Tencent baut AI als viertes grosses Standbein aus

Tencent startet zur AI-Aufholjagd - besser spät als nie!

 

Tencent springt spät auf den AI-Zug auf, aber dann immerhin mit voller Kraft. Die Investitionen in die Aufholjagd sind erheblich und machen inzwischen mehr als 10 % des Jahresumsatzes aus, womit wir über umgerechnet rund 9 bis 10 Mrd. Euro reden. Der Technologiekonzern schafft sich damit die Grundlage für ein viertes wichtiges Standbein. 

Besser spät als nie, denkt man sich bei Tencent (KYG875721634). Unter den chinesischen Technologiekonzernen hat sich Tencent bisher nicht als Marktführer im Bereich AI hervorgetan. Man experimentiert seit einer Dekade damit herum, aber ernsthaft hat man erst 2023 begonnen zu investieren und 2024 schliesslich sprang man vollends auf den fahrenden Zug auf. Man erhöhte die Investitionen von 4 % des Umsatzes auf knapp 11 % und will im laufenden Jahr noch eins drauflegen. 

 

Das nötige Kleingeld hat Tencent ohne Zweifel. Man steigerte im vergangenen Jahr nicht nur den Umsatz, sondern vor allem die Profitabilität ging durch die Decke. Im Gesamtjahr ging der Umsatz um 8 % auf 660 Mrd. Yuan (ca. 84 Mrd. Euro) in die Höhe (Q4: +11 %), aber gleichzeitig konnte man die Umsatzkosten im Jahresvergleich senken. Entsprechend explodierte schon der Rohertrag um 19 % und nach Steuern und Anteilen Dritter kletterte der Gewinn sogar um 68 % auf 194 Mrd. Yuan (ca. 24,7 Mrd. Euro). Hier spielte noch herein, dass man ein sehr starkes Finanzergebnis erzielen konnte, dank höherer Bewertungen bei den gehaltenen Beteiligungen.

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Tencent bei AI als viertes grosses Standbein aus

 

Was das Wachstum trieb, waren insbesondere Videospiele und Werbeeinnahmen. Bei Ersterem erlebte Tencent insbesondere im chinesischen Markt ein sehr starkes Wachstum von 10 % im Jahresvergleich. Und das Wachstum beschleunigte sich zum Jahresende hin auf 23 %. Der Bereich Marketing wuchs insgesamt 2024 um 20 % und war damit der wachstumsstärkste, aber bei weitem nicht der grösste. Mit 121,4 Mrd. Yuan Umsatz macht das Marketing rund 18 % des Gesamtgeschäfts aus, womit es den Zeiger bewegt, aber nicht so stark wie der Bereich Videospiele und Soziale Netzwerke, der knapp die Hälfte des Umsatzes bei Tencent generiert. 

 

 

AI kann der neue Heilsbringer bei Tencent werden. Am Beginn stehen jetzt aber erst einmal die Investitionen. Und da das Unternehmen ein „Spätblüher“ bei diesem Boom ist, hat man sich auch (noch) keinen nennenswerten Cashflow im AI-Geschäft aufgebaut, mit dem man die Investitionsoffensive finanzieren kann. Es muss als quer finanziert werden. Hinzu kommt, dass man mit DeepSeek einen brettharten Konkurrenten im chinesischen Markt hat, der bisher nicht nur die besseren Modelle anbieten kann, sondern auch die besseren Preise. Im Bereich AI hat Tencent also eine Aufholjagd zur Spitze vom Ende der Gruppe her angetreten.

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21.03.2025- Mikey Fritz

 

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