Gibt es bei Valneva noch Aussicht auf Besserung?
Das Prinzip Hoffnung
Die erneut verzögerte Zulassung der EMA für den Corona-Totimpfstoff von Valneva wirkte auch am Donnerstag noch nach. Bereits tags zuvor musste das Papier schwere Verluste verkraften. Nun ging es um weitere 5,36 Prozent in die Tiefe, womit die Kurse das niedrigste Niveau seit dem vergangenen September erreichen.
Bis auf 11,83 Euro fiel die Aktie von Valneva (US92025Y1038) im gestrigen Handel und erreichte damit einen neuen Tiefststand im laufenden Jahr. Die Hoffnung auf den großen Durchbruch wird immer kleiner, ganz aufgegeben haben die aber noch längst nicht alle Anleger. Skeptiker verweisen zwar darauf, dass die Corona-Pandemie mittlerweile kaum noch eine Rolle an den Märkten spielt. Die verbliebenen Anleger gehen aber nicht davon aus, dass das so bleiben wird.
Stattdessen rechnet manch einer schon fest damit, dass Corona im Herbst wieder zu einem großen Comeback ausholen wird. Dabei stehen Vermutungen im Raum, dass genau dann die Stunde des Valneva-Impfstoffs geschlagen haben könnte. Der könnte gegen neue Varianten deutlich besser wirken als der momentane „Gold-Standard“ in Form des mRNA-Impfstoffs von BioNTech.
Allein diese Aussicht ist es auch, welche die Valneva-Aktie bisher noch von einem Sturz ins Bodenlose bewahrt. Zugegeben ist es ein recht dünnes Fundament, auf dem die Hoffnungen der Bullen gebaut wurden. Schließlich ist mehr als fraglich, ob gerade Valnevas Impfstoff bei hypothetischen neuen Corona-Varianten über eine besonders hohe Wirkung verfügt. Ganz abgesehen von der Frage, ob es wirklich noch einmal zu einer neuen Infektionswelle mit steigendem Impfdruck kommen wird. Es darf wohl auch die Frage erlaubt sein, ob der Aussicht auf ein solches Szenario noch irgendwie als „optimistisch“ bezeichnet werden darf.
Eine gefährliche Wette
Klar ist, dass der Aktienkurs von Valneva sehr abhängig vom weiteren Pandemieverlauf sein wird. Sollte der weiterhin abebben und den Übergang in die Endemie ebnen, dürfte die Nachfrage nach einem weiteren Vakzin sich in engen Grenzen halten. Das belegte in den letzten Wochen bereits der Impfstoff von Novavax recht eindrucksvoll, über den mittlerweile kaum noch jemand an der Börse überhaupt ein Wort verliert. Es ist zwar möglich, dass die Pandemie noch einmal voll durchschlagen wird. Darauf verlassen sollten Anleger sich aber eher nicht und darauf in Form eines Investments bei Valneva zu setzen, darf für den Moment ohne schlechtes Gewissen als blankes Glücksspiel bezeichnet werden.
29.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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