
Rapide fallende Absätze in China machen Porsche zu schaffen und im Westen kündigt sich schon die nächste massive Herausforderung an
Der Porsche AG brechen die Wachstumsmärkte weg
Wie die meisten deutschen Autobauer investierte auch die Porsche AG in den vergangenen Jahren viel in den chinesischen Markt. Dort konnte zeitweise ein sehr ansehnliches Wachstum erzielt werden, was die Anleger über schwache Zeiten in anderen Regionen hinwegtrösten konnte. Damit scheint es sich aber endgültig erledigt zu haben, denn die Absatzzahlen waren im ersten Quartal weiter rückläufig – und das im hohen Tempo.
Laut „Handelsblatt“ verkaufte die Porsche AG (DE000PAG9113) in den vergangenen drei Monaten nur noch etwa 9.500 Fahrzeuge in China. Das sind 42 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, was sich klar als massiver Einbruch bezeichnen lässt. Sogar während der Corona-Jahre erzielte der Sportwagenkonzern bessere Zahlen im Reich der Mitte. Zu schaffen macht Porsche vor allem die heimische Konkurrenz. Unternehmen wie BYD machten zuletzt enorme Fortschritte, geben technologisch zum Teil sogar den Ton an. Dazu entstanden neue Mitbewerber wie der Tech-Konzern Xiaomi.
Dem scheinen bisher weder Porsche, noch andere europäische Hersteller groß etwas entgegenzusetzen haben. Als wäre die zunehmende Konkurrenz nicht schon belastend genug, macht den Autobauern auch schon seit Jahren ein ruinöser Preiskampf zu schaffen. Nicht nur die Absatzzahlen deutscher Hersteller befinden sich auf dem Sinkflug. Zeitgleich ist auch bei den Margen eine klar negative Tendenz zu erkennen. Allerdings ließ sich Porsche zu diesem Thema mit Blick auf das erste Quartal nicht weiter aus.
Droht der nächste Schock für Porsche?
Maue Geschäfte in China lenken den Blick der Anleger auf andere Regionen, in denen die Porsche AG noch auf Wachstum blicken kann. Am schnellsten wuchs man im letzten Quartal in Nordamerika, wo die Absätze sich im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent verbesserten. Das klingt nach einer guten Nachricht, kommt an den Märkten aber aus offensichtlichen Gründen nur wenig gut an.
Die Trump-Zölle kündigen schon die nächsten massiven Probleme für Porsche an. Das Unternehmen verfügt in den USA über keine eigene Fertigung und wird die Einfuhrzölle daher in voller Höhe zu spüren bekommen. Bereits beschlossen und eingeführt wurden Aufschläge von 25 Prozent. Ob es dabei bleiben wird oder wir uns auf dem Weg in einen Handelskrieg mit immer neuen Zöllen und Gegenzöllen befinden, bleibt abzuwarten.
Potenziell steht Porsche vor der Wahl, auf dem nun wichtigsten Wachstumsmarkt entweder die Preise deutlich zu erhöhen und damit die Absatzzahlen potenziell zu schwächen, oder aber die Margen leiden zu lassen. Beides würden die Anteilseigner bestenfalls mit einem Naserümpfen bedenken. Nicht unwahrscheinlich ist aber auch, dass bei mauen Zahlen aus westlichen Gefilden weiterer Verkaufsdruck entsteht. Die Aussichten sind also schwer eingetrübt, um es vorsichtig auszudrücken.
Multiple Belastungen
Das spiegelt sich im Aktienkurs wider, mit dem es seit Jahresbeginn schon um mehr als 25 Prozent in die Tiefe ging. Unter dem Eindruck der nun vermeldeten Absatzzahlen stürzte die Porsche AG-Aktie zuletzt auf ein neues Allzeit-Tief bei nur noch 42,36 Euro hinab. Der gestrige Schlusskurs lag mit 42,69 Euro nur unwesentlich höher. Für Schnäppchenjäger mag das nach einem günstigen Einstiegskurs aussehen, doch fehlt es momentan komplett an Anzeichen für eine (baldige) Besserung. Es könnte noch eine ganze Weile weiter bergab gehen, bevor sich eine Trendwende abzeichnet.
Überzogen wird Porsche auf seinen wichtigsten Absatzmärkten mit massiven Herausforderungen und der von Donald Trump heraufbeschworene Handelskrieg potenziert das Ganze nur unnötig. Die meisten Ökonomen warnen bereits vor einer globalen Rezession, sollte Trump von seinen hanebüchenen Plänen nicht abrücken. In einem solchen Szenario dürften teure Sportwagen wahrscheinlich nicht ganz oben auf der Prioritätenliste der Verbraucher stehen. Nach gegenwärtigem Stand ist es daher nicht verkehrt, die Porsche AG-Aktie von der Seitenlinie aus zu verfolgen.
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09.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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