Edelmetall Marktbericht vom 31.03.2024: Platin und Palladium - Trendwende oder Fortsetzung des Abwärtstrends?
Geopolitische Spannungen wirken sich auf den Produzenten Nornickel aus
In der vergangenen Woche haben Platin und Palladium, zwei der weniger beachteten Edelmetalle, positive Abschlüsse verzeichnet. Während Platin einen Zuwachs von 1,4 % auf 908 US-Dollar erreichte, konnte Palladium mit einem Anstieg von 2,7 % auf 1009 US-Dollar noch stärker zulegen. Im Vergleich zum gesamten Monat ergibt sich für Platin ein Plus von 3,2 % und für Palladium sogar von 7,7 %. Diese Entwicklungen stehen in einem interessanten Kontrast zu Gold, das neue Rekordhöhen erreicht hat. Die aktuelle Situation auf dem Markt für Edelmetalle lädt zu einer tiefgreifenden Analyse ein. Wie positionieren sich Platin und Palladium inmitten der Dynamiken des Goldmarktes und welchen Einflüssen sind sie ausgesetzt?
Gold hat kürzlich neue Allzeithochs generiert und bestätigt seine Rolle als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. Im Gegensatz dazu befindet sich Platin (TVC:PLATINUM) in einer langanhaltenden Seitwärtsphase und Palladium (TVC:PALLADIUM) sogar in einem langfristigen Abwärtstrend. Die Frage, die sich Investoren und Analysten stellen, ist, wann und unter welchen Bedingungen diese Edelmetalle eine Trendwende vollziehen könnten. Gold dient dabei als wichtiger Referenzpunkt, dessen Stabilität potenziell positive Impulse für die kleineren Edelmetalle liefern könnte.
Herausforderungen und Anpassungsstrategien der Produzenten
Ein bedeutender Faktor, der den Markt für Platin und Palladium beeinflusst, sind die geopolitischen Spannungen und deren Auswirkungen auf den Handel. Besonders die Situation rund um Nornickel, den weltweit führenden Palladiumproduzenten, veranschaulicht die Komplexität der gegenwärtigen Lage. Obwohl Nornickel und seine Produkte nicht direkt von westlichen Sanktionen betroffen sind, meiden Kunden in der Europäischen Union zunehmend russische Metalle. Diese Entwicklung, beschrieben durch Anton Berlin, Vizepräsident für Vertrieb bei Nornickel, spiegelt die freiwilligen Selbstsanktionen wider, die einige Verbraucher und Lieferanten als Reaktion auf den Handel mit russischen Rohstoffen ergreifen.
Die Folgen dieser Entscheidungen sind weitreichend und betreffen insbesondere das finnische Werk Harjavalta, welches auf die Produktion von Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge spezialisiert ist. Neben den direkten Handelsbeschränkungen verstärken Schwierigkeiten bei Finanztransaktionen, sowie der Zugang zu Häfen, Schiffen und Versicherungen die Herausforderungen. Als Antwort auf diese Entwicklungen hat Nornickel seinen Fokus verstärkt auf den asiatischen Markt gelegt, mit China als Hauptabnehmer. Darüber hinaus versucht das Unternehmen, sich tiefer in die Wertschöpfungsketten, insbesondere im Sektor für Batteriematerialien, zu integrieren und neue Anwendungsbereiche für Palladium zu erschließen.
Platin: Auf der Suche nach Bodenbildung
Beim Platinpreis zeigt die technische Analyse eine Woche mit leicht positiver Entwicklung. Mit einem Schlusskurs von 908 US-Dollar und einer Wochenperformance von 1,4 % bleibt Platin jedoch unter seinem 200-Tage-Durchschnitt (GD200), was auf eine übergeordnete Bärenmarktstimmung hindeutet. Der GD200 ist ein kritischer Indikator für langfristige Trends und seine abwärtsgerichtete Bewegung signalisiert Vorsicht.
Trotz dieser Herausforderungen identifiziert die Analyse einen mittelfristigen Unterstützungsbereich bei etwa 867 US-Dollar und ein starkes Unterstützungsniveau rund um das 52-Wochentief von 841 US-Dollar. Sollte Platin diese Niveaus erfolgreich verteidigen, könnte dies eine Bodenbildung andeuten, die für eine Trendumkehr erforderlich ist. Widerstandszonen liegen derweil um 1013 US-Dollar, die überwunden werden müssen, um mittelfristige bullische Signale zu setzen.
Palladium: Kampf gegen den Abwärtstrend
Palladium, mit einem Wochenschluss von 1009 US-Dollar und einem Plus von 2,7 %, kämpft ebenfalls gegen einen abwärtsgerichteten Trend. Ähnlich wie bei Platin liegt der Preis unter dem GD200, was die ungünstige übergeordnete Trendlage unterstreicht. Der Bereich um 1240 US-Dollar stellt eine signifikante Widerstandszone dar, deren Durchbruch ein entscheidender Schritt für eine Trendumkehr sein könnte. Auf der Unterstützungsseite bietet das 52-Wochentief von 847 US-Dollar eine kritische Marke. Sollte dieser Bereich halten, könnte dies Palladium eine Stabilisierungsphase ermöglichen, von der aus eine Erholung starten könnte.
Insgesamt spiegeln die technischen Analysen für Platin und Palladium die aktuellen Marktunsicherheiten wider. Beide Metalle sehen sich mit signifikanten Herausforderungen konfrontiert, um ihre jeweiligen Abwärtstrends umzukehren. Die Identifizierung von Schlüsselunterstützungen und -widerständen ist dabei essentiell, um potenzielle Wendepunkte im Markt zu erkennen. Investoren und Analysten werden die kommenden Wochen genau beobachten müssen, um Anzeichen für eine Trendwende oder weitere Abwärtsbewegungen zu identifizieren.
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31.03.2024 - Andreas Opitz
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