Gründe für einen Rebound von TeamViewer
Insidergeschäft setzt Aktie weiter unter Druck
TeamViewer gerät nach Insiderverkauf weiter unter Druck. Doch gibt es noch Hoffnung auf den Rebound und was macht die Konkurrenz?
Das deutsche Softwareunternehmen TeamViewer (DE000A2YN900) gab am heutigen Tag ein weiteres Insidergeschäft bekannt. Die US-amerikanische Investmentgesellschaft The Capital Group Companies hat das vorhandene Aktienpaket deutlich reduziert. So verkauften die Amerikaner Aktien im Wert von circa 270 Millionen Euro und reduzierten die Beteiligung an TeamViewer von 4,8 % auf 2,83 %.
Die Meldung setzte die Aktie von TeamViewer im heutigen Handel weiter unter Druck. Am Abend ging der Titel mit einem Verlust von 3,1 % bei 13,58 € aus dem Handel. Vom Allzeithoch bei 52,80 € ist die Aktie mittlerweile weit entfernt. Die Korrektur begann für TeamViewer nach den schwachen Quartalszahlen im ersten Quartal 2021 und setzte sich getrieben durch die unverhältnismäßigen Marketingkosten weiter fort.
Gründe für einen Rebound der Aktie
Die Aktie von TeamViewer wurde auch durch die schwachen Quartalszahlen und einer erneuten Reduzierung der Jahresprognose im Oktober weiter hart getroffen und die Bären behielten die Oberhand. Als Reaktion wurde der CFO entlassen und das Management räumte Fehler in der Evaluierung der strategischen Ausrichtung im Zusammenhang mit den Marketing-Verträgen ein. Zwar existieren zurzeit keine Anzeichen auf einen nachhaltigen Rebound, doch es existieren Gründe, die mittelfristig für eine Erholung des Aktienkurses sprechen.
Der erste Grund betrifft das Produkt. So ist die Fernwartungssoftware von TeamViewer in Zeiten der Remote-Arbeit weiterhin gefragt. So könnte TeamViewer erneut von den hohen Inzidenzzahlen und erneut steigenden Homeoffice-Zahlen profitieren. Dies würde zwar die operative Marge nicht ankurbeln, könnte aufgrund der starken Entwicklung im Pandemiejahr 2020 aber für ein kleines Momentum sorgen.
Die operative Marge könnte durch die partielle Neuausrichtung der Strategie nachhaltig profitieren. So plant das Management den Einstieg in Lernsoftware, um TeamViewer auch in die Schulen zu bringen, und das weiterhin intakte Wachstum wieder zu beschleunigen. Das Wachstum bleibt der entscheidende Faktor. Kann dieses nicht gesteigert werden und bleibt zukünftig auf konstant niedrigen Niveau, wird es auch die Aktie weiter schwer haben. Zumal die Konkurrenz nicht schläft. In den Fokus ist dabei das Stuttgarter Unternehmen AnyDesk geraten, das von ehemaligen Arbeitern von TeamViewer gegründet wurde. Die Qualität der Software soll auf Augenhöhe mit dem Produkt von TeamViewer sein und AnyDesk konnte bereits 40 Millionen Nutzer überzeugen. Dabei ist das Unternehmen mit 585 Millionen Euro nur ein Viertel von TeamViewer wert und wird voraussichtliche kurzfristig höhere Wachstumsraten verzeichnen können.
17.11.2021 - Felix Eisenhauer
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