als .pdf Datei herunterladen

Edelmetall Marktbericht vom 27.10.2024: Platin und Palladium im Aufwärtstrend - BRICS-Staaten planen unabhängige Edelmetallbörse

BRICS-Börsenprojekt und russische Exportbeschränkungen versprechen neue Dynamiken im Edelmetallhandel

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 27.10.2024: Platin und Palladium im Aufwärtstrend - BRICS-Staaten planen unabhängige Edelmetallbörse

 

Die Edelmetalle Platin und Palladium haben sich in dieser Woche einheitlich entwickelt und mit einem soliden Plus abgeschlossen. Platin erreichte einen Wochenzuwachs von 0,86 %, während Palladium beeindruckende 10,4 % erzielte. Das laufende Monatsplus liegt für Platin derzeit bei 4,4 %, während Palladium mit einem bemerkenswerten Anstieg von 19,4 % Anleger aufmerksam macht. Doch welche Faktoren treiben diese Entwicklung an, und wie könnten sich die kommenden Wochen gestalten? Eine umfassende Analyse des Edelmetallmarktes beleuchtet geopolitische Hintergründe und die aktuelle Produktion.

Anzeige:

Banner Zürcher Goldbrief

 

Russland hat in den letzten Monaten seine diplomatischen Aktivitäten mit den BRICS-Staaten intensiviert und Gespräche über die Einrichtung einer gemeinsamen Edelmetallbörse geführt. Ziel dieser Initiative ist die Etablierung fairer und unabhängiger Preisstrukturen für Gold, Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM). Eine unabhängige Handelsplattform könnte sich als nützliches Instrument erweisen, um die Abhängigkeit von westlichen Handelsplätzen wie der London Metal Exchange zu verringern. Insbesondere Russland und der Iran, die häufig von Sanktionen betroffen sind, sehen in einem alternativen Handelsnetzwerk Potenzial, den Edelmetallhandel gegenüber wirtschaftlichen Restriktionen abzusichern.

Ein gemeinsamer Edelmetallmarkt innerhalb der BRICS-Allianz könnte das Potenzial haben, die Handelsstrukturen für strategische Metalle zu transformieren und neuen Marktteilnehmern eine diversifizierte Möglichkeit zum Edelmetallhandel zu bieten. Mit einer derartigen Plattform könnten die BRICS-Staaten in eine stärkere wirtschaftliche Unabhängigkeit investieren und ihre Präsenz in einem Markt stärken, der bislang stark westlich dominiert ist. Analysten schätzen, dass eine unabhängige Edelmetallbörse der BRICS-Staaten nicht nur Handel und Investitionen in strategische Metalle anregen könnte, sondern auch zu einer Stabilisierung der Preise beiträgt – ein signifikanter Faktor angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten.

 

 

 

Die strategische Bedeutung von Palladium und die Rolle Russlands

 

Ein Faktor, der die aktuelle Preisdynamik von Palladium maßgeblich beeinflusst, ist die geopolitische Unsicherheit, die mit potenziellen Sanktionen der G-7-Staaten gegen russisches Palladium einhergeht. Die USA haben ihre westlichen Verbündeten dazu aufgefordert, den Export von strategischen Metallen wie Palladium und Titan aus Russland zu begrenzen. Russland, insbesondere der führende Produzent Nornickel, liefert weltweit nahezu 40 % des Palladiumangebots. Ein Exportverbot könnte schwerwiegende Konsequenzen für den Palladiummarkt haben, der bereits von einer starken Nachfrage geprägt ist.

Palladium ist nicht nur in der Automobilindustrie von Bedeutung, sondern spielt auch eine zentrale Rolle in militärischen Anwendungen und der Computerchip-Herstellung. In Zeiten zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit und anhaltender geopolitischer Spannungen sehen Anleger in Edelmetallen wie Palladium daher einen "sicheren Hafen". Ein solches Verbot könnte den Palladiumpreis dramatisch in die Höhe treiben und Marktstörungen auslösen. Der aktuelle Preisaufschwung von Palladium spiegelt daher auch eine erhöhte Nachfrage wider, die nicht zuletzt durch geopolitische Faktoren verstärkt wird.

