
1.800 Stellen in der schwächelnden Automotive-Sparte will ThyssenKrupp streichen und die Aktie reagiert mit deutlichen Aufschlägen
Der Sparkurs von ThyssenKrupp wird von Investoren gerne gesehen
Die ThyssenKrupp-Aktie konnte bereits eine beeindruckende Rallye hinlegen, doch auf fundamentaler Seite liegt bei dem Konzern noch einiges im Argen. Dazu gehört die noch immer nicht überwundene Krise der Stahltochter, doch auch beim Geschäft als Zulieferer für Automobilhersteller lief es schon mal besser. Nun sollen weitere Einsparungen dafür sorgen, künftige Bilanzen etwas aufzuhübschen.
Die Automotive-Sparte von ThyssenKrupp (DE0007500001) soll um etwa 1.800 Stellen erleichtert werden, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Insgesamt arbeiten in diesem Segment 31.000 Menschen, sodass etwa mehr als fünf Prozent wohl ihren Hut nehmen müssen. Wer genau sich verabschieden darf und wie viele Stellen in Deutschland betroffen sind, darüber wollte sich ThyssenKrupp noch nicht im Detail äußern.
Vorgenommen haben die Verantwortlichen sich aber in jedem Fall, den Stellenabbau möglichst sozialverträglich zu gestalten, was jedoch ebenfalls nicht allzu sehr ausgeführt wurde. Die Stellenstreichungen sind Teil eines Programms, mit dem ThyssenKrupp die Kosten um mehr als 150 Millionen Euro drücken möchte. Dass man beim Autosektor ansetzt, kommt nicht von Ungefähr. Das „Handelsblatt“ zitiert Spartenchef Volkmar Dinstuhl, welcher über anhaltend schwache Aussichten spricht.
ThyssenKrupp zwischen Krise und Euphorie
Tatsächlich rechnet ThyssenKrupp im Autosegment mit zusätzlichen Unsicherheiten, nachdem US-Präsident Donald Trump die Märkte mit immer neuen Zolldrohungen in Aufruhr versetzte. Drakonische Einfuhrzölle in den USA würden besonders die Autokonzerne schwer treffen, und gehen dort die Absatzzahlen zurück, macht sich dies natürlich auch bei ThyssenKrupp als Zulieferer bemerkbar. Dementsprechend stellt man sich zumindest gedanklich darauf ein, dass es noch so manchen Rückschlag geben könnte.
Völlig losgelöst verhalten sich derweil die Aktionäre, welche die neuerlichen Kostensenkungen bei ThyssenKrupp am Donnerstag regelrecht abfeierten. Die Aktie schoss um 8,7 Prozent in die Höhe und nahm im hohen Tempo Kurs auf die Linie bei zehn Euro. 9,78 Euro standen zu Handelsschluss auf dem Ticker, womit es seit Jahresbeginn um gut 140 Prozent aufwärtsging. Bei ThyssenKrupp prallen derzeit diverse Krisen mit frischer Euphorie aufeinander, doch die Bullen scheinen am längeren Hebel zu sitzen.
Möglich wird die schwindelerregende Rallye einerseits durch Hoffnungen auf einen erfolgreichen Börsengang der Marinetochter TKMS irgendwann im Laufe dieses Jahres und andererseits schlicht durch die Tatsache, dass die ThyssenKrupp-Aktie so lange gelitten hatte. Jetzt, da die Börsianer aufgrund des von Union und SPD anvisierten Infrastrukturpakets Comeback-Chancen wittern, fällt die Erholung umso kräftiger aus. Allerdings sei dazu gesagt, dass sich bei den Zahlen von ThyssenKrupp bisher nur erstaunlich wenig getan hat.
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08.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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