Anleger zeigen sich überzeugt von den jüngsten Zahlen von Spotify und die Aktie marschiert im hohen Tempo gen Norden
Niedrigere Kosten und höhere Preise zahlen sich für Spotify aus
Es ist noch gar nicht so lange her, dass Spotify zuweilen etwas verzweifelt wirkte. Der Streaming-Anbieter hatte noch im vergangenen Jahr mit hohen Verlusten zu kämpfen und die Aktie konnte sich nur langsam aus einem tiefen Loch in die Höhe arbeiten. Die nun vorgelegten Zahlen zeigen aber, dass sich einiges zum Besseren gewendet hat.
Sehr erfreulich für Spotify (LU1778762911) dürfte vor allem sein, dass Preiserhöhungen dem Nutzerwachstum kaum geschadet zu haben scheinen. Trotz höhere Abogebühren meldete das Unternehmen einen Anstieg von zwölf Prozent bei den Premium-Nutzern, deren Anzahl sich nun auf 246 Millionen erhöht haben soll. Insgesamt wurde über 625 Millionen aktiver Nutzer berichtet, womit das eigens anvisierte Ziel von 631 Millionen nicht ganz erreicht werden konnte.
Dafür stimmt die Richtung aber bei anderen Punkten. Die Umsätze konnten im Jahresvergleich um etwa 20 Prozent bis auf 3,8 Milliarden Euro verbessert werden. Das Betriebsergebnis verbesserte sich bis auf 266 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch herbe Verluste verkraftet werden mussten. Unter dem Strich wurde der Gewinn auf 274 Millionen Euro beziffert. Im zweiten Quartal 2023 stand hier ein Minus in Höhe von 302 Millionen Euro.
Das zahlt sich aus für Spotify
Verantwortlich für die besseren Zahlen sind nicht nur höhere Preise. Spotify hat auch die Kosten erfolgreich gesenkt. Im letzten Jahr wurden schrittweise über 2.000 Mitarbeiter entlassen und das Marketingbudget zusammengestrichen. Letzteres macht das schwedische Unternehmen auch dafür verantwortlich, dass das Nutzerwachstum insgesamt nicht ganz den Erwartungen entsprechend konnte. Dennoch werden die niedrigeren Personalkosten an den Märkten begrüßt und die Spotify-Aktie freut sich über viel Rückenwind.
Am Dienstag konnte der Titel sich um knapp zwölf Prozent bis auf 330,79 US-Dollar verbessern. Im frühen Handel konnte sogar bei 343,40 Dollar schon ein frisches 52-Wochen-Hoch etabliert werden. Zum Vergleich: noch vor einem Jahr wurde die Spotify-Aktie zu ca. 160 Dollar gehandelt. Seitdem hat der Kurs sich um rund 90 Prozent in die Höhe katapultieren können. Auch an dieser Stelle geht es bei Spotify also offensichtlich in die richtige Richtung.
Weiteren Rückenwind erhält das Unternehmen mit vorsichtigen Aussichten auf eine Wiederbelebung des Konsums im zweiten Halbjahr. Diesbezüglich setzen viele Marktakteure vor allem auf eine erste Zinssenkung der US-Notenbank Fed, welche für September erwartet wird. Allerdings ist eine endgültige Entscheidung darüber noch nicht gefallen. Die wieder etwas niedrigere Inflation könnte aber durchaus Spuren hinterlassen und vielleicht dafür sorgen, dass die Verbraucher bei ihren monatlichen Ausgaben nicht mehr ganz so genau hinsehen.
Spotify auf hohem Niveau
Doch auch bis hierhin ist die Entwicklung von Spotify bereits recht beeindruckend. Nach etlichen Jahren mit roten Vorzeichen scheint dem Streaming-Anbieter nachhaltig der Sprung in die schwarzen Zahlen gelungen zu sein, ohne dass dafür der Wachstumspfad verlassen werden musste. Viel mehr könnten die Anleger sich vom Unternehmen kaum wünschen. Ob sich ein Investment jetzt noch lohnt, ist aber nochmal eine Frage für sich. Zweifellos hat die Spotify-Aktie mittlerweile ein sportliches Niveau erreicht.
Frische Kursrekorde laden geradezu zu Gewinnmitnahmen ein, und ein Stück weit bekamen wir genau das auf Intraday-Basis auch schon zu sehen. Wer bisher noch nicht investiert ist, kann da die momentanen Kursschwankungen ohne Eile abwarten und auf eine Stabilisierung hoffen. Das Unternehmen befindet sich aber endlich auch auf fundamentaler Seite auf einem gesunden Weg und wenn es in diesem Stil weitergehen sollte, wird die Spotify-Aktie ihren Anteilseignern wohl auch in Zukunft noch so manche Freude bereiten. Das Problem bleibt, wie immer an der Börse, dass sich ein solches Szenario leider nicht garantieren lässt.
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24.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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