
Auch mit Übernahmeavancen bei Banco BPM beißt UniCredit auf Granit und so langsam scheinen auch die Anleger die Faxen dicke zu haben
UniCredit macht sich derzeit viele Feinde
Es scheint, als würde UniCredit derzeit nichts lieber tun, als irgendeinen Mitbewerber zu schlucken und sich auf diesem Wege zu einer echten europäischen Großbank zu entwickeln. Doch es will einfach nicht klappen. Bei den Übernahmeavancen gegenüber der Commerzbank herrscht momentan Stillstand. Nun versuchte man es mit einer Offerte an Banco BPM, erntete aber auch hier vor allem Gegenwind.
Zehn Milliarden Euro bot UniCredit (IT0005239360) für eine Übernahme, was von Banco BPM aber schon wieder abgeschmettert wurde. Es wird nicht genügend Mehrwert für die Aktionäre erkannt und darüber hinaus ein Kahlschlag bei den 20.000 Angestellten befürchtet. UniCredit könnte nun das Angebot noch einmal nachbessern und Beschäftigungsgarantien aussprechen. Allerdings macht der Konzern sich auch anderswo keine Freunde.
Heftige Kritik erntet UniCredit mit seinem Gebaren bei der italienischen Regierung, besonders im Rechtsaußen-Flügel. Dort warf der stets polternde Lega-Chef Matteo Salvini dem Geldhaus vor, nichts Italienisches an sich zu heben. Er forderte dazu auf, die Bildung eines „Monopols“ zu verhindern und nahm dafür die Banca d’Italia in die Pflicht. Zuständig wäre eigentlich die EZB, doch an solchen Details stören sich Populisten bekanntlich nicht.
Aus dem Finanzministerium kommen derweil ebenfalls Zweifel und eine Zustimmung zu irgendwelchen Übernahmegelüsten von UniCredit hat es wohl nicht gegeben. Der Konzern beißt weiterhin auf Granit und scheint es sich auch mit den Aktionären immer mehr zu verscherzen. Die Aktie gab in den letzten fünf Tagen um knapp acht Prozent bis auf 36,02 Euro am Donnerstagmorgen nach.
Was plant UniCredit?
Gleichwohl hat sich schon des Öfteren gezeigt, dass UniCredit-Chef Andrea Orcel sich von noch so harscher Kritik nicht aus der Ruhe bringen lässt. Unverwüstlich treibt er seinen Plan voran, einen großen europäischen Player im Segment auf die Beine zu stellen und ernster dafür unter einigen Ökonomen auch durchaus Zuspruch. Festzuhalten bleibt, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und UniCredit von seinen Übernahmeplänen kaum ablassen wird, wen auch immer diese am Ende betreffen mögen.
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28.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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