Edelmetall Marktbericht vom 13.10.2024: latin verliert leicht, Palladium mit deutlichen Gewinnen und langfristigem Wachstumspotenzial für risikofreudige Investoren

Sibanye-Stillwater plant die Wiedereröffnung einer Platinmine

 

Die Edelmetalle Platin und Palladium haben in dieser Woche recht unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Während Platin mit einem leichten Verlust von -0,34 % bei 986 US-Dollar schloss, konnte Palladium um deutliche 5,4 % zulegen und erreichte 1067 US-Dollar. Auch die bisherige Monatsbilanz zeigt einen ähnlichen Trend: Platin liegt bei einem Plus von 0,54 %, während Palladium um beeindruckende 6,7 % gestiegen ist. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, welche Faktoren die Märkte beeinflussen und welche Aussichten sich für Anleger ergeben. Werfen wir einen genaueren Blick auf die Dynamik der Edelmetallmärkte und analysieren, was dies für Investoren bedeutet.

Zum Wochenschluss haben die europäischen Aktienmärkte leichte Gewinne verzeichnet, während in Asien, insbesondere in China, Verluste dominieren. Die wirtschaftlichen Daten aus den USA, insbesondere die höher als erwartete Inflationsrate von 2,4 % im September, haben die Märkte zusätzlich beeinflusst. Diese Inflationserwartungen spielten eine Schlüsselrolle bei den Preisbewegungen der Edelmetalle.

Unter den Edelmetallen war Platin (TVC:PLATINUM)) der größte Gewinner, mit einem Anstieg von 1,16 % am letzten Handelstag der Woche. Auch Silber und Palladium (TVC:PALLADIUM) profitierten von den Entwicklungen und konnten deutliche Preissteigerungen verbuchen. Besonders bemerkenswert war die erhöhte Nachfrage nach Silber, die vor allem durch das gesteigerte Interesse von Investoren getragen wurde. Die Edelmetallmärkte blieben volatil, was auf eine Kombination aus wirtschaftlichen Unsicherheiten und geopolitischen Spannungen zurückzuführen ist.

 

Nachrichten aus dem Platinsektor: Wichtige Entwicklungen

 

Für Platin gab es in dieser Woche besonders relevante Neuigkeiten. Die Bergbaugesellschaft Sibanye-Stillwater gab den Verkauf ihrer stillgelegten Blue Ridge PGM-Mine an Mantengu Mining bekannt. Diese Mine, die seit 2011 inaktiv war, soll nach einem umfassenden Investitionsplan wieder in Betrieb genommen werden. Das Ziel: Die Verarbeitung von Restbeständen an Chrom und Platin. Prognosen zufolge könnte die Mine nach Wiederinbetriebnahme bis zu 35.000 Unzen Platin produzieren. Diese Wiederaufnahme könnte das Angebot auf dem Markt für Platinmetalle, insbesondere Platin und Palladium, erheblich beeinflussen.

Die Industrieanwendung von Platin bleibt ein weiterer wichtiger Aspekt für den Preis dieses Edelmetalls. Durch seine Rolle als industrieller Katalysator, insbesondere in der Automobilindustrie, bleibt die Nachfrage hoch. In Katalysatoren von Verbrennungsmotoren wird Platin genutzt, um schädliche Emissionen zu reduzieren. Diese industrielle Nachfrage, gepaart mit einem konstanten Interesse von Investoren, trägt zur Stabilität des Platinmarktes bei, auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Der wöchentliche Preisanstieg von 1,16 % verdeutlicht, dass Platin eine attraktive Option für Anleger bleibt.

 

 

 

Palladium: Starkes Potenzial trotz langfristiger Umstellung

 

Während Edelmetalle wie Gold und Silber weiterhin von der anhaltenden Inflation und steigenden Anleiherenditen profitieren, hat auch Palladium in der letzten Woche ein starkes Wachstumspotenzial gezeigt. Der Palladiummarkt befindet sich erneut in einem Defizit, was bedeutet, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Dies ist besonders in einer Zeit bemerkenswert, in der die Automobilindustrie schrittweise auf Elektrofahrzeuge umstellt, in denen Palladium eine geringere Rolle spielt. Diese Umstellung dauert jedoch länger als ursprünglich erwartet, und das Defizit auf dem Palladiummarkt könnte kurzfristig zu einem Preisschub führen.

Investoren könnten von einer möglichen Angebotsverknappung profitieren, da niedrige Markterwartungen möglicherweise übertrieben sind. Eine solche Marktdynamik birgt das Risiko eines sogenannten "Short Squeeze", bei dem eine plötzliche Verknappung des Angebots die Preise in die Höhe treibt. Dies macht Palladium zu einem interessanten Kandidaten für risikofreudige Anleger, die auf kurzfristige Gewinne spekulieren.

 

Technische Analyse Platin: Stabilität auf Seitwärtskurs

 

Der Platinpreis beendete die Handelswoche bei 986 US-Dollar, was einem leichten Minus von 0,34 % entspricht. Trotz dieses Rückgangs zeigt sich langfristig ein gemischtes Bild, da die Nachfrage im industriellen Bereich weiterhin stützend wirkt. Besonders relevant bleibt der Automobilsektor, wo Platin zur Herstellung von Katalysatoren unerlässlich ist, um die strengeren Emissionsvorschriften einzuhalten. Während sich kurzfristig keine starken Impulse abzeichnen, könnte eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen den Markt ankurbeln.

Das Zwischenergebnis für den laufenden Monat liegt bei 0,54 %, und der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) weist weiterhin einen Aufwärtstrend aus, was auf eine übergeordnete positive Entwicklung hinweist. Als entscheidende Widerstandsmarke gilt die Zone um 1035 US-Dollar, während die Unterstützung bei etwa 900 US-Dollar liegt. Diese Bereiche werden in den kommenden Wochen eine zentrale Rolle spielen, da Platin innerhalb dieses Korridors verharren könnte, bis neue Marktfaktoren ins Spiel kommen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Tendenz aktuell seitwärts zeigt, was auf eine mögliche Konsolidierungsphase hindeutet.

 

Technische Analyse Palladium: Starke Bullische Signale

 

Palladium hat sich in dieser Woche deutlich besser entwickelt und schloss bei 1067 US-Dollar, was einem beachtlichen Wochenplus von 5,4 % entspricht. Die positive Dynamik deutet auf eine starke Nachfrage hin, insbesondere aus dem Automobilsektor, wo Palladium weiterhin eine zentrale Rolle bei der Produktion von Katalysatoren spielt. Trotz des Trends hin zu Elektrofahrzeugen bleibt der Bedarf an Palladium hoch, was die Preise weiter unterstützen könnte. Kurzfristig scheint die Nachfrage weiterhin intakt zu bleiben, und auch langfristig stehen die Zeichen auf Stabilität.

Das Zwischenergebnis für den laufenden Monat liegt bei beeindruckenden 6,7 %, was den positiven Trend untermauert. Der GD200 zeigt ebenfalls eine aufwärtsgerichtete Entwicklung, was die bullische Marktentwicklung bestätigt. Als wichtige Widerstandsmarke gilt der Bereich um 1121 US-Dollar, und als Unterstützung fungiert die Zone bei 832 US-Dollar. Die nächsten Wochen könnten entscheidend sein, da Palladium die Möglichkeit hat, über die Marke von 1121 US-Dollar hinauszubrechen und damit das Potenzial für weitere Kursgewinne zu eröffnen. Die technische Analyse deutet auf eine Fortsetzung des bullischen Trends hin, was den Marktteilnehmern Optimismus.

 

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14.10.2024 - Andreas Opitz

 

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