
Unsichere Zeiten setze der Aktie von TUI immer mehr zu und aus charttechnischer Sicht wird es unangenehm für die Aktionäre
Die Bullen beißen sich bei TUI die Zähne aus
Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich kürzlich auf niedrigem Niveau erholt und den höchsten Stand seit etwa zwölf Monaten erreicht. Trösten ließen die Aktionäre sich davon aber zu Wochenbeginn kaum. Die drohenden Trump-Zölle schürten die Verunsicherung und schickten reihenweise Aktien in die Tiefe. TUI blieb davon nicht verschont und setzte den Kurs in Richtung bedenklicher Regionen.
Über die Gründe für den anhaltenden Abstieg von TUI (DE000TUAG505) lässt sich lange sinnieren. Nicht weiter hilft dem Unternehmen, dass in Deutschland und anderswo Reisende offenbar reihenweise über Stornierungen von US-Reisen nachdenken oder solche gar nicht erst noch buchen wollen. Dieses Geschäft ist für TUI zwar nur ein überschaubarer Faktor und Alternativen gibt es im Programm genug. Dennoch sorgen entsprechende Meldungen nicht unbedingt für Euphorie unter den Anteilseignern.
Einfluss dürfte aber auch der Sparindikator nehmen, der laut GfK und NIM sprunghaft um 4,4 Punkte auf nun 13,8 Zähler anstieg und damit den höchsten Wert der letzten zwölf Monate erreichte. Darin spiegelt sich nach Ansicht von Experten eine zunehmende Verunsicherung der Verbraucher wider. Die noch immer nicht erfolgte Regierungsbildung in Deutschland wird dabei ebenso als Hinderungsgrund angesehen wie die massiven Spannungen auf internationaler Ebene.
Die TUI-Aktie auf dünnem Eis
Zusätzlich zu fundamentalen Bedenken wird die TUI-Aktie laut „Der Aktionär“ auch noch von Shortsellern bearbeitet, und das nicht zu knapp. In Deutschland gibt es nur wenige Titel, die bei den Shortsellern noch beliebter sind. Dadurch erreicht die Anleger das Signal, dass viele Kräfte auf sinkende Kurse setzen, was jeden Anflug von Selbstbewusstsein im Keim erstickt. All das trifft die TUI-Aktie nur wenige Wochen nach der Verkündigung eher mauer Frühbucherzahlen für das Sommergeschäft.
Was auch immer den Abstieg der TUI-Aktie antreiben mag: das Papier hat sich mittlerweile in brandgefährliche Kursregionen begeben. Am Montag verpasste der Titel nach Abschlägen von 4,1 Prozent auch die Unterstützung bei 6,50 Euro und ging mit nur noch 6,31 Euro aus dem Handel. Auf 5-Tages-Sicht belaufen die Verluste sich nun schon auf knapp 13 Prozent und die Charttechnik spricht dafür, dass es noch weitere Verkaufswellen geben dürfte.
Auf dem Weg in Richtung 6 Euro steht den Bären wenig bis gar nichts im Weg, und dort findet sich allenfalls aus psychologischer Sicht noch Support. Die nächst harte Unterstützung ist hingegen eher bei 5,80 Euro zu verorten. Dort dürfte auch die letzte Bastion der Bullen stehen, bevor wir uns gedanklich wieder mit einer Rückkehr zum 52-Wochen-Tief bei 5,05 Euro auseinandersetzen müssen. Eine kleine Erholung wäre aktuell also sehr wünschenswert.
Die Zuversicht ist dahin
Leider zeichnet sich eine solche momentan nicht einmal ansatzweise ab. Auffällig selten ist es geworden, dass TUI von einem voraussichtlich starken Sommergeschäft oder gar möglichen Rekorden spricht. Die Tonart ist weniger schrill geworden und nun wird vor allem kontinuierliches Wachstum und die Verringerung von Schulden versprochen. Das ist aus Anlegersicht zwar auch eine begrüßenswerte Entwicklung. Es reicht aber nicht, um die wachsenden Bedenken im Segment zu übertünchen.
Solange es bei der Branche im Allgemeinen oder TUI im Speziellen keine neuen Signale zu vernehmen gibt, spricht mehr für eine Fortsetzung des Abwärtstrends als eine spontane Gegenbewegung. Zwar darf die TUI-Aktie als günstig bewertet angesehen werden und manche positive Entwicklung der letzten Monate scheint im Kurs überhaupt nicht mehr berücksichtigt zu werden. Der Blick an der Börse richtet sich aber nun mal stets in Richtung Zukunft, und dort begrüßt die Anleger aktuell so viel Unsicherheit wie selten zuvor.
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01.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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