbau der Elektrolyseur-Kapazitäten in den 2030er Jahren beschleunigen wird und die jährlichen CO2-Emissionseinsparungen durch PEM-Elektrolyseure bis 2040 auf mehr als eine Mrd. Tonnen pro Jahr ansteigen könnten.

Dies bedeutet auch, dass jedes Megawatt PEM-Elektrolyseur-Kapazität, das mit erneuerbaren Energien generiert wird, 10.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen ersetzen kann, wenn man von einem Lastfaktor von 48,8 % und einer Betriebsdauer von 20 Jahren für den Elektrolyseur ausgeht.

Bezogen auf die jährliche Platinnachfrage entspricht dies je nach Marktanteil der PEM-Elektrolyseure zwischen 400.000 Unzen und 1,3 Mio. Unzen im Jahr 2030.

 

Und was ist das Fazit?

 

Die Kursentwicklung von Platin ist nicht erst seit dem Dieselskandal enttäuschend. Das Edelmetall bewegt sich aktuell auf dem Kursniveau vom Februar 2005. Damals standen Gold bei 435 Dollar, Silber bei 7,28 Dollar und Palladium bei 182 Dollar. Dies verdeutlicht die relative Schwäche von Platin gegenüber seinen Schwestermetallen.

Der technologische Wandel bei den Antriebstechnologien individueller Mobilität könnte dem weißen Metall allerdings mittelfristig einen bedeutenden Nachfrageschub bescheren.

Sollten die in der WPIC-Analyse zugrunde gelegten Annahmen Wirklichkeit werden und die PEM-Elektrolyseur-Kapazität entsprechend ausgebaut werden, stellt die fehlende Wertentwicklung von Platin gegenüber Gold, Silber und Palladium ein relatives Kaufargument für langfristig orientierte Investoren dar.

 

22.08.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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