Rivian sucht nach einem Ausweg aus einer misslichen Lage und scheint sich dafür mehr öffnen zu wollen
Die Exklusivität könnte bald beendet sein
Die Rivian-Aktie sorgte in jüngster Vergangenheit vor allem für viele Enttäuschungen und Kursverluste von über 60 Prozent auf Jahressicht lassen sich kaum irgendwie schönreden. Auch in jüngerer Vergangenheit gab es schlechte Neuigkeiten in Form von eher schwachen Auslieferungszahlen.
Damit es von hier aus wieder aufwärtsgehen kann, scheint Rivian (US76954A1034) hinter den Kulissen derzeit die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Zu diesem Zweck scheint sich das Unternehmen mehr öffnen zu wollen und eine Exklusivitätsklausel mit dem größten Aktionär und Kunden in Form von Amazon (US0231351067) abschaffen zu wollen.
Das „Wall Street Journal“ berichtete unlängst darüber, dass bereits entsprechende Gespräche stattfinden sollen. Amazon hat bei Rivian bereits im Jahr 2019 100.000 Lieferwagen bestellt, allerdings in einem recht großen Zeitfenster, welches sich bis ins Jahr 2030 erstreckt. Für dieses Jahr bewegen die Bestellungen sich auf eher niedrigem Niveau.
Rivian dürfte da darauf hoffen, durch eine wegfallende Exklusivität neue Kunden gewinnen zu können. Gleichwohl soll sich am guten Verhältnis zu Amazon nichts ändern, wie eine Sprecherin des Autobauers mitteilen ließ. Das Unternehmen müsse sich aber auf ein verändertes wirtschaftliches Klima einstellen.
Es tut sich was bei Rivian
Der Ansatz von Rivian ist nicht falsch und durchaus nachvollziehbar. Zwar ist es noch fraglich, ob und wie schnell sich neue Kunden finden lassen; gerade im aktuell mehr als schwierigen Marktumfeld. Auch bleibt offen, ob sich Amazon auf eine Veränderung bestehender Vereinbarungen einlässt und was dies Rivian kosten könnte. Doch zumindest ist das Management bemüht darum, Wege aus der Krise heraus zu finden, was auch von den Anteilseignern durchaus honoriert werden darf. Solange sich aber nicht erste konkrete Erfolge durch den Strategiewechsel abzeichnen, gibt es leider keine neuen Argumente für einen Einstieg bei der schwer angeschlagenen Rivian-Aktie.
14.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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