
Empfehlung für Volkswagen, Chancen für die Commerzbank, Heidelberg Materials könnte von Investitionen profitieren und Evonik von sinkenden Energiepreisen
Diese Aktien sieht die Deutsche Bank derzeit im Vorteil
Noch ist der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD nicht abgenickt und eine neue Regierung steht auch noch nicht. Doch die Deutsche Bank hat sich dennoch mit den möglichen Folgen der angestrebten Politik beschäftigt und dabei einige aus ihrer Sicht besonders interessante Aktien in den Vordergrund gestellt.
Eine Empfehlung erhält dabei ausgerechnet die angeschlagene Aktie von Volkswagen (DE0007664039), welche zuletzt durch US-Zölle und maue Absatzzahlen in China immer mehr unter Druck gesetzt wurde. Doch die Analysten rechnen damit, dass es in Deutschland schon bald wieder Anreize für den Kauf von Elektroautos geben wird, was die Geschäfte wieder ordentlich ankurbeln könnte. Außerdem wird auf Chancen im Nutzfahrzeugsegment verwiesen, wenn die hiesige Wirtschaft wieder anspringen sollte.
USA- und China-Sorgen bleiben Volkswagen zwar voraussichtlich erhalten. Doch 19 Prozent der Umsätze erwirtschaftet der Autogigant allein in Deutschland. Sollte es hier also zu einer spürbaren Erholung kommen, würde sich dies in den Bilanzen fraglos bemerkbar machen. Noch dazu notiert die Aktie mit 89,54 Euro derzeit auf einem denkbar niedrigen Niveau, was Comeback-Potenzial verspricht. Doch auch mit all diesen Faktoren im Hinterkopf bleiben Investments eine spekulative und damit eher riskante Angelegenheit.
Commerzbank im Vorteil?
Schon fast anerkennend ist eine Empfehlung der Deutschen Bank für die Aktie des Konkurrenten Commerzbank (DE000CBK1001). Hier wird als Vorteil angesehen, dass das zweitgrößte deutsche Geldhaus lediglich 30 Prozent seiner Kredite an internationale Großkunden vergeben hat und 60 Prozent an Mittelständler. In letzterem Bereich wird mit einer steigenden Nachfrage gerechnet, sollte die neue Bundesregierung die Konjunktur merklich anschieben können.
Davon abgesehen wird der weiterhin tobende Abwehrkampf gegen eine Übernahme durch UniCredit weiterhin als potenzieller Kurstreiber angesehen. Damit verbunden gab es bereits einige Geschenke für die Aktionäre. Vor einigen Wochen versprach die Commerzbank, in Zukunft sämtliche Gewinne an die Anteilseigner auszuschütten, sowohl in Form von Dividenden als auch Aktienrückkäufen. Unter anderem deshalb erreichte das Papier zeitweise Höchststände oberhalb von 25 Euro. Zum Osterwochenende war man mit 22,84 Euro davon nicht allzu weit entfernt.
Ein Geschenk für Heidelberg Materials?
Auf der Sonnenseite stehen nach Ansicht der Deutsche Bank-Analysten längst nicht nur Titel aus dem DAX. Tatsächlich spielt der hiesige Leitindex eine eher untergeordnete Rolle. Enorme Chancen rechnen die Experten sich stattdessen für den Mittelstand aus. Als Tipp wird die Aktie des größten deutschen Zementherstellers in Form von Heidelberg Materials (DE0006047004) genannt. Die Börsenprofis rechnen damit, dass sich ab 2027 die Effekte des Sondervermögens für die Infrastruktur schwer bemerkbar machen werden.
Kursziele für den entsprechenden Zeitraum wurden zwar nicht ausgesprochen. Allerdings hob die Deutsche Bank ihre Gewinnschätzung für Heidelberg Materials um sieben Prozent an. An der Börse macht sich tatsächlich schon seit Jahresbeginn Vorfreude bemerkbar. Zuletzt geriet die Heidelberg Materials-Aktie wieder etwas unter Druck, dennoch notierte sie zu Handelsschluss am Donnerstag bei 161,50 Euro und damit rund 34 Prozent höher als zu Jahresbeginn.
Endlich Erleichterung für Evonik?
Die Pläne für niedrigere Energiepreise dürften derweil nach Ansicht der Analysten Evonik (DE000EVNK013) zugutekommen. Schließlich ächzt die Chemiebranche schon seit Jahren unter den hohen Kosten. Mit dem Vorhaben, den Industriestrompreis in Deutschland auf das EU-weite Minimum zu senken, könnte die nächste Bundesregierung dem Konzern daher einen großen Gefallen tun. Derweil verbirgt sich in Zöllen ein eher vernachlässigbares Risiko, da Evonik zahlreiche Standorte in den USA unterhält.
Die Anleger tun sich mit dieser Empfehlung etwas schwerer. Die Erholung der Evonik-Aktie wurde Ende März heftig ausgebremst und seither hat der Titel es sich unterhalb von 20 Euro bequem gemacht. 18,73 Euro standen zu den Ostertagen auf dem Ticker, womit auf Jahressicht ein kleines Minus zu beklagen ist. Doch ebenso wie bei Volkswagen könnte sich in dieser relativ schwachen Ausgangslage auch eine Chance verbergen – zumindest für mutige Anleger, die mit dem Risiko umzugehen wissen.
Positiv denken
Der Legende nach verbirgt sich in jeder Krise auch eine Chance. Da wir es momentan mit multiplen Krisen zu tun haben, müsste es folgerichtig auch eine ganze Reihe von Gelegenheiten für Anlegerinnen und Anleger geben. Ob die Picks der Deutschen Bank in Zukunft ihre Anleger mit ansehnlichen Gewinnen verwöhnen werden oder nicht, das lässt sich freilich nicht mit Sicherheit vorhersagen. Doch der Blick auf mögliche positive Entwicklungen ist eine angenehme Abwechslung zu den vielen negativen Schlagzeilen der jüngeren Vergangenheit. Es passt auch zum heutigen Ostersonntag, an dem die christliche Welt die Wiederauferstehung feiert. Ich wünsche Ihnen frohe Ostern!
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20.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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