Die zunehmende Unsicherheit in der Welt treibt den Ölpreis an und damit auch die Aktie von Shell
Einige potenzielle Stolpersteine bleiben
Inflation, Zinssorgen und immer neue Eskalationen in Gewaltspiralen sorgen derzeit für viel Unsicherheit rund um den Globus. Eine Folge davon sind steigende Ölpreise. In der vergangenen Woche ging es mit den Preisen für ein Barrel der Nordseesorte Brent erstmals seit Monaten über die Linie bei 90 US-Dollar. Das scheint eine Steilvorlage für die Shell-Aktie zu sein.
Tatsächlich konnte Shell (GB00BP6MXD84) im laufenden Jahr mit einigen ansehnlichen Kursaufschlägen punkten. Allein am Freitag ging es um 2,4 Prozent aufwärts. Seit Jahresbeginn summieren die Kursaufschläge sich nun schon auf 14,4 Prozent und erst kürzlich wurde bei 34,70 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch erreicht. Aufgrund des iranischen Angriffs gegen Israel scheint der weitere Kurs in Richtung Norden schon gesetzt zu sein – oder?
Unsicherheit wirkt oftmals als Kurstreiber beim Ölpreis, wovon Shell direkt profitieren kann. Das Problem an der Unsicherheit ist allerdings, dass sie Anleger vor eine gänzlich ungewisse Entwicklung stellt. Gerechnet wird mit dem Schlimmsten, doch nicht selten bleibt die ganz große Katastrophe am Ende dann doch aus. Das wiederum kann für eine deutliche Abkühlung und damit auch Korrekturen bei der Aktie wie eben jener von Shell führen.
Shell: Die große Frage
Entgegen der allgemeinen Erwartung reagierten die Ölpreise zu Beginn der neuen Woche auch nicht mit dem nächsten Sprung in die Höhe auf den iranischen Angriff auf Israel. Stattdessen traten die Preise weitgehend auf der Stelle und im frühen Handel gab es sogar kleinere Abschläge zu sehen. Es stellt sich bisher noch die Frage, ob und wie Israel auf den Angriff reagieren mag.
Der wichtige Partner USA wirkt beschwichtigend auf Israel ein und hat keinerlei Interesse an einer direkten Konfrontation. Nicht unmöglich scheint da, dass die Angelegenheit erst einmal auf sich beruhen lassen wird. Das wiederum würde wieder etwas Druck von den Märkten nehmen und dem Ölpreis den Weg für eine Korrektur ebnen. Damit wäre dann auch die Fortsetzung der Rallye bei der Shell-Aktie längst nicht mehr in Stein gemeißelt.
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16.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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