Ermittlungen von SAP aufgrund von mutmaßlichen Preisabsprachen gehen wohl weiter als bisher gedacht und der Aktienkurs reagiert mit deutlichen Verlusten
SAP sorgt für schlechte Stimmung an den Märkten
Der gestrige Feiertag verlief für den DAX verlustreich. Großen Anteil daran hatte die Aktie von Schwergewicht SAP, welche aufgrund neuer Erkenntnisse rund um Ermittlungen aufgrund von möglichen Preisabsprachen sichtlich unter Druck geraten ist. Allem Anschein nach geht die Angelegenheit noch ein ganzes Stück tiefer, als es die meisten Beobachter bislang vermutet hatten.
Hinweise darauf lieferte ein Bericht der Nachrichtenagentur „Bloomberg“, der sich auf Gerichtsunterlagen bezieht. Jene zufolge sollen die laufenden Untersuchungen wohl 94 Behörden umfassen. Mit einem solchen Ausmaß hatten viele Beobachter kaum gerechnet. Die Ermittlungen an sich sind derweil keine Neuigkeit mehr. Bereits vor einigen Wochen wurde bekannt, dass SAP (DE0007164600) diesbezüglich ins Visier der US-Justiz geraten ist. Der deutsche Software-Konzern beteuerte allerdings bereits, vollumfänglich mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen.
Im Kern der Vorwürfe stehen mögliche Preisabsprachen mit dem Anbieter Carahsoft, der gerne und häufig Verträge mit dem Staat abschließt. Beliefert hat das Unternehmen in der Vergangenheit beispielsweise des Öfteren das US-Militär. Sollten derzeitige Verdachtsfälle sich bestätigen, hätte SAP sich also zumindest daran beteiligt, US-Behörden überhöhte Preise abzuverlangen. Für solche Fälle sind empfindliche Strafen vorgesehen und es kann zusätzliche das Dreifache entstandener Schäden zurückgefordert werden, wie beim „manager magazin“ zu lesen ist.
SAP hält sich bedeckt
Es steht also einiges auf dem Spiel, weshalb mancher Anleger schon mal in Deckung geht. Die SAP-Aktie rutschte gestern zeitweise unter die Marke von 200 Euro und konnte jene nur eben so noch zurückerobern. 200,80 Euro standen zu Handelsschluss auf der Anzeigetafel. Daraus ergibt sich ein Tagesverlust in Höhe von 1,45 Prozent und der Titel fand sich im unteren Drittel des DAX wieder. Doch trotz umfangreicher Ermittlungen ist bislang freilich noch kein Urteil gesprochen worden.
Ob es dazu noch kommen mag, lässt sich aktuell nur schwer einschätzen. SAP hält sich mit Informationen bedeckt, was in einem laufenden Verfahren auch üblich ist. Aus Anlegersicht ist es nicht verkehrt, sich auf den schlimmsten Fall vorzubereiten. Doch selbst wenn im unschönsten Szenario SAP die Bilanz dezent verhagelt werden könnte, so wäre es noch längst kein Weltuntergang und der allgemeine Wachstumstrend dürfte eher nicht in Gefahr geraten.
Große Erfolge feierte SAP durch den Fokus auf neue Technologien in den letzten Jahren. Reichlich spät entdeckte der Konzern die Cloud für sich und erwirtschaftet dort heute weite Teile seiner Umsätze sowie enorme Wachstumsraten. Für die Zukunft setzen die Verantwortlichen voll und ganz auf das Thema KI. Dass hier aktuelle Trends nicht noch einmal verschlafen werden, macht Hoffnung auf eine erfreuliche Zukunft.
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05.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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