Edelmetall Marktbericht vom 28.04.2024: Langfristige Perspektive für Platin optimistischer als für Palladium
Langfristig könnten Technologien wie Wasserstoffbrennzellen die Nachfrage nach Platin stärken
Die vergangene Woche brachte für die Anleger im Edelmetallmarkt wenig Grund zur Freude. Platin schloss die Woche bei 916 US-Dollar ab, was einem Rückgang von 1,9 % entspricht, während Palladium sogar um 7,3 % auf 954 US-Dollar fiel. Betrachtet man das bisherige Monatsergebnis, zeigt Platin eine leichte Aufwärtsentwicklung um 0,77 %, während Palladium mit einem Minus von 4,9 % zu kämpfen hat. Diese Zahlen bilden den Ausgangspunkt für eine detaillierte Analyse der Marktbedingungen und der Faktoren, die diese Bewegungen beeinflussen.
Die Edelmetallmärkte haben in den letzten Monaten eine faszinierende Dynamik erlebt. Besonders Palladium (TVC:PALLADIUM), traditionell stark abhängig von der Automobilindustrie, steht unter Druck. Die fortschreitende Elektrifizierung der Fahrzeugflotten führt zu einer sinkenden Nachfrage nach Palladium, das hauptsächlich in Katalysatoren für Verbrennungsmotoren verwendet wird. Der Preisverfall in dieser Woche ist nur ein weiteres Glied in einer Kette von Rückgängen, die durch diesen strukturellen Wandel verstärkt werden.
Im Gegensatz dazu hat Platin (TVC:PLATINUM) möglicherweise einen Wendepunkt erreicht. Trotz des Preisrückgangs in der letzten Woche zeigen technische Analysen und Marktbeobachtungen Anzeichen für eine mögliche Preisstabilisierung. Experten verweisen auf die technische Unterstützung und die Bestätigung wichtiger Preisschwellen, die auf eine fortgesetzte Nachfrage in verschiedenen industriellen Anwendungen sowie anhaltendes Interesse von Investoren hindeuten könnten.
Geopolitische Einflüsse und ihre Auswirkungen
Ein nicht zu unterschätzender Faktor, der die Platinpreise beeinflusst, ist der andauernde geopolitische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Beide Länder sind bedeutende Platinproduzenten und die Unsicherheit, die dieser Konflikt mit sich bringt, hat direkte Auswirkungen auf die Lieferketten und damit auf die Preise. Diese geopolitischen Spannungen tragen zu den Unsicherheiten bei, die bereits durch Umweltfaktoren und Marktvolatilität verstärkt werden.
Der Blick nach vorne: Platin und Palladium in der zukünftigen Marktlandschaft
Langfristig betrachtet zeigen sich die Marktteilnehmer bei Platin vorsichtig optimistisch. Die steigende Bedeutung von Technologien wie Wasserstoffbrennzellen, in denen Platin eine Schlüsselrolle spielt, sowie die anhaltende Verwendung als Investitionsmetall könnten die Nachfrage nach diesem Edelmetall stützen. Palladium hingegen könnte weiterhin unter Druck stehen, besonders wenn die Automobilindustrie die Verwendung von Verbrennungsmotoren weiter reduziert.
Technische Analyse von Platin
Platin hat die Handelswoche auf einem Niveau von 916 US-Dollar beendet, was einen Rückgang von 1,9 % gegenüber dem vorherigen Handelsschluss markiert. Trotz dieser negativen Entwicklung im Wochenverlauf gibt es Anzeichen, die auf eine potenzielle Stabilisierung des Preises hindeuten könnten. Der Monatsverlauf zeigt eine leichte Steigerung von 0,77 %, was im Gegensatz zum allgemeinen Abwärtstrend steht.
Die 200-Tage-Durchschnittslinie (GD200), ein wichtiger Indikator für die langfristige Preisbewegung, ist derzeit fallend und signalisiert damit weiterhin einen negativen Trend. Aktuell liegt der Platinpreis unter dieser Marke, was die bearishe Stimmung unterstreicht. Für kurzfristige technische Unterstützung sorgt die Marke um 867 US-Dollar, während sich der mittelfristige Widerstandsbereich bei etwa 1014 US-Dollar befindet. Langfristige Unterstützung bietet die Zone um das 52-Wochentief bei 843 US-Dollar. Sollte sich der Preis stabilisieren und wieder steigen, könnte das 52-Wochenhoch bei 1127 US-Dollar einen signifikanten Widerstand darstellen.
In der Gesamtschau der technischen Indikatoren ergibt sich ein Bild, das eher pessimistisch für bullishe Investoren ist. Die derzeitige Trendanalyse, die verschiedene Indikatoren umfasst, deutet darauf hin, dass der übergeordnete Trend weiterhin ungünstig ist.
Technische Analyse von Palladium
Ähnlich wie Platin hat auch Palladium mit negativen Preisbewegungen zu kämpfen. Die Handelswoche endete bei einem Preis von 954 US-Dollar, was einen deutlichen Rückgang von 7,3 % darstellt. Der Monat zeigt ebenfalls ein negatives Bild mit einem Rückgang von 4,9 %.
Die technische Situation bei Palladium ist insgesamt negativer als bei Platin. Der 200-Tage-Durchschnitt ist ebenfalls fallend, und der Preis von Palladium liegt derzeit deutlich darunter. Dies bestätigt den stark bearishen Trend. Die technischen Unterstützungszonen befinden sich bei etwa 851 US-Dollar, was dem aktuellen 52-Wochentief entspricht. Der mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei 1245 US-Dollar, während das 52-Wochenhoch bei 1621 US-Dollar eine erhebliche Hürde für zukünftige Kursanstiege darstellt.
Die Gesamtanalyse der Trends und Indikatoren für Palladium ist ebenfalls eher pessimistisch. Die Kombination aus einem fallenden 200-Tage-Durchschnitt und dem Preis, der sich unter diesem Durchschnitt befindet, zeigt einen starken Abwärtstrend, der kurz- bis mittelfristig wahrscheinlich anhalten wird.
Zusammenfassung der technischen Perspektiven
Die technische Analyse sowohl für Platin als auch für Palladium offenbart die Herausforderungen, mit denen Investoren in diesen Märkten konfrontiert sind. Beide Metalle zeigen derzeit eine negative Preisentwicklung, und die technischen Indikatoren unterstützen größtenteils diese bearishe Ansicht. Für Investoren bedeutet dies, dass Vorsicht geboten ist und dass engmaschige Beobachtungen des Marktes notwendig sein werden, um auf etwaige Trendwenden reagieren zu können.
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28.04.2024 - Andreas Opitz
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