Rätselraten um die Beteiligung des Bundes an Uniper
Die Anleger werden wieder mutiger
Die Bundesregierung ist fest dazu entschlossen, den Versorger Uniper nicht in Schieflage geraten zu lassen und brachte eben dazu entsprechende Gesetze auf den Weg. Was jetzt noch aussteht, ist die tatsächliche Unterstützung. Wie genua die aussehen könnte, ist allerdings noch nicht bekannt.
Insider sprechen vor allem von einer direkten Beteiligung des Bundes an Uniper (DE000UNSE018) nach dem Vorbild der Lufthansa-Rettung während der Corona-Pandemie. Das „Handelsblatt“ berichtete unlängst, dass eine solche bei rund 25 Prozent liegen könnte. Dieselbe Zeitung schrieb nun abermals unter Berufung auf Insider, dass der Bund sogar mit einem Anteil von 30 Prozent einsteigen könnte.
Bei den Anteilseignern führte das erst einmal zu guter Laune, da mit einem solchen Schritt das Fortbestehen von Uniper über längere Zeit gesichert wäre. Entsprechend konnte der Aktienkurs sich am Donnerstag um 9,15 Prozent verbessern. Allerdings wollten weder Regierung noch Uniper selbst die Gerüchte kommentieren, und so bleiben noch einige Fragezeichen.
Zudem wird auch die Idee an einer Beteiligung an sich in Frage gestellt. Denn würde der Bund sich bei Uniper beteiligen, würde er damit nicht nur die Gasgeschäfte des Konzerns stützen. Es würde auch eine direkte Unterstützung von Projekten im Bereich von Kohle- und Atomstrom stattfinden. Das könnte der Bevölkerung, der gerade mehr denn je erneuerbare Energien propagiert werden, vielleicht die falschen Signale senden.
Da hilft nur Abwarten
Es lässt sich nur abwarten, wie genau der Staat Uniper in nächster Zeit unter die Arme greifen wird. Sicher ausgehen können die Anleger erst einmal nur davon, dass der Konzern durch die reduzierten Gaslieferungen aus Russland nicht direkt untergehen wird. Jegliche Kredite oder Beteiligungen werden sich aber in (ferner) Zukunft noch als Belastung erweisen und wenn sich nicht bald auch fundamental etwas ändert, könnte Uniper in ein tiefes Loch rutschen und dort schlimmstenfalls jahrelang verweilen. Ein Investment kann da trotz der historisch günstigen Kurse nicht reinen Gewissens empfohlen werden.
08.07.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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