Zalando: Margen brechen ein
Zalando legte Zahlen für das 2. Quartal vor, die besser als befürchtet ausfielen
Nach einem brutalen Sell-off können sich die Aktionäre von Zalando über einen Rebound freuen. Die Frage ist jedoch, wie nachhaltig das Interesse an der Aktie in den kommenden Monaten sein wird.
Besser als befürchtet. Das fasst im Grossen und Ganzen den Bericht von Zalando (DE000ZAL1111) zum 2. Quartal zusammen. Die E-Commerce Plattform hatte bekanntlich Frankfurt im Juni mit einer rapide gesenkten Umsatzprognose für das Gesamtjahr geschockt. Während man ursprünglich den Aktionären ein zweistelliges Wachstum avisiert hatte, rechnet man nun im besten Fall mit einer Stagnation für 2022. Doch:
Zalando ist nicht auf Stagnation eingestellt. Das Geschäftsmodell basiert auf dem Skaleneffekt. Was nichts anderes bedeutet, als das man möglichst schnell eine kritische Masse erreichen muss, diese weiter ausbaut und letztlich sein Segment dominiert. Ist das Ziel erreicht, kann man die Margen nachziehen und ausgezeichnet verdienen. Aber so weit ist Zalando noch nicht. Man befindet sich immer noch in der Aufbauphase, weshalb eine Stagnation gleichbedeutend mit hohen Verlusten ist.
Margen brechen ein
Im 2. Quartal beginnt sich das bereits abzuzeichnen. Der Einbruch bei der Konsumbereitschaft der Kundschaft kam erst zum Ende des Quartals und trotzdem sanken die Umsatzerlöse schon um -4,0 % auf 2,62 Mrd. Euro. Schon dieser vergleichsweise kleine Rückgang sorgte dafür, dass das EBIT um zwei Drittel von 186 auf 61 Mio. Euro einbrach und die liquiden Mittel um fast ein Drittel schrumpften. Das Ergebnis je Aktie brach sogar um -88 % von 0,45 Euro auf 0,05 Euro ein. Auf Halbjahresbasis ergibt sich damit bisher ein Verlust von -47,3 Mio. Euro bzw. -0,18 Euro je Aktie.
Den Ausblick verbesserte der Vorstand nicht. Stattdessen führte man verschiedene Kostensenkungsmassnahmen wie einen Mindestbestellwert in 15 neuen Märkten ein. Doch Zalando kann sich den Weg zu neuem Wachstum nicht ersparen. Es bedarf neuer Nachfrage vonseiten der Kunden und die wird auf Sicht erst einmal weiter fallen.
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06.08.2022 - Mikey Fritz
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