Edelmetall Marktbericht vom 10.09.2023: Der Edelmetallmarkt in der Zwickmühle - Ein tiefgründiger Blick auf die sinkenden Preise von Platin und Palladium
Deutsche Automobilindustrie stagniert
Die jüngste Entwicklung der Edelmetallpreise, insbesondere bei Platin und Palladium, hat Investoren und Analysten gleichermaßen alarmiert. Beide Metalle schlossen die Woche mit Verlusten ab, was Anlass zur Sorge gibt. In dieser tiefgründigen Analyse untersuchen wir die Faktoren, die zu diesem Rückgang geführt haben, und was das für die zukünftigen Entwicklungen bedeutet.
Beide Metalle verzeichneten diese Woche beträchtliche Verluste, wobei Platin (TVC:PLATINUM) mit einem Minus von 7,0 % auf 896 US-Dollar und Palladium (TVC:PALLADIUM) mit einem Rückgang von 2,0 % auf 1190 US-Dollar endete. Monatlich betrachtet sind die Verluste noch dramatischer: Platin fiel um 7,8 % und Palladium um 2,8 %. Aber was sind die treibenden Faktoren hinter diesen düsteren Zahlen?
Veränderungen im Automobilsektor
Ein Hauptanwendungsgebiet für Platin und Palladium ist die Automobilindustrie, wo sie in Katalysatoren verwendet werden. Jedoch vollzieht sich hier ein Paradigmenwechsel. Immer mehr Hersteller setzen auf Elektromobilität, wodurch die Nachfrage nach diesen Metallen schrumpft.
Zusätzlich zu diesem grundlegenden Wandel haben technologische Fortschritte dazu geführt, dass weniger der Metalle pro Katalysator benötigt werden, was den Rückgang der Nachfrage weiter beschleunigt.
Ein Blick auf die deutsche Automobilindustrie
In Deutschland, einem Schlüsselmarkt für Automobile, sieht die Lage nicht viel rosiger aus. Die Bestellungen für Elektroautos stagnieren, und es gibt kontroverse Debatten um die sozial-ökologische Transformation des Sektors. Vor allem die Diskussionen über die Digitalisierung und technologischen Herausforderungen rücken immer mehr in den Vordergrund. Dies trägt zur Unsicherheit bei und beeinflusst die Nachfrage nach Platin und Palladium negativ. Nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch globale wirtschaftliche Unsicherheiten, wie etwa Handelskonflikte und geopolitische Spannungen, haben ihren Anteil am Preisverfall.
Technische Analyse: Palladium
Palladium, das die Woche bei 1190 US-Dollar schloss, zeigt klare Anzeichen einer Bärenmarkt-Dynamik. Der 200-Tage-Durchschnitt (GD200) fällt, und der Kurs liegt darunter – ein deutliches Signal für einen Abwärtstrend. In Bezug auf Unterstützungs- und Widerstandsniveaus liegt der nächste mittelfristige Unterstützungsbereich bei etwa 1179 US-Dollar, während der Widerstand bei 1615 US-Dollar zu finden ist. Für langfristige Investoren dient das 52-Wochentief von 1179 US-Dollar als wichtige Unterstützungszone, während das 52-Wochenhoch von 2344 US-Dollar als harter Widerstandsbereich fungiert. Das Gesamtergebnis der Trendanalyse ist klar: Die Bären dominieren das Spiel.
Technische Analyse: Platin
Ähnlich wie bei Palladium präsentiert sich auch Platin in einer schwachen Position. Mit einem Wochenschlusskurs von 896 US-Dollar und einem Rückgang von 7,0 % in der vergangenen Woche ist der Abwärtstrend unübersehbar. Der GD200 zeigt auch hier eine fallende Tendenz, was die negativen Aussichten weiter stützt. Die mittelfristigen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus liegen bei 884 und 1000 US-Dollar. Langfristig sollte man das 52-Wochentief von 834 US-Dollar und das 52-Wochenhoch von 1133 US-Dollar im Auge behalten. Auch hier ist das Gesamtbild eher düster, und die Bären scheinen das Ruder fest in der Hand zu haben.
Anlagemöglichkeiten und Strategien
Angesichts dieser Entwicklungen könnten Investoren überlegen, ihre Positionen in Platin und Palladium neu zu bewerten oder Hedging-Strategien zu verwenden, um potenzielle Verluste zu minimieren. Man könnte auch die Diversifikation in andere Edelmetalle oder Anlageklassen in Betracht ziehen, die weniger empfindlich auf Veränderungen in der Automobilindustrie oder auf globale wirtschaftliche Faktoren reagieren.
Positiver Ausblick - Silberstreifen am Horizont
Trotz der derzeitigen Bärenmarktdynamik bei Platin und Palladium gibt es auch Silberstreifen am Horizont. Die anhaltenden Bemühungen um eine nachhaltigere Welt könnten den Markt für diese Edelmetalle neu beleben. Insbesondere Platin hat Potenzial in der aufstrebenden Wasserstoffwirtschaft, wo es als Katalysator in Brennstoffzellen verwendet werden kann. Palladium könnte von einer Erholung in der Schmuckindustrie und in der Elektronikproduktion profitieren. Außerdem machen laufende Forschungs- und Entwicklungsprojekte die Verwendung von Platin und Palladium in neuen, effizienteren Technologien wahrscheinlich. Insgesamt bleibt also Raum für Optimismus für langfristig orientierte Investoren.
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10.09.2023 - Andreas Opitz
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