Zalando reagiert sehr empfindlich auf schlechte Neuigkeiten im Konsumbereich
Die werte Kundschaft ist wenig spendierfreudig
Bedingt durch die hohe Inflation halten die Menschen derzeit ihr sauer verdientes Geld tunlichst beisammen. Das macht sich nicht nur bei niedrigen Umsätzen mit Spargel und Erdbeeren in Deutschland bemerkbar. Auch anderswo lässt die Nachfrage zu wünschen übrig. Frische Zahlen aus Großbritannien geben wenig Anlass zur Hoffnung.
Wie „Der Aktionär“ berichtet, ist der Einzelhandelsumsatz auf dem Inselstaat im Mai erneut gesunken, und das gleich um 1,5 Prozent. Es ist bereits das zweite Mal in Folge, dass der Konsum im Vereinigten Königreich rückläufig ist. Das führt auch hierzulande zu großen Sorgen und setzt unter anderem der Aktie von Zalando (DE000ZAL1111) zu.
Befürchtet wird, dass die Menschen aufgrund der rasant steigenden Preise und eher gemächlich steigender Löhne vorerst auf Luxusgüter verzichten werden. Nun ist Zalando nicht unbedingt ein Modediscounter, sondern vor allem im Verkauf von bekannten Marken zu teils gesalzenen Preisen tätig. Wer eins und eins zusammenzählt, erkennt hier großes Potenzial für kommende Enttäuschungen.
Mit eben solchen rechnen auch die Anleger, welche der Zalando-Aktie am Dienstag in einem ohnehin schwachen Handel die rote Laterne im DAX verliehen. Mit Abschlägen von 4,8 Prozent rutschte das Papier bis auf 34,83 Euro abwärts und gab damit die Zugewinne der vorherigen Tage schon wieder weitgehend aus der Hand. Solange die Konsumlaune sich in Grenzen hält, wird der Abwärtstrend wohl kaum aufzuhalten sein.
Wo soll das enden?
Für den Moment blickt Zalando noch auf eine einigermaßen stabile Unterstützung bei 30 Euro, wo auch das bisherige 52-Wochen-Tief anzutreffen ist. Sollte jenes aber noch unterschritten werden, könnte es sehr unschönfür die Aktie des 2008 gegründeten Online-Händlers werden. Leider spricht einiges dafür, dass die Bären diese Linie zumindest noch einmal auf die Probe stellen werden. Selbst mutige Anleger tun daher gut daran, erst einmal auf der Seitenlinie zu bleiben, bevor sie mit Blick auf die langfristige Kursentwicklung über Schnäppchenkäufe nachdenken.
08.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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