VW, BYD, Tesla, Microsoft – Wie Autobauer zu Technologieunternehmen werden und Sie davon profitieren
VW erhöht Investitionen in Software - Tochter
Der Volkswagenkonzern führt die Transformation zum Technologiekonzern immer weiter fort. Der CEO Herbert Diess gab bekannt, dass VW (DE0007664039) jedes Jahr 2,5 Milliarden Euro in seine Software – Tochter Cariad investieren möchte. In dieser Investitionssumme sind weitere Akquisitionen noch nicht inkludiert, weshalb der reale Betrag wesentlich höher ausfallen könnte.
Cariad entwickelt neben Fahrzeugassistenzsystemen auch die Software für autonomes Fahren in Zusammenarbeit mit einer Tochterfirma von Microsoft (US5949181045). In Zukunft möchte VW über 60 % der verwendeten Software selbst entwickeln. Intern geht man dabei allerdings von einer größeren Herausforderung aus als die Umstellung auf Elektromobilität, die der Konzern mittlerweile gut gemeistert hat.
Mit den Investitionen in Cariad fokussiert sich der VW – Konzern weiter auf die Zukunft und kann die Transformationen zum Technologieunternehmen im Automobilsektor schaffen. Auch wenn das autonome Fahren wahrscheinlich erst ab 2025 ein profitables Geschäftsmodell werden kann, geht Herbert Diess davon aus, dass bereits 2035 40 % aller Autos kompatibel mit der Software sein sollten.
Neben der Investition in die eigene Softwaresparte stellt VW eine eigene Halbleiterproduktion in Aussicht. Damit soll die Hardware - und die Softwareentwicklung individueller werden und Lieferengpässe sollen so in Zukunft vermieden werden können, ähnlich wie beim großen Rivalen Tesla (US88160R1014).
Auf Basis des KGVs von 9,13 und des enormen Zukunftspotenzials sollte man Volkswagen im Blick behalten. Auch wenn der Kurs auf Jahressicht mit einem Kursgewinn von 70 % schon stark gelaufen ist, korrigierte dieser zu Beginn dieses Monats wieder um 10 %, was für einen günstigen Einstiegsmoment sorgen könnte.
BYD zwischen Hoffnung und Enttäuschung
Der chinesische Produzent für Elektronik, der seit 5 Jahren auch eine eigene Automobilsparte unterhält, stellte am Morgen das Ergebnis für das erste Quartal 2021 vor und enttäuschte dabei die Investoren. Zwar konnte der erwirtschaftete Nettogewinn von BYD (CNE100000296) im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden. Doch im Vergleich zum 4. Quartal 2020 sackte der Gewinn um circa 70 % ab, sodass nur noch 36,6 Millionen Dollar nach Steuern verbleiben. Besonders enttäuschend ist das bei einer Jahresperformance von über 208 %. Vom Hoch bei 29,49 € korrigierte der Kurs zuletzt deutlich und notiert beim heutigen Handelsschluss mit einem Verlust von 3,95 % bei 17 € pro Anteil.
Auch wenn die Zahlen enttäuschten, flammten die Hoffnungen der Aktionäre erneut auf, da BYD verkündete, ihre Open – Source – Plattform auch für die E – Autos anderer Hersteller öffentlich zu machen. Mit der Plattform sollen die E – Autos eine Reichweite von 1000 Kilometern erreichen. Neben dem schnellen Aufladevorgang ist ein weiterer Vorteil, dass durch diese Standardisierung viele Hersteller die Produktionskosten um ein Vielfaches senken können.
Das Programm soll in naher Zukunft beginnen und könnte BYD einen rapiden Umsatzsprung bringen, wenn die Konkurrenz die Vorteile annimmt und nicht versucht, eigene Möglichkeiten zu entwickeln. Außerdem würde das dem Geschäft von BYD aus politischer Sicht sicherlich guttun. Denn das Unternehmen erwirtschaftet weiter 60 % des Gesamtumsatzes im chinesischen Markt, was das Unternehmen anfällig gegenüber politischen Interventionen macht.
30.04.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de
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