
Die Porsche AG rechnet nach müden Zahlen im vergangenen Jahr weiterhin mit einer eher müden Entwicklung und will vor allem mit Sparmaßnahmen gegenlenken
Auch 2025 dürfte für die Porsche AG ein schwieriges Jahr werden
Die Krise im Autosegment ist längst auch bei Premiumherstellern wie der Porsche AG angekommen. Nicht nur lassen die Absatzzahlen zuweilen zu wünschen übrig. Vor allem schwache Margen belasten Konzern und Anleger und echte Besserung scheint momentan nicht in Sicht zu sein. Immerhin erweisen sich Sparmaßnahen aber als wirksames Mittel, um die Lage zumindest etwas aufzuhellen.
Porsche berichtete am Donnerstagabend darüber, dass die operative Rendite im laufenden Jahr wohl nur noch zwischen zehn und zwölf Prozent liegen dürfte. Mancher Konkurrent dürfte darauf zwar aktuell schon fast neidisch blicken. Für die Porsche AG (DE000PAG9113) ist es aber eine klare Enttäuschung. Denn eigentlich wird eine Marge von rund 20 Prozent angepeilt. Im derzeitigen Umfeld scheint das aber schon fast utopisch zu sein.
Abseits der Margen kämpft Porsche zudem mit teils schwachen Absatzzahlen. Besonders in China mussten herbe Enttäuschungen verkraftet werden. Bescheidene 57.000 Fahrzeuge konnten dort im vergangenen Jahr verkauft werden. Intern wurde ursprünglich ein Ziel jenseits von 100.000 Exemplaren anvisiert, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Der dortige Markt steuerte so nur noch 18 Prozent des gesamten Absatzes bei.
Porsche setzt auf weitere Sparmaßnahmen
Die Aussichten für 2025 sind nicht besonders überzeugend. Porsche- und VW-Chef Oliver Blume stellt weitere Rückschläge bei der Marge in Aussicht, welche auf den tiefsten Stand seit rund zehn Jahren sinken könnte. Die Umsätze sollen bei 39 bis 40 Milliarden Euro auf der Stelle treten. Etwas Besserung erhofft man sich durch die Einführung neuer Modelle.
Einige bisher als reine Elektromodelle geplanten Autos sollen zudem doch noch als Hybrid- und Verbrenner-Variante auf den Markt kommen. Damit reagiert Porsche vor allem in Europa auf einen Trend aus den vergangenen zwei Jahren. Im Januar konnten in Deutschland die Absätze von Elektroautos allerdings schon wieder spürbar zulegen. Dennoch steht zu vermuten, dass gerade die gut betuchte Kundschaft von Porsche sich weiterhin für Verbrenner-Fahrzeuge interessiert.
Dass 2024 nicht noch schmaler abgeschlossen werden konnte, ist zu weiten Teilen milliardenschweren Sparprogrammen zu verdanken. Jene sollen sich auch in diesem Jahr fortsetzen und die Kosten merklich drücken. Das ist aus Anlegersicht zwar mit Sicherheit nicht verkehrt. Wachstumsimpulse ergeben sich aus einem solchen Ansatz aber freilich nicht. In Aussicht gestellt wird eine kurz- und mittelfristige Stärkung der Ertragskraft, unter andere durch Anpassungen in der Unternehmensorganisation. Was damit konkret gemeint sein mag, wurde nicht weiter erläutert.
Keine Überraschungen
Die Porsche-Aktie reagierte auf die jüngsten Wortmeldungen des Unternehmens recht entspannt, da vor schmalen Ergebnissen bereits vor einer Weile gewarnt wurde und Prognosen nach unten angepasst werden mussten. Die Aktie ging am Donnerstag mit einem Kurs von 59,84 Euro aus dem Handel und hält sich damit ein Stück über dem 52-Wochen-Tief. Das ist mit Blick auf einen noch immer angeschlagenen Chart aber auch schon die einzige gute Nachricht.
Der Abwärtstrend bleibt unverkennbar und die Porsche-Aktie hat trotz der dezenten Stabilisierung in den letzten Wochen auf Jahressicht um 26 Prozent an Wert verloren. Die Probleme im Segment sind bekannt, doch eine zufriedenstellende Lösung scheint momentan niemand parat zu haben. Hoffen lässt sich da allenfalls noch darauf, dass der Autosektor insgesamt wieder etwas mehr auf die Beine kommen könnte. Tatsächlich gibt es auch vorsichtige Hinweise darauf, dass der Tiefpunkt überschritten sein könnte. Verlass ist darauf aber freilich noch lange nicht und die Gewinner könnten in Zukunft auch anderswo zu finden sein. Für positive Schlagzeilen sorgten schließlich zuletzt vor allem chinesische Player wie BYD mit diversen Rekorden und Xiaomi mit einem beeindruckenden Start in das Autogeschäft.
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07.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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