Edelmetalle - Wochenrückblick vom 20.09.2022
Die Edelmetallwoche vom 12.09. – 16.09.2022
Die abgelaufene Handelswoche war von einer scharfen Marktreaktion auf die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten geprägt. Die in den USA herrschende Inflation ist weniger stark zurückgegangen als von den Experten erwartet wurde. Aufgrund der daraus resultierenden Meinung, dass die Fed die Zinsen weiter stark erhöhen wird, rutschten die Aktienwerte an den Börsen ab.
Die Zins- und Rezessionsangst erfasste schlagartig sowohl Investoren als auch Anleger, die ihre Aktien verkauften. Darunter litten nicht nur die Kryptowährungen Ethereum (CRYPT0000ETH) und Bitcoin (DE000A1TNV91), deren Abwärtstrend bis heute anhält, sondern auch die Edelmetalle, die weiter unter dem starken US-Dollar leiden. Der Kurs des Bitcoin ist am Dienstag binnen weniger Minuten um 1.000 US-Dollar eingeknickt, Ethereum verlor von Montag auf Dienstag rund 8 Prozent seines Wertes. Auch die deutschen Benchmarks litten unter den enormen Abverkäufen. Am stärksten traf es den MDAX, der um -3,32 % auf 25.317,44 Punkte abrutschte, dicht gefolgt vom SDAX, der um -3,11 % auf 11.767,83 Punkte einbrach. Auch der TecDAX gab erheblich ab und sank um -3,02 % auf 2.943,66 Punkte. In New York kollabierte der Nasdaq Composite Index um -5,16 % auf 11.633,57 Punkte.
Gold
Seit den am Dienstag veröffentlichten US-Inflationsdaten wertet Gold weiter ab. Vor dem Paukenschlag notierte der Goldpreis immerhin noch bei knapp 1.730 US-Dollar je Feinunze, am Montagmorgen lag der Preis bei nur noch 1.660 US-Dollar. „Gold kämpft gegen den US-Dollar und die Erwartung einer weiteren Zinserhöhung um 75 Basispunkte durch die Federal Reserve“, sagte Phil Streible, Chefmarktstratege von Blue Line Futures, gegenüber Kitco News. „Zusätzlich zu den September-Erwartungen sieht es so aus, als würde die Fed die Zinsen für den Rest des Jahres weiter anheben, und das belastet den Goldpreis", so Streible weiter. „Die Leute haben viel liquidiert und sind zu Bargeld übergegangen. Sie sind wirklich besorgt über eine harte Landung.“
Darüber berichtete auch „Der Aktionär“. Vorerst wird der Abwärtstrend bleiben. Nur wenn die amerikanische Notenbank signalisiert, dass es keine starken Zinsanhebungen mehr geben wird, hat der Goldpreis eine realistische Chance, wieder aufzusteigen. Die CoT-Daten für Gold zeigen, dass das Open Interest um -0,5 Prozent auf 463.700 Kontrakte gesunken ist. Die Short-Positionen der Commercials haben zugelegt, dagegen sind Netto-Long-Position um 6 Prozent ab auf 97.344 Kontrakte gesunken.
Silber
Zuletzt gab es im Juli 2020 eine Aufwärtsbewegung bei Silber zu sehen, daher könnte der aktuelle Stand bei knapp 20 US-Dollar durchaus einen Impuls nach oben geben – aber man sollte nicht viel Hoffnung hineinstecken. In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der Silberpreis zwischen 18 und 20 US-Dollar je Feinunze. Schaut man sich allerdings ab dem Zeitraum von Juli 2020 bis heute an, gab es immer wieder Bewegungen von Gewinnen bis Verlusten um +/- 10 Prozent, sodass Silber durchaus als volatil bezeichnet werden kann. Sollte Silber sich der Abwärtsbewegung hingeben, kann der Preis bis auf 15 US-Dollar fallen. Das Open Interest ist von 138.300 Kontrakte auf 135.530 Kontrakte gesunken.
Platin
In der Woche vom 12.-16.September konnte Platin erstarkt vorgehen: Am Montag lag der Platinpreis noch bei 870 US-Dollar, am Freitag schloss er den Handel bei 907 US-Dollar (+4%). Schon seit Anfang September kämpft Platin sich nach oben, lag er am 01. September bei 820 US-Dollar hat er bis heute um satte 10 Prozent zugelegt. Auch hier ist das Open Interest um -13 Prozent auf 68.574 Kontrakte gefallen.
Palladium
Zum Wochenanfang der vergangenen Woche startete Palladium bei 2.180 US-Dollar und beendete die Woche mit 2.116 US-Dollar – das entspricht einem Rückgang von -3 Prozent. Am Montag konnte das Edelmetall die Verluste wettmachen und stieg wieder auf 2.220 US-Dollar. Seit Juli (1.830 US-Dollar) ist eine Erholung sichtbar, die immer wieder unterbrochen wurde und zurück unterhalb der 2.000-Dollar-Marke gerutscht war. Am Dienstagmorgen gibt es einen Abwärtsimpuls: durchbricht der Preis die 2.050-Dollar-Grenze, kann der Palladiumpreis unter 2.000 US-Dollar wieder sinken. Die CoT-Daten für Palladium zeigen, dass das Open Interest unverändert bei 6.085 Kontrakten geblieben ist.
20.09.2022 - Christina Daron
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