Die EU rudert bei Importzöllen für in China produzierte Fahrzeuge von Tesla ein gutes Stück zurück
Für Tesla ist es nur eine kleine Erleichterung
Obschon viele Ökonomen sich gegen Importzölle für in China produzierte E-Autos aussprechen, scheint die EU ihren Kurs unbeirrt weiterverfolgen zu wollen. Zusätzlich zu bereits beschlossenen zehn Prozent an Einfuhrzöllen sollen nu herstellerabhängig weitere Aufschläge hinzukommen. Jene fallen aber zu Teilen deutlich geringer als bisher gedacht aus.
Vor allem für Tesla (US88160R1014) scheint es Erleichterung zu geben. Der US-Konzern wird für seine in China produzierten E-Autos in der EU wohl nur neun Prozent statt der ursprünglich veranschlagten 20,8 Prozent an Zöllen abführen müssen. Sollten die Pläne umgesetzt werden, würde man damit in eine durchaus bequemere Lage als chinesische Konkurrenten wie BYD oder SAIC gelangen.
Noch bleibt etwas Zeit, um die Zölle als Ganzes abzuwenden. Die EU begründet das Vorgehen damit, dass die chinesische Regierung übermäßig hohe Subventionen für Elektroautos vergeben und damit den Wettbewerb verzerren würde. Der Staatenbund zeigt sich aber derzeit noch offen dafür, die Reibereien in Verhandlungen beizulegen. Ob es dabei schon Fortschritte gegeben hat, ist nicht bekannt.
Für Tesla sind die nun verkündeten Einfuhrzölle in jedem Fall eine kleine Erleichterung und die eigene Aktie legte am Mittwoch um knapp ein Prozent bis auf 223,27 US-Dollar zu. Die größten Probleme des Konzerns liegen aber anderswo. Seit einer ganzen Weile schon lassen die Absatzzahlen eher zu wünschen übrig und die Margen haben sich nach diversen Preissenkungen in ungesunde bis gefährliche Regionen bewegt. Noch dazu wirkt das Portfolio dezent angestaubt.
Kann Tesla endlich wieder begeistern?
Die größten Hoffnungen liegen bei Tesla derzeit auf Robotaxis, die eigentlich schon in diesem Monat hätten vorgestellt werden sollen. Nun wird der 10. Oktober als Termin für eine Enthüllung in Aussicht gestellt. Sollte Tesla mit seinen Neuigkeiten nicht überzeugen können, würde dies an der Börse mit einiger Wahrscheinlichkeit zu unschönen Szenen führen. Investments in Tesla sind momentan ein Stück weit eine Wette darauf, ob der Konzern einmal mehr für eine (kleine) Revolution sorgen kann.
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22.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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