HEADLINE: Der Kreml droht, Fabriken von Rheinmetall in der Ukraine ins Visier zu nehmen, was aber weder das Unternehmen noch die Aktionäre zu beeindrucken scheint

Die Aktie von Rheinmetall nimmt eine wichtige Hürde

 

Rheinmetall meint es ernst mit der Unterstützung für die Ukraine, was der Konzern nicht nur mit einer Ausweitung von Kapazitäten innerhalb der heimeligen EU unter Beweis stellt. Das Unternehmen arbeitet auch daran, direkt in der Ukraine neue Fabriken aus dem Boden zu stampfen, was die Unterstützung natürlich sehr viel einfacher und vor allem schneller ablaufen lassen könnte. Doch in Moskau werden solche Vorstöße offenbar gar nicht gern gesehen.

 

Wie gewohnt will sich der Kreml keinerlei Verunsicherung anmerken lassen. Schon seit der brutale und völkerrechtswidrige Angriffskrieg auf das Nachbarland gestartet wurde, ist die Rede davon, dass westliche Unterstützung für die eigenen Ziele keine Rolle spielen würde. Ein Sprecher des Außenministeriums kam nun aber laut „n-tv“ doch auf die Vorhaben von Rheinmetall (DE0007030009) zu sprechen und begrüßt wurde dies nicht ansatzweise.

Stattdessen wurden indirekte Drohungen an den deutschen Rüstungskonzern ausgesprochen. Jede Fabrik innerhalb der Ukraine sei ein legitimes Ziel, hieß es. Rheinmetall wird sich also wohl darauf einstellen müssen, ins Visier russischer Raketen und Drohnen zu geraten. Allerdings dürfte der Konzern kaum so naiv sein, um damit nicht bereits gerechnet zu haben. Eine offizielle Stellungnahme liegt zwar nicht vor, doch beeindrucken lassen dürfte Rheinmetall sich vom Kreml wohl eher weniger.

 

Rheinmetall im grünen Bereich

 

Auch die Anleger scheinen sich keine ernsthaften Sorgen zu machen. Darauf deutet zumindest die Kursentwicklung vom Mittwoch hin. Die Rheinmetall-Aktie konnte sich um gut ein Prozent bis auf 503,80 Euro verbessern und damit die wichtige Linie bei 500 Euro einmal mehr überspringen. Ob es nun auch für eine Stabilisierung reicht, bleibt noch abzuwarten. Allzu eindeutig ist der mutmaßliche Ausbruch noch nicht. Genügend Gründe für gute Laune gibt es aber zweifellos.

Die Expansion schreitet bei Rheinmetall unentwegt voran und über mangelnde Nachfrage muss der Rüstungsriese sich in absehbarer Zeit keine Gedanken machen. Was auch immer vom Band rollt, findet instantan bereitwillige Abnehmer. Gerade in Europa werden die Rüstungsbudgets munter in die Höhe getrieben, auch mit Sorge vor einem (mittlerweile wieder unwahrscheinlicheren) Wahlerfolg von Donald Trump.

Es lässt sich darüber diskutieren, ob darauf resultierende Wachstumschancen nach Kursgewinnen von mehr als 400 Prozent seit Februar 2022 schon eingepreist sind. Ich persönlich gehe davon aber nicht aus. Alle Zeichen bei Rheinmetall deuten auf fundamentaler Seite in die Höhe und die Erfahrung lehrt uns, dass Aktienkurse einem solchen Beispiel über kurz oder lang folgen werden. Zumindest auf lange Sicht erscheinen selbst neue Kursrekorde oberhalb von 570 Euro schon fast als logische Konsequenz der aktuellen Ausgangslage.

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02.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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