 

Anglo American Platinum und die Produktionsentwicklung in Südafrika

 

Während die geopolitischen Risiken rund um Russland eine erhebliche Unsicherheit mit sich bringen, stärkt der südafrikanische Branchenriese Anglo American Platinum (Amplats) seine Marktstellung durch eine gezielte Produktionssteigerung. Trotz betrieblicher Unterbrechungen und eines Rückgangs der Gesamtproduktion um 10 % im dritten Quartal gelang es Amplats, seine Raffinierungsproduktion zu steigern. Diese positive Entwicklung basiert auf stabilen Verarbeitungskapazitäten, die es dem Unternehmen ermöglichen, die Produktionsprognosen für 2024 anzuheben. Die robuste Produktionslage bei Amplats könnte nicht nur den Platinmarkt stützen, sondern auch dazu beitragen, das Palladiumangebot zu stabilisieren.

Angesichts der Stromengpässe in Südafrika und anderer operativer Herausforderungen zeigt Amplats mit seinen jüngsten Maßnahmen und langfristigen Kostensenkungsstrategien eine klare Resilienz. Die stabilisierte Produktion, gekoppelt mit einem positiven Ausblick auf künftige Produktionsmengen, deutet darauf hin, dass das Unternehmen weiterhin einen wichtigen Beitrag zur globalen Platinversorgung leisten wird. Investoren könnten sich durch diese Entwicklung verstärkt auf die Preisentwicklungen bei Platin konzentrieren.

Anzeige:

Kleiner Münzhandel Barrenshop

 

Nachfrageimpulse und Preisvolatilität bei Palladium

 

Zusätzlich zur geopolitischen Lage könnte die Palladiumnachfrage durch Amplats' stabilisierte Produktion und die potenzielle Verknappung aus Russland weiter angekurbelt werden. Die hohe Nachfrage treibt nicht nur den Preis, sondern erhöht auch die Volatilität dieses Edelmetalls. In den letzten Wochen zeichnete sich eine potenziell bullische "golden cross"-Formation ab, bei der ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt den langfristigen gleitenden Durchschnitt überkreuzt, was traditionell als positives Zeichen für künftige Kursanstiege gilt. Dennoch bleibt Palladium aufgrund der geopolitischen Risiken und Nachfrageschwankungen anfällig.

Investoren sollten besonders auf die Entwicklungen im Rohstoffsektor achten, da sich sowohl die Produktionsanpassungen bei Amplats als auch die geopolitischen Risiken weiter auf die Preisbewegungen auswirken könnten. Die derzeitige Kombination aus Angebotsengpässen und steigender Nachfrage könnte Palladium zu einem attraktiven Anlageobjekt machen – allerdings nicht ohne Risiken.

 

Technische Analyse Platin: Solider Aufwärtstrend mit klaren Marken

 

Platin liegt diesen Monat mit einem Zuwachs von 4,4 % im Plus. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) verläuft steigend, was den Aufwärtstrend untermauert. Als mittelfristige Widerstandszone gilt 1.043 US-Dollar, während der harte Widerstand nahe des 52-Wochenhochs bei 1.095 US-Dollar liegt. Auf der Unterseite fungieren 900 US-Dollar als mittelfristige Unterstützung und das 52-Wochentief bei 843 US-Dollar als langfristige Absicherung. Der Markt bleibt bullisch.

 

Technische Analyse Palladium: Bullenmarkt mit Potenzial und Risiko

 

Palladium beeindruckt mit 19,4 % Monatsgewinn. Der GD200 zeigt ebenfalls nach oben, was den Trend bestätigt. Der mittelfristige Widerstand liegt bei 1.213 US-Dollar, während der Bereich um das 52-Wochenhoch bei 1.245 US-Dollar als harter Widerstand gilt. Bei Rücksetzern stützt die Zone bei 832 US-Dollar, die zugleich das 52-Wochentief markiert. Die Bullen bleiben im Vorteil, aber geopolitische Risiken sorgen für Volatilität.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Platin - kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Entwicklungen bei Platin sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Anleger. Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Platin oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Analysen und Empfehlungen zu Platin - hier den Zürcher Goldbrief kostenlos downloaden...

 

27.10.2024 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)