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TUI stimmt die Anleger erneut auf frische Besucherrekorde auf den Balearen ein, sieht aber auch die Grenzen des Machbaren erreicht

Für die Zukunft will TUI Besucher für andere Mittelmeerregionen begeistern

NTG24 - TUI stimmt die Anleger erneut auf frische Besucherrekorde auf den Balearen ein, sieht aber auch die Grenzen des Machbaren erreicht

 

Rund zwei Millionen Urlauber sollen in diesem Jahr allein mit TUI ihren Weg in Richtung der Balearen-Inseln antreten, zu denen auch Mallorca und Ibiza zählen. Dies bekräftigte TUI-Chef Sebastian kürzlich gegenüber britischen Medien. Es wäre für das Unternehmen ein frischer Rekord und damit auch aus Anlegersicht eine frohe Botschaft. Allerdings scheint das Geschäft wohl langsam an seine Grenzen zu kommen.

Schon seit einer Weile regt sich in der lokalen Bevölkerung Widerstand gegen den Massentourismus auf den Mittelmeerinseln. Beschwert wird sich unter anderem über Mietpreise, die von Einwohnern kaum noch zu stemmen sind. Als Reaktion darauf sind Sticker und Graffitis mit den Worten „Tourist go home“ mittlerweile keine Seltenheit mehr. Als Urlauber kann man sich zweifellos Schöneres vorstellen.

TUI (DE000TUAG505) sprach vor Kurzem zwar noch davon, nicht Teil des Problems zu sein, da man lediglich bestehende Hotels ausbaue oder übernehme und so nicht als Antreiber für Mietpreise auftrete. Hauptverantwortlich macht das Unternehmen Anbieter wie Airbnb, über die gewöhnliche Mietwohnungen zu Ferienwohnungen umfunktioniert werden. Dennoch erkennt auch TUI-Chef Sebastian Ebel an, dass die Kapazitätsgrenzen langsam erreicht sein könnten. Im Vergleich zum Vorjahr rechnet Ebel mit einer Steigerung der Besucherzahlen um etwa fünf Prozent.

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TUI sieht sich nach Alternativen um

 

Mit Blick auf die Zukunft will TUI nicht untätig bleiben. Stattdessen sollen den Kunden andere Destinationen rund um das Mittelmeer schmackhaft gemacht werden. Der Fokus könnte also etwas von Mallroca und Co. abrücken und sich verstärkt auf Ziele wie die Türkei, Ägypten und sogar schwierige Regionen wie Algerien konzentrieren. Dabei könnte TUI aber durchaus auf manche Probleme stoßen. Die Türkei etwa war in den letzten Jahren noch ein sehr beliebtes Urlaubsziel, da sie mit günstigen Preisen lockte.

Die hohe Inflation ist aber längst auch bei Urlaubern angekommen. Die örtliche Bevölkerung leidet schon seit Längerem unter rasant steigenden Lebensmittelpreisen. Der Journalist Bülent Mumay berichtet in der „FAZ“ davon, dass Fleisch schon längst zum Luxus verkommen sei. Nur noch bei 12,7 Prozent der Bevölkerung kommt es täglich auf den Tisch. Die meisten haben aber offenbar ihre liebe Not damit, überhaupt etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Eine Weile lang konnte der Tourismus von dieser Entwicklung ausgeklammert werden. Da die Inflation bei Lebensmittelpreisen jene von OECD-Ländern um rund das Zehnfache übertrifft, hat es sich damit allerdings schon wieder erledigt.

Wohl auch deshalb blickt TUI nicht nur in Richtung Mittelmeer, sondern will auch anderswo für Wachstum sorgen. In Asien wird beispielsweise fleißig expandiert. Europa wird für TUI aller Voraussicht nach auch in Zukunft der wichtigste Markt mit den meistgefragten Destinationen bleiben. Doch scheint das Unternehmen nicht darum verlegen zu sein, für frisches Wachstum auch über den Tellerrand hinaus zu blicken.

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TUI gibt sich verantwortungsvoll

 

Bezüglich der Demonstrationen gegen Massentourismus spricht Sebastian Ebel davon, dass jene sich nicht grundsätzlich gegen den Tourismus wenden würden. Vielmehr würden die Demonstranten einen verantwortungsvollen Tourismus fordern, welcher den Einheimischen wirtschaftlichen Erfolg bringt. Selbstredend sieht TUI sich hier bereits bestens aufgestellt und macht vor allem den Erwerb von Mietwohnungen durch Ausländer für steigende Mietpreise verantwortlich. Der Pauschaltourismus sei aber kein Teil des Problems, heißt es.

TUI hat eine recht klare Vision von der Zukunft und schon seit einer kleinen Ewigkeit spricht der Reiseveranstalter von neuen Rekorden und Wachstumschancen. Zwar lässt sich über manche Aussage aus dem Unternehmen im Detail sicherlich streiten. Die generelle Richtung stimmt aber und die Aktie hat durchaus noch Potenzial. Dennoch halten die Börsianer sich weiterhin zurück. Nachdem die TUI-Aktie im Mai wieder einmal an einem Ausbruch über die 7-Euro-Marke scheiterte, pendelte sie sich zuletzt knapp unter 6,50 Euro ein.

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31.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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