Volkswagen schlägt zurück und überholt BYD in China, BMW bleibt weit abgeschlagen und Tesla kann sich behaupten!
Die Auto-Verkaufszahlen in China aus dem Januar bringen manche Überraschung mit sich
Die Webseite „Carnewschina.com“ veröffentlichte kürzlich Verkaufszahlen aus dem Reich der Mitte für den Januar. Dabei zeigten sich im Jahresvergleich klare Zugewinne, doch nicht mit jeder Entwicklung war unbedingt zu rechnen. Einen Achtungserfolg konnte Volkswagen im wichtigen chinesischen Markt für sich verbuchen.
Nach einer kleinen Auszeit von der Spitze gelang es Volkswagen (DE0007664039), wieder die Marktführerschaft in China an sich zu reißen. Gut 209.000 Fahrzeuge konnten die Wolfsburger im vergangenen Monat absetzen und damit 41,5 Prozent mehr als noch im vorherigen Jahr. In Sachen Marktanteile schafft es VW auf 10,3 Prozent und erreicht damit die Spitze im Ranking.
Das ist durchaus erwähnenswert, denn vor einigen Monaten musste Volkswagen die Marktführung in China noch an BYD abgeben. Allerdings kommt der Erfolg nur zustande, wenn der gesamte Markt, also Verbrennerfahrzeuge und E-Autos berücksichtigt wird. In letzterer Kategorie reichte es bei VW im Januar nur für knapp 16.000 verkaufte Fahrzeuge und einen Marktanteil von 4,2 Prozent. Hier macht sich also einmal mehr bemerkbar, wie viel Nachholbedarf es für die Wolfsburger noch gibt.
Auch BYD legt zu
Bei BYD (US05606L1008) verbesserten sich die Verkaufszahlen ebenfalls und erreichten im Januar 191.000 Einheiten. Mit 98.400 waren mehr als die Hälfte der abgesetzten Autos elektrisch und in dieser Kategorie sicher sich der chinesische Hersteller mit 26,2 Prozent Marktanteil sehr komfortabel die Marktführerschaft. Die Zahlen zeigen sehr eindrucksvoll, wie rasant die Elektro-Mobilität in Fernost wächst. Hierzulande tun die Verbraucher sich noch etwas schwer mit dem Thema, was auch am Fehlen günstiger Einstiegsmodelle liegt.
Eben solche könnte BYD aber in nicht allzu ferner Zukunft nach Europa verschiffen. Insidern zufolge bastelt das Unternehmen bereits daran, den Seagull in hiesige Gefilde zu bringen, der wohl unter dem Namen Dolphin Mini vermarktet werden soll. Wie viel das Ganze kosten soll, wurde noch nicht angekündigt. Im Heimatmarkt ist das Gefährt aber teilweise schon für umgerechnet unter 9.000 Euro zu haben. Auch das Doppelte davon wäre noch eine klare Kampfansage und eine Gelegenheit, um auch in westlichen Gefilden die Marktanteile deutlich zu steigern.
BMW: Weit abgeschlagen
Was E-Autos in China angeht, spielen deutsche Hersteller allgemein kaum eine Rolle. BMW (DE0005190003) schafft es in dieser Kategorie nicht einmal in die Top 10. Im Gesamtmarkt konnte die bayrische Marke sich aber im respektable 21,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbessern und knapp 68.900 Autos an die Frau oder den Mann bringen. Bei den Marktanteilen reicht das für immerhin 3,4 Prozent. Bäume reißt BMW damit sicherlich nicht aus.
Die Anleger sehen es BMW eher nach, da für den Hersteller der chinesische Markt nicht ganz so bedeutsam ist wie für die Konkurrenz aus Wolfsburg. Ignorieren lässt sich das Ganze aber kaum, ergeben sich dort doch trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten die größten Wachstumschancen. Die BMW-Aktie gibt derzeit eine noch gute Figur ab und bleibt ihrem allgemeinen Aufwärtstrend treu. Kurssprünge gab es aber schon seit einer ganzen Weile nicht mehr zu sehen.
Tesla unter Druck
Die Anleger von Tesla (US88160R1014) können von der Performance der BMW-Aktie momentan nur träumen. Denn statt Stillstand gab es hier seit Jahresbeginn Verluste von 22,5 Prozent zu sehen. Das ist zu nicht unwesentlichen Teilen auf die vielen Preissenkungen der letzten Monate zurückzuführen, welche Tesla dezent die Zahlen und den Ausblick verhagelt haben. Immerhin schafft der US-Konzern es damit aber, die Absatzzahlen auf einem noch ansehnlichen Niveau zu halten.
An BYD kommt man weiterhin nicht ran, doch mit fast 40.000 verkauften Elektroautos sichert sich Tesla immerhin den zweiten Platz bei Elektroautos und 10,6 Prozent Marktanteil in diesem Segment. Im Gesamtmarkt reicht es aber nicht einmal für die Top 10. Nur mit viel Mühe kann Tesla sich derzeit noch im Reich der Mitte behaupten. Sorgen, dass sich dies in nicht weit entfernter Zukunft ändern könnte, werden so schnell nicht verschwinden.
Augen auf!
China wird im Automobilsektor mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in diesem Jahr den Ton angeben. Der dortige Markt ist in den letzten Jahren rasant gewachsen und wird nur noch von den USA übertroffen. Nicht ohne Grund haben die meisten Hersteller viel Geld investiert, um Fuß fassen zu können. Mehr denn je kommt es jetzt darauf an, mit elektrischen und bevorzugt günstigen Modellen zu punkten. Gelingt den deutschen Autobauern diesbezüglich nicht endlich ein Durchbruch, könnten sie noch weiter ins Hintertreffen geraten. Auch für Volkswagen ist der kleine Achtungserfolg aus dem Januar letztlich nur eine Momentaufnahme.
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12.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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