Shell will sich „unbarmherzig“ auf Rendite fokussieren
Charmeoffensive in New York - Shell fokussiert Strategie wieder auf Rendite
Der Investoren-Tag von Shell in New York kam sehr gut an. CEO Sawan begeisterte die Anleger, die Shell in der Vergangenheit links liegen gelassen hatten.
Shells CEO will seine neue Strategie „unbarmherzig“ umsetzen. Wie ich Ihnen bereits vor 10 Tagen berichtet hatte, erfolgen bei dem grossen europäischen Energiekonzern bemerkenswerte Veränderungen. Seit Langem hatte sich Shell (GB00BP6MXD84) voll auf die „grüne Agenda“ eingelassen und folgte brav der Vorgaben der grünen Lobby, um sich Ärger mit Brüssel und den europäischen Regierungen zu ersparen. Mit der Verlagerung des Sitzes aus den Niederlanden nach London und dem neuen CEO Wael Sawan beginnt nun ein völlig neuer Wind zu wehen bzw. der alte Wind ist wieder da.
Shell und seine Aktionäre sind mit fossilen Energieträgern reich geworden. Und trotz des Trommelfeuers der grünen Lobby in den vergangenen Dekaden hat sich an diesem Umstand nichts geändert. Die Menschen wollen preiswerte fossile Energieträger und fragen diese nach wie vor stark nach. Je nach Land und Versorgungslage liegt der Konsum immer noch im Bereich von rund 80 %. Nuklearenergie und erneuerbare Energien bauen ihre Marktanteile aus, aber der 800 Pfund Gorilla im Raum ist und bleiben die fossilen Energieträger. Nicht nur ist ihre Beliebtheit bei den Menschen weiterhin sehr hoch, sondern die Aktionäre verdienen damit auch noch ausgezeichnet.
Shell will sich „unbarmherzig“ auf Rendite fokussieren
Der Weg der „grünen“ Agenda ist daher für Shell ein Irrweg. Die Margen im CO2-armen Geschäft betragen bei dem Energiekonzern lediglich 5 bis 8 %. Das ist mager, denn die Aktionäre sind bis zum Vierfachen der Erträge gewöhnt und bekommen dies auch. Wenn sie bei den amerikanischen Konkurrenten von Shell investieren. Und Sawan ist ein CEO, der dieses Problem endlich nicht nur erkannt hat, sondern die Abkehr von der „grünen“ Agenda gegenüber den Investoren in den Mittelpunkt stellt.
Auf dem jüngsten Investorentag warb Sawan aggressiv um die Gunst der Wall Street. Er versicherte den Anlegern und prospektiven Investoren, dass Shell sich in Zukunft „unbarmherzig“ auf Rendite ausrichten wird. Im Vorfeld hatte Sawan bereits Nägel mit Köpfen gemacht und den bisherigen „grünen“ Strategen Ed Daniels vor die Tür gesetzt. Der Posten für den „grünen“ Vorstand wurde zudem aufgelöst und die strategische Ausrichtung dem Finanzvorstand untergeordnet. Ein sehr symbolischer Schritt, der noch einmal deutlich machen soll, dass die Finanzen in Zukunft wieder die Strategie von Shell bestimmen werden. So wie es bei jedem Unternehmen sein sollte.
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20.06.2023 - Mikey Fritz
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