TeamViewer senkt Margenausblick und begeistert dennoch
Großes Aktienrückkaufprogramm sorgt für Euphorie
Die Aktie des deutschen Software-Unternehmens präsentierte sich die letzten Tage kurz vor der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das letzte Quartal 2021 stark. Die Börsianer erfreute dabei besonders das verkündete Aktienrückkaufprogramm. Allerdings wird die operative Marge 2022 voraussichtlich unter den Schätzungen liegen.
Mit einem Eröffnungsgap von fast 16 % begann am heutigen Mittwochmorgen der Handel für die Aktie von TeamViewer (DE000A2YN900). Die Gewinne konnten über dem Handelstag gehalten werden und der Titel schloss mit einem Plus von 14,83 % bei 15,53 € pro Anteil. Vor 12 Monaten hatte der Titel aber noch in der Nähe der 50 € -Marke notiert.
Durch gestiegene Marketingausgaben, steigende Personalkosten, zwei teure und vielfach kritisierten Verträgen mit dem Mercedes-Formel-1-Team und dem englischen Traditionsteam Manchester United sah sich das Management gezwungen, die Prognose für das Gesamtjahr 2021 zweimal zu reduzieren und auch die mittelfristigen Ziele anzupassen. Durch die enttäuschenden Meldungen, brach der Aktienkurs ein. Von fast 50 € ging es binnen einen Jahres auf unter 10 €. Zuletzt konnte TeamViewer allerdings diesen Abwärtstrend nachhaltig brechen.
Das schwäbische Unternehmen kündigte am heutigen Tag an, für etwas über 300 Millionen Euro Aktien zurückkaufen zu wollen. Dies entspräche ungefähr 10 % der derzeitig frei gehandelten Anteile des Unternehmens. TeamViewer begründet diesen Schritt mit den 550 Millionen Euro Kapital, die aufgrund mangelnder Übernahmekandidaten zurzeit nicht genutzt werden. Das Rückkaufprogramm beginnt schon am 3. Februar und soll noch 2022 enden. Das Aktienrückkaufprogramm kommt zwar nicht unerwartet, aber das Volumen fällt höher als von Experten im Vorfeld geschätzt aus.
Sinkende Marge drückt Euphorie
Für 2022 geht das Management indes von einer sinkenden operativen Marge aus. Die Marge für 2022 bereinigt um Sondereffekte dürfte im Bereich zwischen 45-47 % liegen. Bereits im Jahr 2021 sank die operative Marge durch steigende Kosten um 10 Prozentpunkte auf knapp über 47 %.
Insgesamt rechnet TeamViewer mit einer weiter abnehmenden Wachstumsdynamik. Die Billings sollen genau wie im Jahr 2021 auch im Jahr 2022 um 19 % zulegen. Allerdings wird der Sektor Privatkunden sogar sinken, während der profitablere Großkundensektor ausgebaut werden soll.
02.02.2022 - Felix Eisenhauer
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