Die UBS legte eine goldgeränderte Bilanz für 2020 vor
UBS beendete 2020 mit starkem Gewinnwachstum - Dividende enttäuscht
Trotz aller Kontroversen performte die UBS ausgezeichnet im Geschäftsjahr 2020. Anders kann man es angesichts des jüngst vorgelegten Berichts nicht sagen. Es scheint, als ob alle Probleme und Skandale finanziell betrachtet an der Bank abgleiten wie an Teflon. Nicht einmal der angebliche Geldwäscheskandal, in den der neue CEO Ralph Hamers bei seinem vorherigen Arbeitgeber verstrickt gewesen sein soll, schadet dem Geschäft oder dem Aktienkurs.
Am Ende zählt in Zürich nur der Gewinn. Und hier konnte die UBS im 4. Quartal punkten. Man erwirtschaftete einen operativen Ertrag von 8,12 Mrd. US-Dollar und konnte den operativen Aufwand auf 6,06 Mrd. US-Dollar begrenzen. Vor Steuern ergab sich so ein operatives Ergebnis von 2,06 Mrd. US-Dollar und dank einer reduzierten Steuerrate von 16,6 % kam die UBS unter dem Strich auf einen Gewinn von 1,71 Mrd. US-Dollar, dank einer Cost / Income Ratio von lediglich 74,1 % nach 86,8 % im Vorjahresquartal. Gleichzeitig konnte sich der Return on Equity mehr als verdoppeln auf 11,5 %.
Auf das Gesamtjahr betrachtet kam die Bank auf einen Gewinn nach Steuern von 6,63 Mrd. US-Dollar. Ein Plus von 54 % im Jahresvergleich. Den operativen Ertrag konnte man von 28,89 auf 32,39 Mrd. US-Dollar (+12 %) steigern und gleichzeitig den Anstieg des operativen Aufwands auf 3,7 % begrenzen. Entsprechend stark stieg der operative Gewinn um 48 % auf 8,23 Mrd. US-Dollar. Die Cost / Income Ratio für das Gesamtjahr sank auf nur noch 73,0 %, was die geringste Ratio seit 2006 war.
Starkes Geschäft, aber schwache Dividende
Der Dividendenvorschlag ist eine der wenigen Enttäuschungen. Der Verwaltungsrat geht für 2020 von einer Dividende von 0,37 US-Dollar / Aktie aus. Ein Vorschlag in Franken liegt noch nicht vor. Im Vergleich zur Dividende für 2019, die kumuliert betrachtet bei 0,365 US-Dollar / Aktie gelegen hat, ist das keine akzeptable Verbesserung der Ausschüttung gegenüber den Aktionären. Vor allem nicht, da das Gewinnwachstum im vergangenen Jahr 54 % betragen hat.
Der Verweis auf das Aktienrückkaufprogramm zieht auch nicht wirklich. So hat die UBS im vergangenen Jahr nur rund 400 Mio. US-Dollar für den Rückkauf eigener Aktien investiert, aber 2,0 Mrd. US-Dollar als Kapitaleinlagenreserve gebildet, für Aktienrückkäufe zu einem späteren Zeitpunkt. Ein Punkt, der aus Sicht der Aktionäre nicht zu verstehen ist, denn als der Aktienkurs im Keller war, stellt man die Käufe der eigenen Aktien ein. Um dann die Käufe wieder aufzunehmen, wenn die Aktien noch oben gelaufen sind? Auch wird von den Aktionären impliziert erwartet, dass sie in einer Krise zu der Bank stehen, die Aktien halten und sogar zukaufen, aber die Bank selbst sieht sich nicht in der Pflicht, dasselbe zu tun?
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27.01.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch
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