Uniper will Ansprüche auf Schadenersatz gegen Gazprom prüfen
Was können Anleger davon erwarten?
Einst sorgte der russische Versorger Gazprom für sprudelnde Gewinne bei Uniper, wo billiges russisches Gas in hiesige Gefilde weiterverkauft wurde. Die Belieferungen wurde allerdings bekanntlich mittlerweile so gut wie vollständig eingestellt, und das trotz bestehender Verträge.
Uniper (DE000UNSE018) muss Gas nun teuer aus anderen Quellen beschaffen und erleidet dadurch Tag für Tag enorme Verluste. Konzernangaben zufolge schreibt das Unternehmen jeden Tag „mehr als 100 Millionen Euro“ Verluste und so dürft es noch eine Weile weitergehen.
Einfach auf sich sitzen lassen will Uniper das allerdings nicht. Medienberichten zufolge prüft das Unternehmen derzeit eine mögliche Klage auf Schadenersatz gegen Gazprom (RU0007661625) aufgrund der nicht eingehaltenen Lieferverträge. Bei ausreichenden Erfolgsaussichten wird es wohl vor Gericht gehen. Für den Moment müssen Anleger sich aber wohl keine allzu großen Hoffnungen machen.
Es ist nicht davon auszugehen, dass der russische Staatskonzern Uniper in irgendeiner Weise entgegenkommt. Sehr wahrscheinlich wird damit argumentiert werden, dass die ausgefallenen Gas-Lieferungen nicht eigenverschuldet waren. Die fadenscheinigen Äußerungen aus Moskau zu diesem Thema dürften mittlerweile jedem bestens bekannt sein. Zudem muss auch davon ausgegangen werden, dass Gazprom selbst bei einem entsprechenden Urteil einfach nicht zahlen wird. Dass Uniper auf diese Weise aus seinem tiefen Loch herauskommt, damit sollten Anleger erst einmal nicht rechnen.
Uniper bleibt im Kurskeller
Zumindest für etwas gute Stimmung konnten die jüngsten Meldungen sorgen und die Uniper-Aktie legte gestern im nachbörslichen Handel um etwas mehr als ein Prozent zu. Zuvor ging es allerdings um 8,66 Prozent in Richtung Süden, sodass das Ganze kaum weiter ins Gewicht fällt. Mit einem Kurs von 4,86 Euro bleibt Uniper tief im Kurskeller gefangen und ein Ausweg bietet sich noch immer nicht an. Verlassen können Investoren sich derweil allenfalls auf die hohe Volatilität, welche Uniper schon seit dem ersten Crash im Februar begleitet. Von Investments ist aufgrund der enormen Risiken nur abzuraten.
14.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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