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Es wird ungemütlich bei Volkswagen, auch Mercedes-Benz hat wenig zu lachen, dunkle Wolken bei BMW und auch bei Ford stehen die Zeichen auf Schrumpfkurs!

Der Einbruch westlicher Autobauer in China setzt sich im hohen Tempo fort

NTG24 - Es wird ungemütlich bei Volkswagen, auch Mercedes-Benz hat wenig zu lachen, dunkle Wolken bei BMW und auch bei Ford stehen die Zeichen auf Schrumpfkurs!

 

Es dürfte mittlerweile wohlbekannt sein, dass die meisten westlichen Automobilkonzerne heftig ins Schleudern geraten sind. In der öffentlichen Diskussion wird dies gerne auf die konjunkturelle Lage in Deutschland und Europa zurückgeführt. Tatsächlich trägt einen großen Teil zur Misere aber das abstürzende Geschäft in China bei.

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Das „Handelsblatt“ berichtete am Wochenende über eine Analyse der Beratungsgesellschaft EY, welche ein noch düstereres Bild als bisher von der Lage zeichnet. Im dritten Quartal ging der operative Gewinn von Volkswagen (DE0007664039), BMW (DE0005190003) und Mercedes-Benz (DE0007100000) demnach um fast die Hälfte auf nur noch 7,1 Milliarden Euro zurück. Vielleicht etwas tröstend ist, dass der Umsatz um „nur“ etwa sechs Prozent auf 145,4 Milliarden Euro sank.

Preiskämpfe und sinkende Margen spielen also eine gewichtige Rolle für den sich beschleunigenden Abwärtstrend und sie setzen die Hersteller unter Zugzwang. Volkswagen erhält damit einmal mehr Argumente dafür, seinen rigorosen Sparkurs in die Tat umzusetzen. Dabei stößt das Management aber auf heftigen Widerstand beim Betriebsrat, der schon heute Warnstreiks auf den Weg bringen könnte. Anlegern dürfen sich also auf ungemütliche Zeiten einstellen. Der Aktienkurs bewegte sich zuletzt ohnehin schon nur knapp über dem 52-Wochen-Tief.

 

 

 

Mercedes-Benz in der Sackgasse

 

Mercedes-Benz ist sich der Problematik in Fernost mehr als bewusst. Bereits vor zwei Wochen machte CEO Ola Källenius in einem Interview klar, dass man in China erfolgreich sein müsse. Wie genau das funktionieren soll, darauf scheint es aber noch keine Antwort zu geben. Gefragt sind moderne und dennoch günstige Autos. Nun kann Mercedes-Benz bei Dingen wie dem autonomen Fahren durchaus seine Muskeln spielen lassen. Ansonsten fährt man der chinesischen Konkurrenz aber kaum davon.

Noch dazu erweist sich die einst so erfolgreiche Luxusstrategie immer mehr als Klotz am Bein. Zeitgemäß scheint das Ganze nicht mehr zu sein. Ein paar frische Ansätze würden auch die Anteilseigner gerne sehen. Die Mercedes-Benz-Aktie notierte zum Wochenende bei schmalen 52,96 Euro und damit rund 20 Prozent tiefer als vor sechs Monaten. Die Lage mag weniger dramatisch als bei VW aussehen. Einfach haben es deshalb aber weder der Konzern noch seine Anleger.

 

Keine Ausnahme für BMW

 

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDas Gleiche lässt sich von BMW behaupten, wo die Bullen in den letzten Tagen ein wenig verzweifelt um die Marke bei 70 Euro kämpfen. Immerhin knapp konnte jene mit ins Wochenende genommen werden, dennoch rutschte der Wert der Aktie in sechs Monaten um rund ein Viertel in die Tiefe. Schwache Geschäfte in China spielen hier ebenfalls eine entscheidende Rolle. Wie auch die heimische Konkurrenz verließ sich BMW jahrelang auf das ansehnliche Wachstum im Reich der Mitte.

Nachdem jenes vollständig weggebrochen ist und sich in eine Schrumpfkurs wandelte, fehlt es auch bei BMW an echten Antworten auf neue Herausforderungen. Neue Modelle sollen im kommenden Jahr ihre Käufer finden und ein wenig blitzt die Hoffnung auf eine allgemeine Erholung im Segment durch. Das ist aber freilich zu wenig für Anleger, um spontan in Kauflaune zu verfallen.

 

Ford behält den Sparstrumpf an

 

Einbrechende Absatzzahlen in China sind längst kein Problem, welches exklusiv deutsche Autoschmieden betreffen würde. Auch viele lokale Anbieter bekommen die verhaltene Konsumlaune zu spüren und allgemein scheinen westliche Firmen sehr viel weniger gefragt zu sein. Schwache Geschäfte von Ford haben einen massiven Sparkurs in Gang gebracht. Allein in Deutschland sollen bis 2027 2.900 Stellen wegfallen.

Ein wenig Hoffnung haben die Börsianer hier noch darauf, dass unter Donald Trump auf dem gigantischen US-Markt Vorteile für Ford (US3453708600) entstehen könnten. Die Aktie konnte sich in den letzten vier Wochen um gut elf Prozent erholen und die Verluste im 6-Monats-Vergleich auf knapp fünf Prozent reduzieren. Der Blick auf den, zugegebenermaßen riesigen, Automarkt in den USA verkennt aber, dass auch Ford weite Teile seiner Umsätze anderswo einfährt, und dabei könnte sich der Konfrontationskurs von Trump noch als Bremsklotz erweisen.

 

Es scheint nicht besser zu werden

 

Seit Monaten schon hoffen viele Vertreter der Branche darauf, dass die Lage in China sich bessern oder zumindest nicht weiter verschlechtern möge. Zu sehen ist davon aber offenbar nichts. Die Konzerne müssen sich darauf einstellen, dass das Wachstum aus vergangenen Jahren in China nicht einfach zurückkehren wird. Die Verantwortlichen wollen die nötigen Schritte in die Wege leiten, bekommen es aber mit massivem Widerstand bei Gewerkschaften und auch in der Gesellschaft zu tun, und das mitten im Wahlkampf. Da dürfte es in den nächsten Wochen munter zugehen.

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02.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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