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TUI erntet wieder Gegenwind, Nel ASA zeigt sich glücklos, Fresenius Medical Care ringt um Fassung und LVMH kann nicht mehr begeistern

Die Käufer bleiben in Deckung

NTG24 - TUI erntet wieder Gegenwind, Nel ASA zeigt sich glücklos, Fresenius Medical Care ringt um Fassung und LVMH kann nicht mehr begeistern

 

Ein weiterer Tag mit gemischten Gefühlen ging am Donnerstag an der Börse zu Ende und für den Freitag stehen die Zeichen nicht unbedingt sehr viel besser. Nur vereinzelt machten sich bei manchen Titeln Anzeichen einer Erholung breit. Leider wurden aber auch viele Aktien noch weiter abgestraft ein einem Börsenklima, das von viel Verunsicherung und bösen Vorahnungen geprägt ist.

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Werbebanner DegussaZugewinne aus dem frühen Handel lösten sich am Nachmittag weitgehend in Luft auf, nachdem Inflationsdaten aus den USA ein Stückchen höher als von Ökonomen erwartet ausfielen. Das schürt einmal mehr die alles beherrschenden Zinssorgen und entpuppte sich als Stimmungskiller für die Aktie von TUI (DE000TUAG505). Für jene ist auch die angekündigte Bodenoffensive Israels im Gazastreifen keine gute Nachricht. Die Reaktion der Märkte darauf stand zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels allerdings noch aus.

Zu beobachten waren gestern Kursverluste in Höhe von 2,26 Prozent, was den Kurs auf 4,92 Euro und damit einmal mehr unter die 5-Euro-Linie befördert. In diesen Untiefen des Kurskellers kann sich die TUI-Aktie auf wenig Unterstützung verlassen und der Blick wendet sich schon wieder in Richtung 52-Wochen-Tief bei 4,72 Euro. Die immer neuen Beteuerungen des Managements für hohe Buchungszahlen scheinen daran nichts ändern zu können.

 

Nel ASA: Kein Boden in Sicht

 

Fast schon zur Gewohnheit ist es geworden, dass Nel ASA (NO0010081235) auf der Verliererseite steht und diese traurige Tradition wurde am Donnerstag fortgesetzt. Um 5,4 Prozent purzelten die Kurse in die Tiefe und landeten bei sehr überschaubaren 0,67 Euro. Auch hier ist es nicht weit bis zu neuen Tiefstständen. Das Unternehmen selbst konnte dem negativen Sentiment zuletzt nichts entgegensetzen. Neue Großaufträge existieren momentan nur in den Köpfen einiger unverbesserlicher Optimisten.

Die hartnäckige Inflation lässt gute Gedanken auf der Seite der Käufer leider kaum zu. Jene sehen schon die nächsten Zinsschritte auf die Märkte zurollen und damit steigende Kapitalkosten für investitionshungrige Unternehmen, wie Nel ASA nun mal eines ist. Dabei mag es sich um eher vage Ängste handeln, die sich auch längst nicht zwingend bestätigen müssen. Wie real die Auswirkungen an der Börse sind, ließ sich gestern aber eindrucksvoll beobachten.

 

Keine Entspannung bei Fresenius Medical Care

 

Am Tag nach dem Crash bastelte die Fresenius Medical Care-Aktie gestern über weite Strecken an einer zumindest kleinen Erholung. Zeitweise blickten die Anleger auf Zugewinne von rund zwei Prozent im Chart, was immerhin besser als nichts war. Dummerweise haben die Aufschläge sich kurz vor Handelsschluss vollständig in Luft aufgelöst und es ging auf 32,75 Euro zurück. Auf 5-Tages-Sicht notiert Fresenius Medical Care (DE0005785802) damit weiterhin 16,8 Prozent tiefer.

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Auslöser für den Fall in die Tiefe und die anscheinend schwierige Suche nach einem Boden waren Studiendaten aus Dänemark. Novo Nordisk legte fast schon sensationelle Befunde vor, die eine gute Wirkung des Diabetesmittels Ozempic bei chronischen Nierenerkrankungen nahelegen. Manch einer sieht da schon die Tage für die klassische Dialyse als gezählt an. Natürlich ist das etwas weit in die Zukunft vorgegriffen und mit mancher Spekulation behaftet. Doch das gehört nun mal zum Wesen der Börse, wo immer noch hauptsächlich die Zukunft gehandelt wird. Die Chancen für ein schnelles Comeback bei Fresenius Medical Care stehen im derzeitigen Klima eher schlecht.

 

LVMH backt kleinere Brötchen

 

Das gilt wohl auch für LVMH (FR0000121014), auch wenn hier die jüngsten Abwertungen überschaubarer ausfielen. Nach ernüchternden Zahlen konnten die Käufer sich aber gestern ebenfalls zu keiner Erholung hinreißen lassen. Stattdessen ging es um weitere 1,6 Prozent bis auf 675,50 Euro in die Tiefe. Der Konzern konnte seine Umsätze zwar steigern, blickt aber auf ein verlangsamtes Wachstum und zeigt in einigen Sparten deutliche Anzeichen der Schwäche.

Dadurch bedingt setzt sich ein wenig die Erkenntnis durch, dass die fetten Jahre für den Luxuskonzern erst einmal vorbei sein können. Für nicht wenige Anteilseigner schien das der optimale Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen zu sein und so ging es auf 5-Tages-Sicht um 7,2 Prozent in Richtung Süden. Das Ende der Wachstumsstory muss allerdings noch nicht erreicht sein und die nun etwas geringeren Erwartungen könnten auch neue Chancen mit sich bringen. Geduld ist aber auf jeden Fall hilfreich, denn im laufenden Jahr erscheint die Rückkehr zu alter Stärke aufgrund des konjunkturellen Umfelds eher schwierig.

 

Nicht mehr lange?

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeUnter dem Strich war die Stimmung an den Märkten am Donnerstag weiterhin gedämpft und nicht ohne Grund verabschiedeten sich DAX und viele weitere wichtige Indizes mit Verlusten aus dem Handel. Dem gegenüber stehen aber zuversichtliche Analysten, von denen einige Anzeichen für eine anstehende Trendwende erkannt haben wollen. Das lässt für die kommenden Tage doch ein wenig hoffen. Verlassen können und sollten Anleger sich auf die große Trendwende aber freilich nicht.

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13.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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