Valneva: EU will vom Impfstoff-Vertrag zurücktreten
Herber Rückschlag für Valneva
Nach Angaben des französisch-österreichischen Biotech-Unternehmen Valneva will die EU-Kommission vom Vorab-Kaufvertrag für Corona-Totimpfstoff zurücktreten.
Laut Vertrag habe die Kommission das Recht, dazu, wenn Valneva (US92025Y1038) bis zum 30. April keine Marktzulassung von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) erhalten habe, teilte das Unternehmen heute mit. Das Vakzin befindet sich noch in der Entwicklung. "Die Entscheidung der Europäischen Kommission ist bedauerlich, zumal wir weiterhin Nachrichten von Europäern erhalten, die sich eine traditionellere Impfstofflösung wünschen", sagte Valneva-Vorstandschef Thomas Lingelbach. Gemäß den Bedingungen habe der Konzern eigenen Angaben zufolge ab dem 13. Mai 30 Tage Zeit, um eine Marktzulassung zu erhalten oder Maßnahmen zur Nachbesserung vorzuschlagen. Man werde mit der EU-Kommission und den EU-Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten, um sich auf Maßnahmen zur Nachbesserung zu einigen, heißt es von Valneva.
Der Konzern ist nach wie vor davon überzeugt, dass sein Impfstoffkandidat einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Covid-19 leisten könne. Bereits Ende April hatte die erneute Verzögerung der Zulassung weiter Spekulationen angefacht. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) forderte weitere Informationen über den Impfstoff ein, obwohl Valneva zuvor gehofft hat, bis Ende April eine Zulassung von der EMA zu erhalten.
Dies ist ein herber Schlag für das europäische Biotech-Unternehmen
In der damaligen Pressemitteilung der EU-Kommission ließ man verlauten, dass „der Vertrag mit Valneva allen EU-Mitgliedstaaten die Möglichkeit eröffnet, im Jahr 2022 fast 27 Millionen Dosen zu kaufen. Er sieht zudem vor, dass der Impfstoff an neue Variantenstämme angepasst werden kann, und die Mitgliedstaaten können 2023 bis zu 33 Millionen weitere Impfstoffdosen nachbestellen.“ Valneva würde durch den Vertragsrücktritt der EU-Kommission einen Auftrag von potentiellen 60 Millionen Impfdosen verlieren.
Was ist das Besondere am Tot-Impfstoff?
Anders als die Vakzine von BioNTech und Moderna basiert der Tot-Impfstoff von Valneva auf abgetöteten Viren. Dabei handelt es sich um eine klassische, seit 60-70 Jahren eingesetzte Impfstofftechnologie, die auch bei der Grippe-Impfung und auch bei Impfungen gegen Kinderkrankheiten genutzt wird.
16.05.2022 - Christina Daron - cd@ntg24.de
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)