Super Micro Computer schnauft durch, TUI marschiert weiter, Bayer präsentiert einen Tropfen auf dem heißen Stein und Rheinmetall bleibt unverzichtbar!
Die Märkte versprühen auch in der neuen Woche Optimismus
Nach einer atemberaubenden Rallye gönnten sich DAX und Co. am Montag eine kleine Verschnaufpause. Manche Schlagzeile sprach schon von einem möglichen Ende des Höhenflugs. Das lässt sich zwar nie mit letzter Sicherheit ausschließen. Von einer echten Korrektur kann bisher allerdings noch keine Rede sein und es gab nach wie vor eine ganze Reihe von Gewinnern zu sehen.
Ebenfalls durchschnaufen kann derzeit Super Micro Computer (US86800U3023). Bereits am Freitag wurde bekannt, dass die Nasdaq dem Konzern etwas mehr Zeit für die Vorlage der Berichte des vergangenen Geschäftsjahres sowie des zum 30. September beendete Quartal einräumt. Mindestens bis zum 25. Februar bleibt das Listing an der Nasdaq erhalten. Die Aktie konnte daraufhin ihre Erholung fortsetzen und das neue Niveau gestern erfolgreich verteidigen. Es ging sogar um ein halbes Prozent weiter aufwärts bis auf 44,16 US-Dollar.
Völlig vergessen sind die teils schweren Anschuldigungen von Leerverkäufern und ehemaligen Angestellten nicht. Es konnte bisher aber auch noch kein stichhaltiger Beweis dafür gefunden werden, dass mit den Bilanzen etwas nicht in Ordnung sei. Die Anleger scheinen sich an das Prinzip In dubio pro reo zu erinnern und erlauben der Super Micro Computer-Aktie immerhin eine Stabilisierung knapp unterhalb des Kursniveaus aus dem Oktober. Für eine Trendwende im Chart reicht das aber noch nicht und solange keine Zahlen vorliegen, bleiben die hohen Risiken weiter erhalten.
TUI macht munter weiter
Hierzulande sehr beliebt bei Leerverkäufern ist die Aktie von TUI (DE000TUAG505). Manch einer könnte sich mit Short-Positionen aber etwas in die Nesseln gesetzt haben. Denn nachdem der Reiseveranstalter in der vergangenen Woche über ein hohes Aufkommen von Frühbuchern und zusätzliche Kontingente für das Sommergeschäft berichtete, platzte an der Börse endlich der Knoten. Die Kurse stiegen über die magische 8-Euro-Marke und die Bullen scheinen Blut geleckt zu haben.
Um weitere 1,3 Prozent steigerte sich der Kurs am Montag und erreichte mit 8,56 Euro auf Schlusskursbasis ein neues Jahreshoch. Mit etwas Glück wird es nicht das letzte seiner Art gewesen sein. In Aussicht gestellt hat TUI respektable Buchungszahlen und tendenziell steigende Ausgaben der Kunden schon häufiger. Erst jetzt scheinen die Anleger diesem Narrativ aber richtig über den Weg zu trauen. Das mag auch mit ähnlichen Berichten von anderen Branchenvertretern zusammenhängen.
Ein Erfolg für Bayer?
Bayer (DE000BAY0017) konnte derweil wenigstens einen kleinen Erfolg bei der mit Abstand wichtigsten Baustelle im Konzern vermelden. Im US-Bundesstaat Illinois beantragten Kläger bei einem Glyphosat-Prozess einen sogenannten Fehlprozess. Was genau dazu geführt haben mag, wurde nicht weiter ausgeführt. Ein solcher Antrag lässt sich beispielsweise aufgrund von Verfahrensfehlern stellen, durch welche die Aussicht auf einen erfolgreichen Ausgang nicht länger gegeben ist.
Was auch immer die Kläger zu diesem Schritt bewogen haben mag: Bayer freut sich erst einmal darüber, ein Problem weniger an der Backe zu haben. Es fällt aber leider kaum weiter auf, handelt es sich doch nur um eine von Tausenden Klagen rund um Glyphosat. Die Bullen schickten die Bayer-Aktie nach dem Überwinden der 20-Euro-Marke am Freitag dennoch etwas weiter in Richtung Norden. Um knapp 1,1 Prozent legte der Titel zu und landete schließlich bei 20,23 Euro. Von einem Turnaround kann hier noch lange keine Rede sein, doch das Ausbleiben neuerlicher Korrekturen ist aktuell bei Bayer schon als Erfolg zu werten.
Rheinmetall: Bereitmachen!
Einer Korrektur nahe kamen die Kursbewegungen bei Rheinmetall (DE0007030009) zu Wochenbeginn. Verluste von knapp sechs Prozent ließen sich beobachten, doch Gewinnmitnahmen dürften das Geschehen treffender beschreiben. Denn zum einen gab es zuvor einen beeindruckenden Höhenflug mit neuen Rekordhochs zu sehen und zum anderen gibt die Nachrichtenlage eine Trendwende in Richtung Süden kaum her.
Im Gegenteil: der designierte US-Präsident Donald Trump wetterte wieder einmal gegen NATO-Partner, welche seiner Ansicht nach nicht genug zahlen würden. Sollte sich daran nichts ändern, so zieht Trump nach eigener Darstellung einen Austritt der USA aus dem Verteidigungsbündnis „absolut“ in Betracht. Es darf als unwahrscheinlich gelten, dass ein derart massiver Schritt tatsächlich gegangen wird. Allerdings bleibt Trump unberechenbar und Europa muss sich entsprechend vorbereiten. Daraus ergeben sich für Rheinmetall, den derzeit am schnellsten wachsenden Rüstungskonzern weltweit, potenziell weitere lukrative Auftragseingänge. Garantien gibt es weiterhin nicht, doch müsste hier schon sehr viel falsch laufen, um die positive Tendenz zu torpedieren.
Ganz normale Härte
Die kleine Verschnaufpause vom Montag ist noch kein Grund, um schon panisch Anteile aus dem eigenen Depot zu werfen. Derartige Entwicklungen sind inmitten eines Aufwärtstrends als normal anzusehen; einige Charttechniker sprechen auch gerne mal von gesunden Korrekturen. Nennenswerte Unterstützungen haben DAX, Dow Jones und Co. noch nicht unterbrochen und die recht starke Performance vieler Einzeltitel belegt, dass die Bullen durchaus noch präsent sind.
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10.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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