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Volkswagen spricht sich für neue Kaufprämien aus, Mercedes-Benz fordert weniger CO2-Vorschriften, BMW hält davon wenig und Tesla scheint in China wieder zuzulegen

So unterschiedlich stellen die Autobauer sich mögliche Wege aus der Krise vor

NTG24 - Volkswagen spricht sich für neue Kaufprämien aus, Mercedes-Benz fordert weniger CO2-Vorschriften, BMW hält davon wenig und Tesla scheint in China wieder zuzulegen

 

Nachdem mit Mercedes-Benz auch der letzte der großen drei deutschen Autokonzerne ein Gewinnwarnung aussprechen musste, lässt sich die tiefe Krise im Segment kaum noch leugnen. Die Politik sieht Handlungsbedarf und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck lud am Montag zum digitalen „Autogipfel“ ein. Konkrete Maßnahmen haben sich daraus allerdings noch nicht gegeben.

Angesichts einer mehr als angespannten Haushaltslage war das wohl auch zu erwarten gewesen. Zudem gehen die Ansichten über sinnvolle Rettungspakete recht weit auseinander. Bei Volkswagen (DE0007664039) etwa kann man sich für die Idee einer neuen Kaufprämie für Elektroautos erwärmen. Der Bund sollte sich daran nach Einschätzung von Oliver Blume mit 4.000 Euro je Fahrzeug beteiligen; Hersteller sollten weitere 2.000 Euro beisteuern.

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In der SPD können sich einige Akteure eine Rückkehr der Abwrackprämie vorstellen, mit der der Ersatz eines Diese- oder Benzinfahrzeugs mit einer „Umweltprämie“ in Höhe von 6.000 Euro für Neufahrzeuge oder 3.000 Euro für gebrauchte E-Autos gefördert werden soll. Analysten sorgen sich darum, dass derartige Diskussionen die Kauflust für den Moment noch weiter schmälern könnten. An der Börse scheinen die Anleger sich aber darüber zu freuen, dass das Thema überhaupt ernstgenommen wird. Die Volkswagen-Aktie konnte sich am Montag um 2,1 Prozent bis auf 92,76 Euro verbessern.

 

 

 

Mercedes-Benz: Weniger ist mehr?

 

Bereits vor dem Autogipfel hatte auch Mercedes-Benz (DE0007100000) die eine oder andere Sache auf dem Wunschzettel stehen, um den Absatz wieder in Schwung zu bringen. Die Schwaben fordern vor allem ein Überdenken von starren CO2-Regeln innerhalb der EU, welche nach Ansicht des Konzerns vielleicht etwas zu optimistisch festgelegt wurden.

Kundenwünsche könne man nicht ignorieren, ließ Konzernchef Ola Källenius im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ mitteilen. Ob das Unternehmen mit derartigen Ideen beim grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf offene Ohren stoßen mag, ist nicht bekannt. Unbedingt davon auszugehen ist aber nicht, zumal mancher Konkurrent für solche Ideen nur wenig übrig hat. Die Mercedes-Benz-Aktie legte im gestrigen Handel dennoch um zwei Prozent bis auf 56,09 Euro zu.

 

BMW warnt vor falschen Signalen

 

Gänzlich anders schätzt BMW (DE0005190003) die Lage ein und spricht sich entschieden gegen das Aufweichen von CO2-Zielen fest. Es dürfe nicht passieren, dass damit all jene belohnt würden, welche neue Entwicklungen jahrelang verschlafen hätten. Aus Sicht von BMW ist dieser Standpunkt nachvollziehbar, konnte der Konzern mit seinen E-Autos doch zuweilen deutlich größere Erfolge feiern als die Konkurrenz. Allerdings ist auch hier nicht klar, ob aus solchen Ideen noch Realität werden mag.

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Des Weiteren steht auf dem Wunschzettel von BMW die Förderung von Wasserstoff-Autos, welche alle anderen Hersteller schon mehr oder weniger aufgegeben haben. In München allerdings wurde erst kürzlich bekanntgegeben, dass im Jahr 2028 die erste Serienproduktion entsprechender Fahrzeuge anlaufen soll. Es ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie weit die Vorstellungen der einzelnen Unternehmen doch auseinanderliegen. Dementsprechend schwierig dürfte es für das Bundeswirtschaftsministerium bei knappen Kassen fallen, all diese Vorstellungen mit möglichen Maßnahmen unter einen Hut zu bringen. Zuversicht machte sich aber auch bei den Anlegern von BMW breit und die Aktie verbesserte sich gestern um 2,4 Prozent auf 75,44 Euro.

 

Tesla wieder auf Erfolgskurs?

 

Noch mehr zulegen konnte die Aktie von Tesla (US88160R1014), die hierzulande um 3,7 Prozent bis auf 222,95 Euro ansteigen konnte. Das dürfte mit Zulassungszahlen in China zu tun haben, über die das Branchenportal „CnEVPost“ informierte. Hierzulande berichtete „Der Aktionär“ über das Thema. Zu erkennen ist, dass Tesla im aktuellen Quartal fünf Prozent höhere Zulassungszahlen als im vierten Quartal 2023 erreichen kann, und noch ist das Quartal nicht ganz zu Ende. Das ist zumindest ein Indiz dafür, dass die Absätze auf dem wichtigen chinesischen Markt sich wieder dezent verbessern.

Wie auch den deutschen Herstellern machten Tesla schwache Geschäfte in China zuletzt schwer zu schaffen. Dementsprechend ist schon die vage Aussicht auf Besserung für die Aktionäre ein enormer Hoffnungsschimmer, zumal sich potenziell neue Absatzrekorde abzuzeichnen scheinen. Die Margen dürften von ihren Höchstwerten zwar weiterhin weit entfernt sein. Das scheint die Anleger aber für den Moment nicht weiter zu stören.

 

Neue Zuversicht?

 

Es bleibt festzuhalten, dass die teils schwer angeschlagenen Aktien aus dem Autosegment sich zu Wochenbeginn wieder sichtlich erholen konnten. Angetrieben wurde die Erholung bislang nur durch Hoffnungen und Indizien, was selbstredend das Risiko von Enttäuschungen mit sich bringt. Zu hoffen ist, dass die Hersteller möglichst auch eigene Impulse setzen können und sich nicht blind auf die Politik verlassen.

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24.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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