Softbank wechselt von T-Mobile US zur Mutter
Softbank steigt als Ankerinvestor bei der Telekom ein - Softbank Aktie explodiert
Softbank überrascht mit einem Einstieg bei der Deutschen Telekom. Masayoshi Son sichert sich einen Aufsichtsratsposten in Bonn.
Eines muss man Masayoshi Son lassen: Deals kann er. Die Entwicklung von Softbank (JP3436100006) war in den vergangenen zwei Dekaden alles andere als gradlinig, aber am Ende war Son immer der strahlende Gewinner. Seine hohen kalkulierten Risiken gehen nicht immer auf, aber die Investments, die ein Erfolg werden, übertrumpfen mit ihren Gewinnen bei Weitem alle Fehlschläge.
Vor diesem Hintergrund muss auch der jüngste Schachzug mit der Deutschen Telekom (DE0005557508) eingeordnet werden. Son streckt schon seit Langem seine Fühler nach einem Brückenkopf in einem deutschen und schweizer Verwaltungsrat aus. Mit der Telekom scheint ihm dieser Erfolg nun zu gelingen.
Im Tausch für einen Teil von T-Mobile US (US8725901040) wird Softbank der drittgrösste Aktionär in Bonn. Direkt nach der deutschen Regierung und BlackRock (US09247X1019) mit einem Anteil am Aktienkapital von 4,5 %. Begleitend dazu unterstützt der Vorstand der Telekom die Wahl von Marcelo Claure in den Aufsichtsrat des Konzerns. Claure ist ein hochrangiger Manager bei der Softbank Group. Um zu betonen, dass er sich als Ankerinvestor ansieht, hat Son sich verpflichtet, die Aktien bis Ende 2024 zu halten.
Softbank sichert sich Telekom-Aufsichtsratsposten
Der Deal ist ausgesprochen komplex im Detail. Kurz gefasst wird die Deutsche Telekom 225 Mio. junge Aktie an Softbank emittieren zu einem Preis von 20,00 Euro, was knapp 12 % über dem Schlusskurs vom Montag liegt. Im Gegenzug hat sich Softbank bereit erklärt, der Telekom 45 Mio. T-Mobile US Aktien zu verkaufen. Die Telekom plant zusätzlich noch weitere 20 Mio. T-Mobile US Aktien aufzukaufen, was man zum Teil mit dem Verkaufserlös des Geschäfts in den Niederlanden finanzieren möchte. Gehen die Pläne der Telekom auf, kommt man seinem Ziel näher, sich eine nachhaltige Mehrheit an T-Mobile US zu sichern. Die Beteiligungshöhe würde dann auf 48,4 % steigen.
Softbank spielt die T-Mobile US Karte geschickt aus. Denn die Beteiligung an dem amerikanischen Mobilfunker wird über ein Portfolio von Optionen gehalten, deren Wertsteigerung in Teilen gedeckelt ist. Durch den Wechsel zur Telekom eröffnet er sich nicht nur den Zugang zu einem deutschen Vorzeigekonzern, sondern die Beteiligung kann auch wieder im Wert steigen. Die Softbank-Beteiligung an T-Mobile US soll nach dem Deal auf 3,3 % sinken.
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08.09.2021 - Mikey Fritz
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