Meta, Nvidia – Haben die Technologieriesen die Offenlegungspflichten verletzt?
Richter zeigen sich in den Prozessen uneinig über die Beweislage
Nvidia und Meta müssen sich vor dem Obersten Gericht in den USA gegen den Vorwurf des Wertpapierbetruges wehren. Wie geht es nun mit den KI-Gewinnern weiter?
Die beiden KI-Profiteure Nvidia (US67066G1040) und Meta (US30303M1027) müssen sich vor dem Obersten Gericht in den USA gegen die Vorwürfe des Wertpapierbetruges wehren. In beiden Fällen geht es um vermeintliche Falschaussagen betreffen der zukünftigen und potenziellen Umsatzentwicklung des Geschäftsmodells und wichtiger Umsatztreiber.
Bei Nvidia gehen die Vorwürfe konkret um die Jahre 2017 und 2018 und den angeblich irreführenden Aussagen betreffend den Einfluss von Kryptowährungen auf den Umsatz des mittlerweile Tech-Riesens. Die Vorwürfe sind dabei Bestandteil einer Sammelklage, die von einer schwedischen Investmentgesellschaft angeführt wird. Die Sammelklage bezieht sich darauf, dass Nvidia den Einfluss heruntergespielt habe was zu enormen finanziellen Verlusten bei Investoren nach dem Einbruch des Krypto-Marktes im Jahr 2018 geführt habe.
Bereits 2017 konnte Nvidia durch die Rally im Krypto-Markt stark profitieren. Dies lag vor allen daran, dass die Chiptechnologie von Nvidia zunehmend für das Mining von Kryptowährungen genutzt wurde. Durch den Einbruch des Krypto-Marktes Mitte 2018 erreichte Nvidia dann nicht mehr die vorher aufgestellten finanziellen Prognosen, was auch zu einem Einbruch des Aktienkurses führte. Die Sammelklage geht nun davon aus, dass das Management von Nvidia die tatsächlichen Auswirkungen des Krypto-Marktes auf das Unternehmen nicht transparent offengelegt hat und fordert nun Schadensersatz. Bereits 2022 hatte Nvidia durch eine Zahlung von 5,5 Millionen US-Dollar versucht den Streit beizulegen. Eine Einigung scheiterte allerdings auch daran, dass Nvidia weiterhin bestreitet keine Offenlegungspflichten verletzt zu haben.
Auch wenn der Fall jetzt vor dem Obersten Gericht in den USA gelandet ist, sind sich selbst die Richter nicht sicher, wie sie weiter vorgehen sollen. So gibt unter anderem die liberale Richterin Elena Kagan selbst zu, dass man nun eine Analyse von den Richtern erwartet, in der sie nicht wirklich gut sind und mit der sie auch nicht gerechnet haben. Zudem man in dem Fall Fingerspitzengefühl zeigen muss, da er schnell zu einem Standard für jegliche Vorwürfe des Wertpapierbetruges werden kann.
Meta soll Risiken nicht richtig offengelegt haben
Auch Meta fand sich erst kürzlich in einer ähnlichen Situation wieder. Dabei ging es um den sogenannten Cambridge Analytical Skandal. Konkret soll Meta nicht über die Risiken des Datenmissbrauchs von Drittanbietern in geeigneten Maßen aufgeklärt haben. Bei Meta ging es dabei immer nur um hypothetische Risiken, obwohl ein Datenmissbrauch bereits stattfand, was die Investoren zu der Annahme verleitet haben, soll, dass diese Risiken mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit nur eintreffen werden. Das Ziel der Klage sei es dabei den Wertverlust nach dem Bekanntwerden des Skandals im Jahr 2018 auszugleichen.
Meta musste im Vorfeld an den Prozess bereits 5,1 Milliarden US-Dollar zur Beilegung von Verfahren in Zusammenhang mit dem Skandal stellen. Auch hier zeigten sich die Richter zu Beginn des Prozesses uneinig, schlugen sich im Laufe des Prozesses allerdings immer mehr auf die Pro-Kläger-Seite.
Bei Nvidia und Meta wird ein Ende des Prozesses erst im Juni 2025 erwartet. Auch wenn die drohenden Geldstrafen eher geringfügige Auswirkungen auf die Unternehmen haben, sollte dürfte der Prozess weitreichende Auswirkungen auf weitere Wertpapierklagen in den USA haben.
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28.11.2024 - Christian Teitscheid
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