Siemens plant Kauf von Altair Engineering und Verkauf des Flughafenlogistikgeschäfts
Softwareunternehmen Altair kann das Produktportfolio von Siemens verstärken
Siemens plant die milliardenschwere Übernahme des Software-Unternehmens Altair. Um den Deal zu finanzieren, soll das Flughafenlogistikgeschäft verkauft werden.
Laut einer adhoc-Mitteilung plant der deutsche DAX-Konzern Siemens (DE0007236101) die Übernahme von Altair Engineering (US0213691035) aus den USA. Hierbei will Siemens den Anteilseignern von Altair 113 US-Dollar pro Aktie zahlen, was einem Premium von 17 US-Dollar pro Aktie auf Basis des aktuellen Börsenkurses entspricht. Damit würde sich Siemens die Übernahme des Softwareunternehmens rund 10 Milliarden US-Dollar kosten lassen.
Altair entwickelt Software für Unternehmen im nahezu allen Bereichen der Industrie an, auch wenn man sich besonders auf die Luftfahrt- und Automobilbranche fokussiert hat. Aber man hat auch langjährige Kunden im Energiesektor. Es wird erwartet, dass Altairs Geschäftsmodell sich aufgrund der Nutzung von KI in Zukunft simpel weiter skalieren lassen wird und auch auf andere Sektoren angepasst werden kann.
Siemens setzte in den vergangenen Jahren primär auf organisches Wachstum und lediglich kleiner Zukäufe. Der letzte große Zukauf ist bereits mehrere Jahre her. Im Jahr 2025 hat Siemens für 7,5 Milliarden US-Dollar den Ölausrüster Dresser-Rand gekauft. Der geplante Kauf von Altair, ist damit auch der Rekordzukauf des DAX-Konzerns und damit auch einen neuen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte gesetzt. Die Übernahme konnte dabei auch ermöglich werden, da man sich bei Siemens nach der Abspaltung der Medizintochter Siemens Healthineers (DE000SHL1006) und der Energietochter Siemens Energy (DE000ENER6Y0) nun fokussierter auf das eigene Produktportfolio konzentrieren kann.
Siemens sieht in Altair primär eine strategische Investition, da das Produktportfolio von Altair das Engagement von Siemens die digitalen Transformationen der Kunden aktiv mitzugestalten optimal ergänzt. Laut Siemens-Chef Roland Busch entstünde durch die Übernahme, das weltweit umfassendste KI-gestützte Design- und Simulationsportfolio. Der Zukauf von Altrair soll dabei in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2025 abgeschlossen sein.
Wenn die Integration vollständig abgeschlossen ist, dann erwartet sich Siemens durch Altrair auch umfassendste Kosten- und Umsatzsynergien. Konkret rechnet man damit, dass der Umsatz im digitalen Geschäft zusätzlich um etwa 8 % also rund 600 Millionen US-Dollar wachsen wird. Langfristig soll der positive Umsatzeffekt sogar die 1 Milliarde US-Dollar Marke übersteigen. Auch die Kostensynergien sollen etwa 150 Millionen US-Dollar pro Jahr betragen, so dass es ein sehr attraktiver Deal für Siemens ist.
Siemens verkauft Flughafenlogistik-Segment
Siemens will den Deal vollständig durch vorhandene Barmittel finanzieren. Daher will man sich auch im Vorfeld von dem Flughafenlogistik-Geschäft trennen. Dieses soll in den nächsten Wochen für 300 Millionen Euro an eine Tochter von Toyota Motor (JP3633400001) verkauft werden. Beide Parteien haben bereits den Kaufvertrag unterzeichnet. Die Transaktion soll dann ebenfalls in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres erfolgen.
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04.11.2024 - Christian Teitscheid
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