Shell schleißt weiteren Milliardendeal ab – Uniper fehlten 25 Milliarden Euro
Nur durch eine Verstaatlichung kann Uniper weiter bestehen
Shell investiert weiter in nachhaltige Projekte. Mit Milliardendeal übernimmt Shell dänischen Biogasproduzenten. Uniper braucht weitere 25 Milliarden Euro an liquiden Mitteln.
Shell (GB00BP6MXD84) übernimmt über eine Tochtergesellschaft den dänischen Biogasproduzenten Nature Energy Biogas AS für rund 1,9 Milliarden Euro. Aktuell korrigiert die Aktie aufgrund des China-Risikos. Grund hierfür ist die strikte Null-Corona-Politik der chinesischen Regierung. Wenn es weitere längere Lockdowns in China geben sollte, so dürfte dies auch die Nachfrage nach Rohöl beeinträchtigen. Dies belastet den Markt zusätzlich. Aufgrund der daraufhin sinkenden Ölpreise sinkt natürlich auch die Marge der Verkaufserlöse. Dies ist allerdings nur ein theoretisches Risiko, dass noch nicht eingetreten ist.
Konkrete Zahlen für die Rettung von Uniper bekannt
Der angeschlagene größte Gasimporteur Deutschlands Uniper (DE000UNSE018) kann nur noch durch eine Verstaatlichung gerettet werden. Diese dürfte wohl aufgrund der finanziellen Lage des Konzerns teuer werden, genaue Zahlen gab die Bundesregierung zu Beginn der Woche bekannt.
Demnach wird die Rettung von Uniper weitere 25 Milliarden Euro kosten, um die operativen Verluste zu decken. Damit veröffentlichte das Unternehmen erstmal konkrete Zahlen. Im letzten Monat ging man je nach Entwicklung des Gaspreises von einer Summe zwischen 10 und 40 Milliarden Euro aus.
Die finanzielle Schieflage von Uniper resultierte aus den Sanktionen von Deutschland gegenüber Russland als Folge des Krieges in der Ukraine. Daraufhin drosselte Gazprom die Gaslieferungen und Uniper musste um die Lieferverträge mit den Stadtwerken und industriellen Großkunden einzuhalten, teures Gas von anderen Quellen importieren. Die Kosten für die Ersatzbeschaffung am Gasmarkt schätzt Uniper derzeit auf rund 19 Milliarden Euro.
Am 19. Dezember werden die Aktionäre von Uniper auf der Hauptversammlung über die Hilfspakete abstimmen. Konkret geht es hierbei um 33 Milliarden Euro an staatlich gestützten Eigenkapital und einer Kreditlinie von bis zu 18 Milliarden Euro bei der KfW.
Uniper muss weiterhin auf die Europäische Union warten. Diese muss die geplante Rettung nach Beihilfe- und Fusionskontrollrecht genehmigen. Doch die Hilfe der Bundesregierung ist für Uniper unabdingbar. Nur mit dem Rettungspaket kann das Unternehmen weiter bestehen.
29.11.2022 - Felix Eisenhauer
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