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TUI verwöhnt die Anleger mit neuen Umsatzrekorden, doch offenbar erwartete man sich an den Märkten noch ein wenig mehr

An der Börse muss TUI letztlich Verluste hinnehmen

NTG24 - TUI verwöhnt die Anleger mit neuen Umsatzrekorden, doch offenbar erwartete man sich an den Märkten noch ein wenig mehr

 

Mit Spannung wurden am Donnerstag die Quartalszahlen von TUI erwartet. Nun gibt es Gewissheit über die Geschäfte zur kalten Jahreszeit und alles in allem gibt es wenig Grund zum Meckern. Ganz im Gegenteil: der Reiseveranstalter legte starke Ergebnisse vor und konnte beim Umsatz sogar einen frischen Rekord vermelden.

3,65 Milliarden Euro konnte TUI (DE000TUAG505) in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einnehmen und damit etwa 500 Millionen Euro mehr als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das machte sich auch beim Betriebsverlust bemerkbar. Bereinigt schrumpfte jener um etwa 20 Prozent auf nun noch 189 Millionen Euro. Dass es für schwarze Zahlen nicht gereicht hat, damit war in der klassischerweise eher schwachen Reisesaison zu Jahresbeginn schon zu rechnen.

Es soll für TUI nun erfolgreich weitergehen. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bestätigt und so sollen die Umsätze mindestens um zehn Prozent auf 23 Milliarden Euro anwachsen. Beim bereinigten Betriebsergebnis werden 23 Milliarden Euro in Aussicht gestellt und damit etwa 25 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Fest eingeplant sind genauso viele, wenn nicht mehr Kunden als im Vor-Corona-Jahr 2019.

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TUI ist bester Dinge

 

Einmal mehr sprach TUI über gute Buchungszahlen für die kommenden Monate und erkennt auch in der Inflation kein Hindernis für starke Geschäfte. Die Preisentwicklung habe sich laut Konzernchef Sebastian Ebel bereits an die nachlassende Inflation angepasst. Zudem existieren dem Reiseveranstalter zufolge auch heute noch günstige Urlaubsdestinationen für den eher schmalen Geldbeute. Unter dem Strich seien momentan etwa 60 Prozent des Angebots für die Sommersaison verkauft.

Vielleicht war letzteres Detail mit ein Grund dafür, dass die Anteilseigner negativ auf die Zahlen reagierten. Um 2,8 Prozent ging es mit der TUI-Aktie am Donnerstag abwärts, sodass der Kurs sich wieder bei 6,71 Euro einpendelte. Die kürzlich erreichte 7-Euro-Linie geben die Bullen damit schon wieder aus der Hand und im Chart sieht es nach Seitwärtstrend aus. Die Buchungen für das Sommergeschäft sind zwar ordentlich, mehr aber auch nicht. Prozentual verkaufte TUI zu diesem Zeitpunkt ebenso viele Reisen wie ein Jahr zuvor.

Nach den recht häufigen Verweisen auf eine sehr starke Hauptsaison scheint das in den Augen der Aktionäre eine kleine Enttäuschung zu sein. Der eine oder andere hatte vielleicht schon mit einer kleinen Sensation gerechnet. Geliefert hat TUI letztlich solide Zahlen, aber eher nichts, was die Bullen vollkommen aus dem Hocker gehauen hätte. Doch was nicht ist, kann bekanntlich noch werden. Es bleibt die Hoffnung, dass die Sommermonate TUI die besten Ergebnisse seit Langem bescheren werden.

 

TUI: Alles beim Alten

 

Auf Seiten der Analysten wurden die Ergebnisse von TUI zufrieden, aber ebenfalls nicht euphorisch zur Kenntnis genommen. Bernstein Research und Jefferies bleiben bei ihrer neutralen Haltung und Kurszielen nicht weit entfernt vom letzten Schlusskurs. Gewürdigt wird, dass beim Ebit die Erwartungen deutlich übertroffen wurden. Für eine Anpassung der Kursziele scheint das aber noch nicht auszureichen. Immerhin bleibt die Deutsche Bank schwer optimistisch und stellt als Kursziel weiterhin 10,50 Euro in Aussicht. Hier wurden die Quartalsergebnisse als beruhigend bezeichnet und die Kaufempfehlung wurde bestätigt.

TUI scheint auf dem richtigen Weg zu sein, vielen Aktionären geht es aber allem Anschein nach noch nicht schnell genug. Ob die wärmeren Monate nun auch die Zahlen weiter aufheizen können, bleibt wohl abzuwarten. Problematisch bleibt für TUI die hohe Verschuldung, welche sich auch in den Bilanzen immer wieder klar bemerkbar macht. Wohl auch deshalb sind für die Aktionäre alle Nettoverluste eine Enttäuschung – selbst wenn mit jenen im Vorfeld schon zu rechnen war.

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17.05.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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