Tesla kann wieder mehr Autos verkaufen und die Margen steigern, was der Aktie einen ordentlichen Schub verpasst

Belehrt Tesla die Skeptiker erneut eines Besseren?

 

Bei der Tesla-Aktie hing die Stimmung zuletzt etwas tief. Im ersten Halbjahr musste der Konzern Rückgänge bei den Verkaufszahlen hinnehmen und die Margen bewegten sich schon seit längerer Zeit in die Tiefe. Aufgrund der immer stärkeren Konkurrenz und der polarisierenden Art von CEO Elon Musk blickten viele Beobachter skeptisch in die Zukunft.

 

Mit den nun vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal konnte Tesla (US88160R1014) allerdings wieder punkten. Der Schrumpfkurs scheint gestoppt zu sein, denn die Auslieferungszahlen konnten wieder um immerhin sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Das ist für Teslas Verhältnisse zwar nur ein sehr geringer Wert. Es ist aber eben deutlich mehr, als die meisten Beobachter erwartet hatten.

Zugleich konnte Tesla auch die Marge wieder steigern, welche im operativen Geschäft nun bei 10,8 Prozent statt zuvor 7,6 Prozent gelegen haben soll. Der Nettogewinn legte derweil um 17 Prozent bis auf 2,2 Milliarden US-Dollar zu. Neben den etwas besseren Verkaufszahlen profitierte Tesla auch vom Verkauf von CO2-Zertifikaten. Zudem machte sich der Sparkurs bemerkbar, in dessen Rahmen über zehn Prozent der Arbeitsplätze im Konzern wegfallen sollen.

 

 

 

Tesla spuckt wieder große Töne

 

Auswirkungen haben die recht starken Zahlen auch auf das Selbstbewusstsein von Konzernchef Elon Musk. Jener zeigt sich zuversichtlich, die Ziele für das laufende Gesamtjahr erreichen zu können. Zudem wurde für 2025 weiteres Wachstum in Aussicht gestellt und noch im Laufe des ersten Halbjahres könnten „erschwinglichere Modelle“ auf den Markt kommen. Unter dem Strich sollen die Absatzzahlen im kommenden Jahr um 20 bis 30 Prozent zulegen.

2026 sollen den derzeitigen Plänen zufolge die kürzlich vorgestellten Robotaxis folgen und Musk ist sich weiterhin sicher, dass Tesla eines Tages das wertvollste Unternehmen der Welt sein wird. Erneut bekräftigte der Tesla-Chef, dass man sich zwischen zwei „Wachstumswellen“ befinde und es wird zumindest impliziert, dass die Talsohle bereits durchschritten wurde. Die Aktionäre scheinen sich auf den Optimismus einlassen zu wollen. Die Tesla-Aktie zählte nachbörslich zu den größten Gewinnern an den US-Märkten.

Um etwas mehr als zwölf Prozent schoss die Tesla-Aktie am Mittwoch nach Börsenschluss in die Höhe, was den Titel von rund 214 Dollar bis auf knapp 240 Dollar katapultierte. Damit notiert das Papier zwar noch immer etwas tiefer als zu Jahresbeginn. Doch zumindest der Rückschlag nach der Vorstellung des Cybercab scheint verdaut worden zu sein. Tesla blieb bei seinen Ankündigungen eher vage, nannte nur wenige Details und sorgte so letztlich für Zweifel daran, ob die eigens gesteckten Ziele auch erreicht werden können.

 

Tesla hinterlässt Eindruck

 

Die frischen Zahlen von Tesla sind ohne jeden Zweifel recht eindrucksvoll und sie wischen zumindest zum Teil Sorgen darüber weg, dass Elon Musk mit seinen teils hetzerischen Kommentaren die Kundschaft nachhaltig vergraulen könnte. Einige Fälle davon sind zwar belegt, etwa bei der Drogeriekette Rossmann. Dies scheint das Wachstum aber nicht aufhalten zu können. Auch mit der stärkeren chinesischen Konkurrenz scheint Tesla trotz seines etwas angestaubten Portfolios noch erstaunlich gut mithalten zu können.

Liefert Tesla nun wie versprochen im kommenden Jahr neue und günstigere Modelle und erreicht zudem Fortschritte beim autonomen Fahren, könnte die Aktie die Skeptiker vielleicht tatsächlich noch einmal in spektakulärer Art und Weise eines Besseren belehren. Doch trotz der spontanen Euphorie an den Märkten sei an dieser Stelle daran erinnert, dass gerade Elon Musk eher nicht dafür bekannt ist, seine Vorhersagen auch in die Tat umsetzen zu können. Es bleiben daher nagende Zweifel, welche Anleger auch nicht einfach ignorieren sollten.

 

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24.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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