
Die Produktion von Flüssigerdgas soll bei Shell weiter ausgebaut werden und Aktionäre dürfen sich auf höhere Ausschüttungen freuen
Shell zeichnet für Anleger eine angenehme Zukunft
Manches LNG-Terminal in Deutschland wird derzeit kaum genutzt und Diskussionen über Überkapazitäten werden schon seit Jahren geführt. Weltweit scheint der Hunger nach flüssigem Erdgas aber nach Ansicht von Shell noch lange nicht gestillt zu sein. Der britische Ölkonzern rechnet fest mit einem weiteren Anstieg der Nachfrage und will die eigene Strategie nun darauf ausrichten.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, will Shell (GB00BP6MXD84) den Absatz von LNG innerhalb der nächsten fünf Jahre um jährlich vier bis fünf Prozent steigern. Um dieses Ziel erreiche zu können, soll die Produktion pro Jahr um etwa ein Prozent erhöht werden. Geschätzt wird zudem, dass die Nachfrage nach LNG bis 2040 weltweit um 60 Prozent ansteigen dürfte.
Damit stellt Shell schon einmal vage weitere Anpassungen nach oben für die etwas weiter entfernte Zukunft in Aussicht. In Sachen Öl ist weniger Wachstum geplant, es soll aber trotz diverser Bemühungen um mehr Erneuerbare Energien rund um den Globus auch nicht weniger werden. Die Produktion soll sich stabil bei 1,4 Millionen Barrel täglich halten. Bereits vor einer Weile wandte sich Shell von einstigen Klimazielen ab und richtete die eigene Strategie wieder verstärkt auf fossile Brennstoffe.
Shell umgarnt die Aktionäre
Auf diesem Wege will Shell auch in Zukunft für hübsche Bilanzen sorgen, was zum Nachteil der Anteilseigner nicht sein soll. Im laufenden Quartal sollen Aktien im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar zurückgekauft werden. Die Anzahl der Anteilsscheint verringert sich dadurch, was den Kurs tendenziell in die Höhe treibt. Es ist bereist das 13. Mal in Folge, dass Shell für derartige Vorhaben mindestens drei Milliarden Dollar in die Hand nimmt.
Die Ausschüttungen sollen künftig nicht nur auf hohem Niveau bleiben, sondern noch weiter ansteigen. 40 bis 50 Prozent des operativen Cashflows sollen den Investoren zugutekommen. Zuvor war lediglich von 30 bis 40 Prozent die Rede. Das scheint an den Märkten gut anzukommen. Die Shell-Aktie konnte sich am gestrigen Dienstag um 1,4 Prozent bis auf 33,36 Euro verbessern.
Nach einer kleinen Durststrecke im vergangenen Jahr knabbert die Shell-Aktie nun wieder am 52-Wochen-Hoch, das bereits bei 34,70 Euro anzutreffen ist. Die Voraussetzungen für einen Angriff darauf sind durchaus gegeben. Zwar sorgen weitgehend stagnierende Ölpreise nicht unbedingt für neue Impulse. Dass die Märkte sich dort nun schon seit einigen Wochen bei rund 70 Dollar je Barrell für WTI und etwa 75 Dollar im Falle von Brent festgebissen haben, verhindert zumindest weitere Tiefflüge. Fast scheint es, als könnte es von hier aus nur noch bergauf gehen.
Der Ölpreis gibt die Richtung vor
Allen Wachstumsversprechen und steigenden Ausschüttungen zum Trotz wird der Ölpreis allerdings auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Shell-Aktie spielen und richtig verlassen können die Anleger sich diesbezüglich nur auf wenig. Gerade in Anbetracht der zuweilen chaotischen Lage in der Geopolitik lässt sich nicht vorhersagen, in welche Richtung die nächsten Ausschläge zeigen mögen.
Neuerliche Eskalationen im Nahen Osten werden von den meisten Beobachtern als potenziell preissteigernd angesehen, wenn es um Erdöl geht. Eine möglicherweise wieder anziehende Inflation in den USA könnte dies weiter begünstigen. Skeptisch blicken aber zumindest einige Beobachter auf die Annäherung von US-Präsident Donald Trump an Russland. Sollte es hier zu Aufweichungen bei bestehenden Sanktionen kommen, könnten die Märkte regelrecht mit Öl geflutet werden, was sowohl Preise als auch Shell-Aktie zuverlässig in die Tiefe treiben würde. Viel falsch gemacht hat Shell aus Anlegersicht zuletzt zwar nicht. Doch bleibt die Aktie dennoch eine einigermaßen heikle Angelegenheit mit mehr als genug Potenzial für (unangenehme) Überraschungen.
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26.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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