Commerzbank & Wirecard, Tesla im Bitcoin-Rausch, Palantir, Barrick Gold und Ballard Power
Schadenersatzklagen, Krypto-Rausch und Charttechnik
Ungemütlich ist derzeit auch das Verhältnis der Commerzbank (DE000CBK1001) im Skandal um Wirecard (DE0007472060) mit dessen Wirtschaftsprüfer E&Y. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen bereitet die Bank eine Schadenersatzklage gegen E&Y vor. Es geht um einen Schaden für die Bank in Höhe der Abschreibungen auf Kredite an Wirecard, die 187 Mio. Euro betrugen. Der ehemalige DAX-Wert Wirecard war durch Scheinbuchungen von mindestens 1,9 Mrd. Euro in die Insolvenz gerutscht. Die Aktie der Commerzbank schloss heute 0,3 % tiefer bei 5,244 Euro, während Wirecard 1,43 % auf 0,426 Euro abgab.
Der medial eindrucksvoll inszenierte Einstieg in den Kryptowährungs-Markt durch Tesla (US88160R1014) hat sich bereits nach kurzer Zeit als hochprofitabel herausgestellt. Denn wie das Unternehmen bekannt geben hat, wurde nach Änderung der Anlagerichtlinien für die Überschussliquidität nun auch ein Kauf von Kryptowährungen, Gold und Gold-ETF’s möglich. Dabei blieb es aber nicht, denn Elon Musk machte gleich mal Nägel mit Köpfen und investierte rund 1,5 Mrd. US-Dollar in Bitcoin. Dies war bislang eine sehr profitable Entscheidung, denn bei einem durchschnittlichen Bitcoin-Kurs von rund 35.000 Dollar im Januar und einem aktuellen von über 52.000 US-Dollar beträgt der Marktwert des Investments 2,22 Mrd. US-Dollar und damit über 700 Mio. US-Dollar mehr als beim Durchschnittskauf.
Anscheinend aus der Gunst gefallen ist dagegen die Aktie von Barrick Gold (CA0679011084) bei Investorenlegende Warren Buffett. Denn wie Berkshire Hathaway kürzlich mitteilte, wurde die erst im vergangenen Jahr zur großen Überraschung der Märkte aufgebaute Position in Barrick bereits wieder verkauft. Barrick Gold verliert heute im Zuge des schwächeren Goldpreises aktuell 4,72 % auf 20,68 Dollar. Charttechnisch hat sich damit die kurzfristige Lage weiter verdüstert.
Gleiches gilt für Ballard Power (CA0585861085), die heute bislang 6,16 % auf 31,65 Dollar abgeben. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass die Aktie ihren Abwärtstrend beschleunigt und sich immer näher an ihr Ausbruchsniveau vom 12.01.2021 heranbewegt. Bei rund 29,50 Dollar sollte der aktuelle Rutsch spätestens zum Stehen kommen, um charttechnisch nicht zu viel Porzellan zu zerschlagen. Wer diese Sorgen relativieren will, schaut stattdessen einfach in einen Chart über 25 Jahre. Dort sieht er, dass die Aktie aktuell in der massiven Widerstandszone aus den Jahren 1998 und 1999 hängt. Sollte es die Aktie über die Marke von 44,17 Dollar schaffen, ist mit einem schnellen und explosiven Anstieg zu rechnen. Vorher könnte die Korrektur aber weitergehen.
Besser dagegen läuft es heute bei Palantir Technologies (US69608A1088), die aktuell 1,4 % auf 23,28 Dollar gewinnen. Vor einer Woche hatte der Kurs noch bei über 38 Dollar gelegen. Inzwischen hat die Aktie ein Doppeltop gebildet und hängt an der zugehörigen Nackenlinien. Man könnte es aber auch einfach als scharfe Korrektur im großen Aufwärtstrend betrachten, denn Anfang Oktober 2020 stand die Aktie noch bei rund 9 Dollar. Vielleicht lag es ja auch an den Analysten von Goldman Sachs. Diese hatten die Aktie nach den neuesten Zahlen heute von ,,Neutral‘‘ auf ,,Kaufen‘‘ gesetzt und das Kursziel von 13 Dollar auf 35 Dollar angehoben.
17.02.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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