Nach dem verlorenen TV-Duell stürzt die Aktie von Trump Media & Technology auf neue Tiefststände herab
Steht bei Trump Media & Technology schon der nächste Crash bevor?
Mit dem jüngst ausgetragenen TV-Duell zwischen Donald Trump und Kamala Harris hat der Wind sich wahrscheinlich endgültig gedreht. Im Duell mit Joe Biden ging der ehemalige Präsident und verurteilte Straftätet Trump noch als Sieger hervor, war sich einem Sieg bei den Wahlen im November schon fast sicher. Gegenüber der schlagfertigen Harris hinterließ er aber ein sehr viel schlechteres Bild.
Sowohl in den Medien als auch im Netz wird Kamala Harris als klare Siegerin des Rededuells angesehen. Sie wandte sich gekonnt direkt an die Zuschauer, provozierte Trump und ließ ihn in weitgehend inhaltslose Hasstiraden gegenüber diversen Minderheiten verfallen. Bei alledem hielt sie über weite Strecken Augenkontakt, während Trump seine Kontrahentin keines Blickes würdigte. Zwar werden die Auswirkungen des TV-Duells auf die Wahlen von Experten als eher gering eingeschätzt. Doch bei der Aktie von Trump Media & Technology (US25400Q1058) sind die Reaktionen kaum zu übersehen.
Am Mittwoch stürzte der Titel zeitweise um rund 17 Prozent in die Tiefe und erreichte die niedrigsten Kursstände seit dem Börsengang zu Jahresbeginn. Ein wenig fing das Papier sich zwar noch. Doch ging es letztlich mit 16,68 US-Dollar und damit 10,5 Prozent leichter als noch beim letzten Schlusskurs aus dem Handel.
Es könnte noch dicker kommen bei Trump Media & Technology
Die Sorge vor einer Wahlschlappe im November scheint den Anteilseignern zuzusetzen, und vielleicht noch bedeutsamer als die TV-Debatte dafür ist ein Instagram-Post von Pop-Superstar Taylor Swift. Jene ließ mitteilen, im November Harris und Walz ihr Vertrauen auszusprechen. Swift wird ein enormer Einfluss zugesprochen, gelten doch etwas mehr als die US-Bevölkerung als sogenannte „Swifties“, also Fans der Pop-Ikone.
Es dürfte kein Geheimnis sein, dass Inhalte bei der anstehenden Wahl oftmals eher zweitrangig sind und nicht wenige Wähler nach persönlichen Vorlieben oder schlicht der Popularität eines Kandidaten entscheiden. Eben deshalb sind die vielen Schlappen der jüngeren Vergangenheit für Donald Trump auch so schmerzlich. Jener könnte der Trump Media-Aktie durchaus noch einen weiteren Schlag versetzen, denn ab der kommenden Woche ist es ihm möglich, Anteilsscheine zu verkaufen.
Die aktuell noch rund zwei Milliarden Dollar, welche sein Aktienpaket wert ist, könnte Trump gut gebrauchen. Kosten für seine zahlreichen Prozesse belaufen sich Schätzungen zufolge mittlerweile auf etwa 500 Millionen Dollar und der angebliche Milliardär scheint dies nicht mehr problemlos zusammenkratzen zu können. Zwar würde Trump mit Verkäufen im großen Stil die Trump Media-Aktie ins Bodenlose stürzen und damit auch vielen seiner Anhänger erheblichen Schaden zufügen. Ob ihn das weiter interessieren würde, scheint jedoch fraglich. Denn letztlich kennt Trump wahrscheinlich nur einem Menschen gegenüber Loyalität, und der heißt Donald Trump.
Trump Media & Technology bleibt ein Meme Stock
Sollte Trump an seinen Anteilsscheinen festhalten, könnte eine Wahlschlappe im November noch für einen fulminanten Crash sorgen. Bei einem erneuten Einzug ins Weiße Haus hingegen dürfte blanke Euphorie aufkommen und für rasant steigende Kurse sorgen. Verlass ist darauf aber immer weniger und schon allein aufgrund des mit dem Titel verbundenen Personenkults ist die Aktie weiterhin als ein reiner Meme-Stock zu verstehen.
Das wissen auch die Manager von Truth Social, welche sich kürzlich bereits von Aktien im Wert von Millionen verabschiedet haben. Dazu zählen laut „n-tv“ Vorstandschef, Technologiechef und Chefjustiziar. Wenn derartige Führungspersönlichkeiten ihre Aktien versilbern, spricht das nicht von Vertrauen in eine positive Performance. Eine solche lassen auch fundamentale Kennzahlen nicht ansatzweise vermuten. Trump Media & Technology erzielt kaum nennenswerte Umsätze und schreibt Quartal für Quartal tiefrote Zahlen. Der Sturz ins Nichts ist Stand heute beileibe noch nicht in Stein gemeißelt. Ein derartiges Szenario kann aber angesichts der jüngsten Entwicklungen auch nicht als unwahrscheinlich angesehen werden.
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12.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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