Zalando bestätigt, womit die Anleger schon lange gerechnet haben
Keine Erholung in Sicht
Dass der Modehändler Zalando schweren Zeiten gegenübersteht, das ist den Anlegern schon seit Langem klar. Entsprechend haben sich viele bereits von der Aktie des Unternehmens verabschiedet und in den letzten sechs Monaten rasselten die Kurse um rund 64 Prozent in die Tiefe. In Zeiten einer Inflation in Rekordhöhe und schwindelerregenden Energiepreisen ist Desginermode schlicht wenig gefragt.
Da war es für die meisten keine große Überraschung, dass Zalando (DE000ZAL1111) jüngst seine Prognose für das laufende Jahr kassierte und vor einer schwierigen Zeit warnte. Das Wachstum wurde nahezu bis auf den Nullpunkt gekürzt, die Gewinne könnten ebenfalls ins Bodenlose fallen. Immerhin will Zalando aber noch in den schwarzen Zahlen bleiben.
Es soll auch weiter am Wachstum gearbeitet werden, wofür aber nur noch 350 bis 400 Millionen Euro statt zuvor 400 bis 500 Millionen Euro eingeplant werden. Besserung gelobte Zalando zudem in Sache Profitabilität, wie die „FAZ“ zu berichten weiß. Unter anderem durch niedrigere Marketingausgaben soll künftig mehr vom Umsatz beim Unternehmen hängenbleiben.
Unter dem Strich ist es eine völlig neue Situation für das noch junge Unternehmen, welches in den letzten Jahren von einem anhaltenden Wachstum verwöhnt wurde. Eben jenes scheint nun erst einmal ins Stocken zu geraten, woran der Konzern selbst nur bedingt Schuld ist. Das Wegfallen von pandemiebedingten Beschränkungen treibt die Menschen wieder ind en Einzelhandel und die Furcht vor einer anhaltend hohen Inflation sorgt dafür, dass Ausgaben für nicht dringend benötigte Dinge zurückgefahren werden.
Könnte schlimmer sein
Im Normalfall reagiert eine Aktie mit Ausverkäufen, wenn das dahinterstehende Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgibt. Im Falle von Zalando scheinen die Abschläge sich aber in Grenzen zu halten. Im außerbörslichen Handel waren nach der Meldung Verluste von „nur“ 2,7 Prozent zu beobachten. Da haben die Anleger auch ohne derartige Nachrichten schon weitaus schlimmere Tage erlebt. Aufgrund der bereits schweren Verluste lassen sich neue Tiefststände jetzt aber wohl nicht völlig ausschließen.
24.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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