
Nach einem veritablen Crash hoffen Anleger auf ein Ende des Abwärtstrends bei Uniper
Darauf ist kein Verlass
Um mehr als 50 Prozent stürzte die Uniper-Aktie in gerade einmal vier Wochen in die Tiefe; seit Jahresbeginn sind bereits Verluste in Höhe von 77,4 Prozent zu beklagen. Zu behaupten, dass die Lage ernst wäre, wirkt da wie eine dezente Untertreibung. Doch zumindest einige Analysten stellen ein Ende der Kursverluste in Aussicht.
Goldman Sachs wagte sich jüngst aus der Deckung und verlieh der Aktie von Uniper (DE000UNSE018) nicht unbedingt eine Auszeichung mit einer Reduzierung des Kursziels von 20 auf nur noch 10 Euro. Allerdings wurde im gleichen Atemzug auch die Empfehlung von „Verkaufen“ auf „Neutral“ heraufgestuft. Das lässt sich durchaus so interpretieren, dass die US-Bank erst einmal ein Ende des rasanten Abwärtstrends erwartet.
Dafür haben die Börsenprofis auch einige Argumente in der Hinterhand. Gehofft wird in erster Linie auf staatliche Unterstützung in der aktuellen Krise sowie die Aussicht darauf, dass die rapide gestiegenen Gaspreise künftig an die Verbraucher weitergegeben werden können. Das allein wird aus Uniper noch keinen dramatisch profitablen Konzern machen. Es würde aber die Ängste vor möglichen Zahlungsausfällen senken und damit auch die Laune der Anlegerinnen und Anleger wieder steigen.
Die reagierten auf die etwas freundlicheren Worte der Analysten bereits am Freitag mit respektablen Kursaufschlägen. Mit einem Plus von 5,8 Prozent konnte Uniper sich vom 52-Wochen-Tief bei 8,84 Euro erholen und wieder bis auf 9,36 Euro zulegen. Das ist gewiss noch kein Beginn einer gigantischen Kursrallye, macht aber zumindest etwas Hoffnung.
Die Entscheidung naht
Viel wird sich bei der Uniper-Aktie wohl im Laufe dieser Woche entscheiden, wenn am Donnerstag die planmäßige Inbetriebnahme von Nord Stream 1 ansteht. Noch immer weiß wohl niemand außer Wladimir Putin selbst, ob dann wieder Erdgas aus Russland nach Europa fließen wird. Doch was immer geschehen mag, die Uniper-Aktie wird darauf in jedem Fall reagieren.
18.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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