TeamViewer erkundet wieder den Kurskeller, Elon Musk verkauft weitere Anteile an Tesla, BioNTech findet keinen Halt und bei Alibaba geht es ans Eingemachte
Miese Stimmung zum Jahresende
Die laufende Woche startete noch recht aussichtsreich mit sichtlichen Erholungen an den Märkten. Offenbar hat die Börsianer die gute Laune aber schon wieder verlassen. Am gestrigen Mittwoch wurden die Börsen zu weiten Teilen von roten Vorzeichen dominiert. Zu den Verlierern zählten dabei die üblichen Verdächtigen.
So sorgte etwa TeamViewer (DE000A2YN900) mit Verlusten von fast vier Prozent mal wieder für einen dicken Dämpfer. Nachdem die Bullen zuvor unter größter Mühe die 12-Euro-Marke wieder erobern konnten, musste diese nun schon wieder aus der Hand gegeben werden. Gerade mal 11,81 standen bei Handelsschluss noch auf dem Ticker.
Es wäre wirklich langsam an der Zeit, der Aktie des Softwareherstellers etwas nachhaltiger auf die Sprünge zu helfen. Sollte das nicht gelingen, könnte die Charttechnik die Kurse schon bald wieder in Richtung 11 Euro führen und von dort aus wäre es bekanntlich nicht weit bis zum Allzeit-Tief bei 10,75 Euro. Dummerweise fehlt es noch immer an Argumenten, um in spontane Kauflaune zu verfallen.
Kein Grund zur Sorge
Rote Vorzeichen gab es auch bei Tesla (US88160R1014) zu sehen, allerdings in einem weitaus erträglicheren Ausmaß. Mit Abschlägen in Höhe von 0,84 Prozent steht die Aktie des E-Auto-Pioniers unverändert gut da und positioniert sich bei knapp 950 Euro auf hohem Niveau. Die jüngste Erholung gerät damit nicht ernsthaft in Gefahr, vor allem mit Blick auf die Gründe für den leichten Schwächeanfall.
So hat Elon Musk wohl mal wieder ein weiteres Aktienpaket veräußert, das zumindest berichtete gestern „n-tv“ mit Verweis auf entsprechende Börsenmitteilungen. 934.000 Anteile sollen demnach platziert worden sein, die es auf einen Wert von etwas mehr als einer Milliarde USD bringen. Insgesamt hat der Tesla-Chef nun schon Aktien im Wert von sagenhaften 16,4 Milliarden USD auf die Märkte losgelassen. Dass die Kurse in Anbetracht dessen noch auf dem aktuellen Niveau verharren, ist beeindruckend und das Ganze spricht umso mehr für einen weiterhin aktiven Aufwärtstrend.
Nichts Neues bei BioNTech
Recht ruhig ging es im gestrigen Handel bei BioNTech (US09075V1026) zu, zumindest mit Blick auf die Nachrichtenlage. Hier und dort füllte der Mainzer Impfstoffentwickler zwar die Schlagzeilen, in erster Linie allerdings mit Schnee von gestern.
Grundsätzlich bleibt der Impfstoff von BioNTech weiterhin die erste Wahl, ob für Erst-, Zweit-, oder Drittimpfung. Was die Anleger schon seit Längerem verunsichert, sind jedoch vorwiegend milde Verläufe bei der Omikron-Variante und große Erfolge bei Corona-Medikamenten. Letztere erreicht derzeit ausgerechnet der eigene Partner Pfizer. Aufgrund von Zweifeln daran, ob Impfungen langfristig noch die gleiche Bedeutung wie in diesem Jahr haben werden, wertet die BioNTech-Aktie seit einiger Zeit rapide ab. Zuletzt verlor der Titel um 3,7 Prozent auf 211,20 Euro ab.
Alibaba schockt die Anleger
Solche Probleme hätte der schwer in Schieflage geratene E-Commerce-Gigant Alibaba (US01609W1027) wohl gerne, denn hier purzelten die Kurse in diesem Jahr weitaus heftiger in Richtung Süden. Das liegt nicht einmal unbedingt an Enttäuschungen bei Umsätzen oder Gewinnen, sondern vor allem am steigenden Druck der Regierung in Peking.
Die fordert von Alibaba ein, sich von einigen Vermögenswerten aus dem Medienbereich zu trennen und laut einem Bericht von „Bloomberg“ wird das Unternehmen dieser Bitte wohl schon bald Folge leisten. Gerüchteweise könnte Weibo unter den Hammer kommen, was bei den Anlegern überhaupt nicht gut ankommt. Jene bedachten die Aktie des E-Commerce-Riesen am Mittwoch mit einem Kursminus von 3,44 Prozent und durchbrachen damit nach langem Kampf doch noch die 100-Euro-Linie in Richtung Süden. Die ohnehin schon unschöne Ausgangslage hat sich damit noch weiter verschlechtert.
Ganz normale Härte
An den Börsen gibt es gute und schlechte Tage und der Mittwoch dürfte aus Sicht der meisten Anleger in letztere Kategorie gefallen sein. Allgemein gibt es aber noch keinen Grund, um in Panik zu geraten. Zu weiten Teilen gehen die Korrekturen in Ordnung und bei vielen Titeln bleiben Aufwärtsbewegungen unberührt.
Sicherlich sind TeamViewer, Alibaba und einige andere Titel noch mehr unter Druck geraten und kämpfen nun wieder einmal gegen die Charttechnik an. Dass es dazu kommen würde, war in diesen Fällen aber ohnehin schon abzusehen. Insgesamt hat sich an der Börse aber erstaunlich wenig getan und nun bleibt abzuwarten, was der letzte Handelstag im laufenden Jahr für die Anleger noch auf Lager haben wird. Ein großer Crash zeichnet sich generell derzeit ebenso wenig ab wie die nächsten Wellen der Euphorie auf Seiten der Käufer.
30.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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